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amnesty international - Dan Richter

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Belarus: Chronik von menschenrechtlich relevanten Ereignissen · Januar – November 2007<br />

Klimau wird von <strong>amnesty</strong> <strong>international</strong> als gewaltloser<br />

politischer Gefangener betrachtet.<br />

10. September<br />

Verhaftungen bei Gedenkveranstaltung<br />

Am 8. und 9. September werden in Orscha, Mohiljau<br />

und auf dem »Krawipenskaja-Feld« ungefähr<br />

100 oppositionelle Aktivisten verhaftet. Sie hatten<br />

sich anlässlich des »Tages des Ruhms des Weißrussischen<br />

Militärs« zu Gedenkveranstaltungen versammelt.<br />

Einer der Festgenommenen, Dsjanis<br />

Sadouski, Mitglied des Organisationskomitees für<br />

die Gründung der Weißrussischen Christlichdemokratischen<br />

Partei, wird am 10. September wegen<br />

„geringfügigen Rowdytums“ zu 5 Tagen Gefängnis<br />

verurteilt. Der Künstler Ales Puschkin und der Oppositionsaktivist<br />

Aljaksej Januscheuski sind seit<br />

dem 9. September inhaftiert.<br />

15. September<br />

Trauriges Jubiläum für Daschkewitsch<br />

Smizer Daschkewitsch, Führer der oppositionellen<br />

Jugendorganisation »Malady Front« (Junge Front),<br />

befindet sich seit einem Jahr im Gefängnis. Er wurde<br />

wegen „Aktivitäten in einer nicht registrierten<br />

Organisation“ zu einer Haftstrafe von 18 Monaten<br />

verurteilt. <strong>amnesty</strong> <strong>international</strong> betrachtet ihn als<br />

gewaltlosen politischen Gefangenen und fordert<br />

seine sofortige und bedingungslose Freilassung.<br />

19. September<br />

Botschafter treffen Frauen von Oppositionellen<br />

In Minsk treffen die Botschafter der EU-Staaten<br />

Wolha Kasulina, die Tochter von Aljaksandr Kasulin,<br />

und Tazjana Leanowitsch-Klimawa, die Ehefrau<br />

von Andrej Klimau, um Informationen über<br />

die aktuelle Situation der beiden politischen Gefangenen<br />

zu erfahren. Die Botschafter äußern sich besorgt<br />

über aktuelle Fälle von Festnahmen belarussischer<br />

Bürger aufgrund politischer Aktivitäten<br />

und unterstreichen, dass die EU und ihre Mitgliedsstaaten<br />

weiterhin gegen solche Schikanierungen<br />

belarussischer Bürger protestieren werden<br />

und fordern die Freilassung all dieser Gefangenen.<br />

22. September<br />

Rockfans verhaftet<br />

Freitag Nacht werden zwei Busse mit ca. 100 Menschen,<br />

die am Rockfestival »Das Recht, frei zu<br />

sein« in der ukrainischen Stadt Luzk teilnehmen<br />

wollen, von der weißrussischen Polizei gestoppt.<br />

Bereits vor der Abfahrt der Busse in Minsk sprachen<br />

uniformierte und zivil gekleidete Polizisten<br />

die Passagiere auf einem Parkplatz in der Nähe der<br />

Akademie der Wissenschaften an und filmten ihre<br />

Gesichter auf Video. Nachdem es den Bussen gelang,<br />

aus Minsk in Richtung der ukrainischen<br />

Grenze abzufahren, wurden sie später von der Polizei<br />

gestoppt. Alle Businsassen wurden festgenommen<br />

und zu lokalen Polizeirevieren gebracht, wo<br />

ihre Ausweise kopiert wurden. Anschließend mussten<br />

die Busse mit allen Insassen unter Polizeibegleitung<br />

zurück nach Minsk fahren.<br />

2. Oktober<br />

Ljabedska drangsaliert<br />

Den Vorsitzenden der »Belarussischen Sozialdemokraten«<br />

(Hramada), der Kommunisten und der Vereinten<br />

Bürgerpartei wird der Zugang zum Regierungsgebäude<br />

erschwert. Männern in Zivil behaupten,<br />

dass das gesicherte Gebäude nicht betretbar<br />

sei. Anatol Ljabedska wird geschlagen, Den drei<br />

Parteivorsitzenden gelingt es schließlich, das Gebäude<br />

zu betreten und dem Abgeordnetenhaus<br />

40.000 gesammelte Unterschriften gegen die Streichung<br />

von Vollmachten der Parteien zu übergeben.<br />

4. Oktober<br />

Jugendliche zu Haftstrafen verurteilt<br />

In Minsk werden die beiden in der Bewegung »Für<br />

Freiheit« engagierten Ihar Balykin und Ihar<br />

Zischko festgenommen und zu fünf Tagen Haft<br />

verurteilt. Die beiden Jugendlichen sollen so für<br />

das Aufkleben von Stickern bestraft werden, auf<br />

denen für den Europäischen Marsch geworben<br />

wird.<br />

5. Oktober<br />

Zeitung geschlossen<br />

Eine weitere nicht-staatliche Zeitung, »Mjaszowy<br />

Schljach« aus Pinsk, wird geschlossen. Gründe dafür<br />

sind ihre finanzielle Lage und der Umstand,<br />

dass das städtische Druckhaus die Zeitung nicht<br />

drucken möchte und auch der lokale Zeitungsvertrieb<br />

die Aufnahme in die Verteilung verweigert.<br />

7. Oktober<br />

Antifaschistische Versammlung aufgelöst<br />

In Minsk versammeln sich ca. 50 junge Menschen<br />

vor der russischen Botschaft zu einer antifaschistischen<br />

Protestaktion. Sie halten dabei Fotos von 4<br />

Menschen, die in Russland von Neonazis ermordet<br />

wurden, in den Händen. Die Versammlung wird<br />

nach 5 Minuten von der Polizei aufgelöst. Dabei<br />

werden vier Demonstranten verhaftet: Pawal<br />

Krynewitsch, Wadsim Luhin, Shenja Schymanski<br />

und ein Mädchen namens Lera. Die Gerichtsverhandlung<br />

gegen die Inhaftierten soll am 8. Oktober<br />

stattfinden.<br />

<strong>amnesty</strong> <strong>international</strong> – Kogruppe Weißrussland – Ukraine – Republik Moldau · Rundbrief 16 / 2007

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