belastung des Personals beim alpinen Luftrettungsdienst - Institut für ...

belastung des Personals beim alpinen Luftrettungsdienst - Institut für ... belastung des Personals beim alpinen Luftrettungsdienst - Institut für ...

arbeitsmedizin.rwth.aachen.de
von arbeitsmedizin.rwth.aachen.de Mehr von diesem Publisher
31.10.2013 Aufrufe

esatzungen und Piloten der U.S. Air Force genutzt. Die Technologie soll im Folgenden kurz erläutert werden: Active Noise Reduction® Headsets sind mit einem Lautsprecher, Mikrophon und gewissen elektronischen Elementen im Inneren des Headsets ausstattet. Das Mikrophon erfasst die tieffrequenten Geräusche innerhalb der Ohrschale. Über die Elektronik wird ein äquivalentes, entgegengesetztes Signal erzeugt. Dieses ist um 180° phasenverschoben, so dass die Lärmwelle mit Hilfe dieses über den Lautsprecher geschickten Signals neutralisiert wird. Außerdem wird durch die Konstruktion des Kopfhörers gewährleistet, dass insgesamt tieffrequente Pegel gedämpft und hochfrequente nicht bis zur Ohrmuschel durchgelassen werden. Insgesamt erzeugt dies damit eine erhebliche Reduktion des Schallpegels [61]. Trotzdem muss gesagt werden, dass es durch die stochastische Lärmkomponente und die Impulshaltigkeit des Helikopterlärmes extrem schwierig ist, aktive Lärmreduktionssysteme zu entwickeln. Trotz der erheblich verbesserten Situation in der EC135 muss weiterhin die arbeitsmedizinische Überwachung G 20 erfolgen. Ebenso sollte für alle Mitarbeiter Lärmschutz zur Verfügung stehen, zu dessen Tragen die Arbeitnehmer per Betriebsanweisung verpflichtet werden sollten. Die Unterweisung der Mitarbeiter sollte das Thema „außerberuflichen Lärm“ explizit einschließen und die Wichtigkeit effektiver Lärmpausen betonen. Die Mitarbeiter sollten darauf hingewiesen werden, dass der Helikopterlärm im Aussenbereich des Fluggerätes Pegel erreicht, bei der auch kurze Einzelexpositionen dauerhafte Gehörschäden verursachen können und deshalb in jedem Falle persönlicher Lärmschutz zu tragen ist. 77

6 Zusammenfassung Die Crews jeglicher Helikoptertypen, die für den Einsatz in der alpinen Luftrettung gebraucht werden, sind ein höchst lärmexponiertes Kollektiv. Durch die Entwicklung besser Lärmdämmung, wie in der BK117 und der Bell UH-1D, wurde die Situation für das Personal und insbesondere deren Hörvermögen zunächst schon einmal wesentlich verbessert. Zu einer enormen Verbesserung führte die neue Konstruktion, die die EC 135 aufweist. Sie stellt den mit Abstand leisesten Helikopter aller hier betrachteten Typen dar. Das Personal ist in diesem Helikoptertyp den geringsten Lärmbelastungen ausgesetzt, die aber trotzdem immer noch recht hoch (>85 dB(A) L eq ) sind, besonders bei Außenoperationen. Somit stellt sich nach wie vor die Notwendigkeit der arbeitsmedizinischen Überwachung gemäß G20 und der konsequenten Anwendung von persönlichem Lärmschutz, sowie die bestmögliche Nutzung einsatztaktischer Möglichkeiten zur Lärmreduktion. Dies umfasst insbesondere so wenig Arbeiten wie möglich außerhalb des Helikopters bzw. bei geöffneter Cockpittür, solange die Turbine nicht zum Stillstand gekommen ist. Des Weiteren sollten die Betroffenen dringend angehalten werden, in ihrer Freizeit auf ausreichende („echte“) Lärmpausen zu achten. Dafür ist eine intelligente Arbeitszeitgestaltung (Dienstpläne) eine wesentliche äußere Voraussetzung. 78

6 Zusammenfassung<br />

Die Crews jeglicher Helikoptertypen, die <strong>für</strong> den Einsatz in der <strong>alpinen</strong> Luftrettung<br />

gebraucht werden, sind ein höchst lärmexponiertes Kollektiv.<br />

Durch die Entwicklung besser Lärmdämmung, wie in der BK117 und der<br />

Bell UH-1D, wurde die Situation <strong>für</strong> das Personal und insbesondere deren<br />

Hörvermögen zunächst schon einmal wesentlich verbessert.<br />

Zu einer enormen Verbesserung führte die neue Konstruktion, die die EC<br />

135 aufweist. Sie stellt den mit Abstand leisesten Helikopter aller hier betrachteten<br />

Typen dar. Das Personal ist in diesem Helikoptertyp den geringsten<br />

Lärm<strong>belastung</strong>en ausgesetzt, die aber trotzdem immer noch recht hoch<br />

(>85 dB(A) L eq ) sind, besonders bei Außenoperationen.<br />

Somit stellt sich nach wie vor die Notwendigkeit der arbeitsmedizinischen<br />

Überwachung gemäß G20 und der konsequenten Anwendung von persönlichem<br />

Lärmschutz, sowie die bestmögliche Nutzung einsatztaktischer Möglichkeiten<br />

zur Lärmreduktion. Dies umfasst insbesondere so wenig Arbeiten<br />

wie möglich außerhalb <strong>des</strong> Helikopters bzw. bei geöffneter Cockpittür, solange<br />

die Turbine nicht zum Stillstand gekommen ist. Des Weiteren sollten<br />

die Betroffenen dringend angehalten werden, in ihrer Freizeit auf ausreichende<br />

(„echte“) Lärmpausen zu achten. Da<strong>für</strong> ist eine intelligente Arbeitszeitgestaltung<br />

(Dienstpläne) eine wesentliche äußere Voraussetzung.<br />

78

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!