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amnesty international - Dan Richter

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Republik Moldau: Eilaktionen von <strong>amnesty</strong> <strong>international</strong><br />

von Folter und unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung oder Strafe hat die Zustände in den Hafteinrichtungen<br />

des moldauischen Innenministeriums als „katastrophal“ bezeichnet, sodass sie in vielen<br />

Fällen einer unmenschlichen und erniedrigenden Behandlung gleichkämen. Die Kost der Häftlinge ist von<br />

sehr schlechter Qualität, weshalb die Gefangenen zur Gewährleistung ihrer Gesundheit auf Nahrungsmittelpakte<br />

aus dem Familien- und Freundeskreis dringend angewiesen sind. Wie es heißt, sind die Haftbedingungen<br />

in der Dnjestr-Republik genauso miserabel oder gar noch schlimmer.<br />

Die Polizei der Dnjestr-Republik verhinderte, dass am 3. Juni 2007 in Corjova Kommunalwahlen stattfinden<br />

konnten. Der Dorfbewohner Iurie Cotofan, der seine Stimme abgeben wollte, wurde dem Vernehmen<br />

nach von Polizisten geschlagen. Mehrere Beamte der Polizeikräfte der Dnjestr-Republik führten ihn aus<br />

dem Wahllokal heraus und zwängten ihn in einen Streifenwagen. Dort wurde sein Gesicht auf den Boden<br />

gedrückt und er mit Schlägen und Tritten traktiert. Einer der Polizisten kniete auf seinem Rücken und<br />

drückte seinen Körper herunter, während ihn die anderen Polizeibeamten verprügelten. Anschließend<br />

wurde Iurie Cotofan zur Polizeiwache von Dubasari gebracht, wo man ihn bis Mitternacht festhielt und<br />

dann ohne Anklageerhebung und ohne Angabe von Gründen freiließ. Er wird derzeit im Krankenhaus<br />

von Chisinau wegen seiner Verletzungen behandelt.<br />

EMPFOHLENE AKTIONEN: Schreiben Sie bitte Telefaxe oder Luftpostbriefe, in denen Sie<br />

darlegen, dass <strong>amnesty</strong> <strong>international</strong> zu Territorialkonflikten keine Stellung bezieht, Sie sich aber an die<br />

Behörden der Moldauischen Dnjestr-Republik wenden, da sie de facto die Verwaltungshoheit über die von<br />

ihr kontrollierten Gebiete Moldaus ausübt;<br />

sich um die Gesundheit von Valentin Besleag besorgt zeigen, der seit dem 2. Juni 2007 von der Polizei in<br />

Dubasari in Gewahrsam gehalten wird;<br />

die Behörden auffordern, umgehend dafür Sorge zu tragen, dass er von seiner Familie zur Verfügung gestellte<br />

Lebensmittel und dringend benötigte Medikamente erhält;<br />

die Behörden daran erinnern, dass alle Gefangenen in vollem Maße über die Gründe für ihre Inhaftierung<br />

informiert werden müssen und man Valentin Besleag und seine Familie umgehend darüber unterrichtet;<br />

die Behörden daran erinnern, dass Artikel 19 des Internationalen Paktes über bürgerliche und politische<br />

Rechte das Recht auf freie Meinungsäußerung garantiert, und deshalb fordern, dass Valentin Besleag sofort<br />

und bedingungslos freigelassen wird, falls er allein wegen seiner Ausübung dieses Grundrechts inhaftiert<br />

worden ist;<br />

darauf dringen, dass Valentin Besleags Recht auf rechtlichen Beistand durch einen Verteidiger, wie es unter<br />

anderem in der Europäischen Konvention zum Schutze der Menschenrechte und Grundfreiheiten verankert<br />

ist, von den Behörden der Dnjestr-Republik vorbehaltlos respektiert wird.<br />

Appelle an:<br />

Generalstaatsanwalt<br />

Anatoliy Guretskiy, Prosecutor General of the<br />

Dnestr Moldavian Republic<br />

25 October Str., 101, Tiraspol, MOLDAU<br />

Anrede: Dear Procurator General<br />

Telefax: (00 373) 5338 0761 (kombinierter Anschluss:<br />

„Fax, please“)<br />

Kopien an:<br />

Valeriu Gurbulea, Procurator General of the Republic<br />

of Moldova,<br />

Mitropolit Banulesku-Bodoni Str. 26<br />

MD-2005, Chisinau, MOLDAU<br />

Anrede: Dear Procurator General<br />

Telefax: (00 373) 2221 2032 (kombinierter Anschluss:<br />

„Fax, please“)<br />

Kanzlei der Botschaft der Republik Moldau,<br />

Gotlandstraße 16, 10439 Berlin<br />

(S.E. Herrn Dr. Igor Corman)<br />

Telefax: 030-4465 2972<br />

E-Mail: office@botschaft-moldau.de<br />

46 <strong>amnesty</strong> <strong>international</strong> – Kogruppe Weißrussland – Ukraine – Republik Moldau · Rundbrief 16 / 2007

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