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amnesty international - Dan Richter

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Ukraine: Häusliche Gewalt – Die Opfer werden beschuldigt<br />

• unverzüglich, sicher und langfristig staatliche<br />

Finanzmittel zur Verfügung zu stellen oder intensiv<br />

nach anderen Sponsoren zu suchen, um<br />

eine ausreichende Anzahl von geeigneten Zufluchtsorten<br />

überall im Land zu schaffen, und<br />

zwar in Kooperation mit NGOs, die beim Schutz<br />

von Frauen vor Gewalt Erfahrung haben. Sicherzustellen,<br />

dass solche Zufluchtsorte allen Frauen<br />

offen stehen, unabhängig von ihrem Wohnort<br />

oder ihrer Staatsbürgerschaft.<br />

• die Regularien zu übernehmen, die bereits von<br />

der Abteilung Öffentliche Sicherheit im Innenministerium<br />

genutzt werden, und eine zuverlässige<br />

und verständliche nach Geschlecht getrennte<br />

und auch die Art der Beziehung zwischen<br />

Opfer und Täter erfassende Statistik zu erstellen,<br />

die über die Anzahl der Anzeigen, der<br />

Ermittlungen und der Strafverfolgungen wegen<br />

häuslicher Gewalt gegen Frauen in der Ukraine<br />

Aufschluss gibt, und diese Statistik öffentlich<br />

zugänglich zu machen.<br />

• Aufklärungs- und Informationskampagnen zu<br />

finanzieren und durchzuführen, die sich mit den<br />

zugrunde liegenden sozialen und kulturellen<br />

Verhaltensmustern befassen, welche der Diskriminierung<br />

von Frauen und der Gewaltanwendung<br />

gegen sie Vorschub leisten. Diese Kampagnen<br />

sollen: Null-Toleranz gegenüber Gewalt gegen<br />

Frauen propagieren, die Stigmatisierung von<br />

weiblichen Opfern beenden und die Opfer darin<br />

bestärken, rechtliche Hilfe zu suchen. Die Kampagnen<br />

sollen Vertreter der Öffentlichkeit, Kommunalpolitiker,<br />

die Medien und die Zivilgesellschaft<br />

einbeziehen und in Schulen, Hochschulen,<br />

Bürgerforen und Arbeitsstätten stattfinden und<br />

über das Internet sowie öffentliche Vorlesungen<br />

und Diskussionen verbreitet werden.<br />

Menschenrechtlich relevante Nachrichten aus der Ukraine<br />

Im Newsletter von Radio Free Europe / Radio Liberty finden sich seit Februar 2007<br />

nur diese beiden für die Arbeit von ai relevanten Meldungen:<br />

18. Mai 2007<br />

Angriffe auf die Pressefreiheit<br />

Seit im Juli 2006 der Rechtsexperte der Regionalpartei,<br />

Oleh Kalaschnikow, vorm Parlamentsgebäude<br />

zwei Journalisten angriff, die dort filmten,<br />

häufen sich Meldungen über Aktivitäten zur Einschränkung<br />

der Pressefreiheit.<br />

Am 30. März 2007 wurden die Journalisten Olena<br />

Mechanyk und Olexandr Chomenko, beide von der<br />

Krim, angegriffen, als sie Unterstützer von Janukowitsch<br />

filmten, die in Züge nach Kiew stiegen.<br />

Die Webseite „Ukrainskaja prawda“ ist im vergangenen<br />

halben Jahr sechs Mal vom Parlamentspräsidenten<br />

Olexandr Moros verklagt worden.<br />

Am 20. März setzte das staatlich kontrollierte erste<br />

Fernsehprogramm sein einziges politisches Magazin<br />

ab, nachdem am Vortag Julia Timoschenko und<br />

ein führendes Mitglied der Partei „Unsere Ukraine“<br />

im Magazin zu Gast gewesen waren und von<br />

über 80 % der Anrufer Zustimmung bekommen<br />

hatten.<br />

Weiterhin gibt es Versuche, Parlamentsausschüsse<br />

und andere Gremien für die Massenmedien mit regierungsnahen<br />

Personen zu besetzen.<br />

Dieses einschüchternde Klima führt dazu, dass<br />

Journalisten immer mehr vermeiden, Kritik an der<br />

Regierungskoalition zu üben.<br />

6. September 2007<br />

Schwierigkeiten bei der Wiederansiedlung der<br />

Krimtataren<br />

Noch immer müssen zurückkehrende Krimtataren<br />

eine Diskriminierung in ihrem Heimatland befürchten,<br />

aus dem sie 1944 deportiert worden waren.<br />

Obwohl die ukrainische Regierung die Wiederansiedlung<br />

von Tataren mit jährlich 10 Mio. Dollar<br />

unterstützt hat, bekam doch nur die Hälfte von ihnen<br />

Land zugeteilt. Auf ihrem Weg zur Integration<br />

in die ukrainische Gesellschaft haben viele Krimtataren<br />

nach eigenen Angaben Diskriminierung zu<br />

gewärtigen und sind von deutlich höherer Arbeitslosigkeit<br />

betroffen als die übrige Bevölkerung.<br />

Ein sowjetisches Dekret vom 5.9.1967 erlaubte den<br />

Krimtataren die Rückkehr auf die Krim, jedoch<br />

wird diese rechtliche Grundlage bis heute weithin<br />

ignoriert.<br />

<strong>amnesty</strong> <strong>international</strong> – Kogruppe Weißrussland – Ukraine – Republik Moldau · Rundbrief 16 / 2007 29

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