31.10.2013 Aufrufe

amnesty international - Dan Richter

amnesty international - Dan Richter

amnesty international - Dan Richter

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>amnesty</strong> <strong>international</strong> – Koordinationsgruppe<br />

Chronik von menschenrechtlich relevanten Ereignissen<br />

in der Republik Moldau<br />

Januar – Oktober 2007<br />

19. Februar<br />

Zahl der HIV-Infektionen steigt<br />

Nach offiziellen Angaben sind 29 000 der 4,3 Millionen<br />

Bewohner der Republik Moldau HIV-positiv.<br />

Das UN-Aidsprogramm UNAIDS schätzt ihre<br />

Zahl auf bis zu 69 000 - mehr als ein Prozent der<br />

Bevölkerung. Die Zahl der Neuinfektionen steigt.<br />

2005 haben die Behörden mit 444 neu HIV-positiven<br />

Menschen beinahe doppelt so viele Patienten<br />

registriert wie zwei Jahre zuvor.<br />

Staatspräsident Wladimir Woronin äußerte sich<br />

zum Welt-Aids-Tag am 1. Dezember 2006 erstmals<br />

im Fernsehen zu der Bedrohung durch Aids.<br />

[Ärztezeitung]<br />

27. Februar<br />

Verletzung der Religionsfreiheit<br />

Die Republik Moldau ist wegen Verletzung der Religionsfreiheit<br />

verurteilt worden. Das Land habe<br />

sich zu Unrecht geweigert, eine christlich-orthodoxe<br />

Religionsgemeinschaft zu registrieren, urteilte<br />

der Europäische Gerichtshof für Menschenrecht<br />

in Straßburg. Die Gemeinschaft habe auch<br />

keine Möglichkeit gehabt, gegen die Nichtanerkennung<br />

ausreichende juristische Schritte zu unternehmen.<br />

Die Kläger erhielten 10.000 Euro Schadensersatz<br />

zugesprochen.<br />

[Radio Vatikan]<br />

28. März<br />

Häftlinge misshandelt – Republik Moldau<br />

verurteilt<br />

Weil ein schwerkranker Häftling bis zu seiner Not-<br />

OP an einen Heizkörper angekettet wurde, hat der<br />

Europäische Gerichtshof für Menschenrechte Republik<br />

Moldau verurteilt. Die Straßburger <strong>Richter</strong><br />

rügten zudem die Haftbedingungen im Gefängnis<br />

von Chişinău. Die Republik Moldau muss 15.000<br />

Euro Schmerzensgeld an drei Kläger zahlen. [taz]<br />

27.April<br />

Die Republik Moldau verbietet wieder CSD<br />

Zum dritten Mal in Folge hat die Stadtverwaltung<br />

der Hauptstadt Chişinău eine Cristopher-Street-<br />

Day-Parade verboten. Eine solche Veranstaltung<br />

sei eine Gefährdung der öffentlichen Ordnung und<br />

verletze außerdem die christlichen Werte der Republik<br />

Moldau. [queer.de]<br />

11. Juni<br />

Urgent Action: Valentin Besleag<br />

Valentin Besleag aus Transnistrien wurde am<br />

2. Juni verhaftet, ohne dass er und seine Familie<br />

über die Gründe informiert wurden. Er war als<br />

Kandidat für die Bürgermeisterwahl am 3. Juni in<br />

seinem Heimatdorf Corjova aufgestellt. Corjova ist<br />

eines von neun Dörfern, die auf dem Gebiet Transnistriens<br />

liegen, jedoch von der Republik Moldau<br />

aus regiert werden.<br />

Besleag wurde auf dem Heimweg verhaftet, als<br />

er mit dem Auto aus Richtung der Grenze zur Republik<br />

Moldau kam und Wahlmaterial mit sich<br />

führte. Nach transnistrischer Gesetzgebung ist es<br />

illegal, ausländisches Wahlmaterial einzuführen.<br />

Er wurde am 17. Juni freigelassen. In der Haft<br />

wurde er nicht geschlagen, jedoch in einer überfüllten<br />

Zelle untergebracht, die schlecht belüftet<br />

war und in der alle anderen Insassen rauchten. [ai]<br />

27. Juni<br />

Die Republik Moldau muss wegen brutaler<br />

Zwangsernährung 20.000 € Strafe zahlen<br />

Republik Moldau muss einem 42-jährigen Mann<br />

aus Chişinău wegen einer als Folter eingestuften<br />

Zwangsernährung im Gefängnis ein Schmerzensgeld<br />

von 20.000 € zahlen. Zu diesem Urteil kam in<br />

Straßburg der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte.<br />

Der Beschwerdeführer, der an Schizophrenie<br />

leidet, verbüßt eine Haftstrafe wegen Betrugs.<br />

Nach mehrfachen Hungerstreiks wegen unerträglicher<br />

Haftbedingungen in zu kleinen und ungezieferverseuchten<br />

Zellen war er ab 2001 gewaltsam<br />

zwangsernährt worden.<br />

Die Ärzte hatten den Mann nach dessen Schilderung<br />

an den Haaren gezerrt und auf die Füße getreten,<br />

bis er vor lauter Schmerz den Mund öffnete.<br />

Mit einer Metallsonde hätten sie seinen Magen verletzt.<br />

Die besondere Brutalität des Verfahrens, bei<br />

dem der Mann innere Blutungen und eine Mageninfektion<br />

erlitt, sei als Folter einzustufen, befanden<br />

die Straßburger <strong>Richter</strong>. [dpa]<br />

<strong>amnesty</strong> <strong>international</strong> – Kogruppe Weißrussland – Ukraine – Republik Moldau · Rundbrief 16 / 2007 33

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!