belastung des Personals beim alpinen Luftrettungsdienst - Institut für ...
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5 Diskussion<br />
Sind Personen mit normaler Hörfähigkeit über einen längeren Zeitraum<br />
Lärmpegeln, die an die zulässige Lärm<strong>belastung</strong> (PNE = permissible noise<br />
exposure) heranreichen oder diese überschreiten, so kann es zu einer Verschiebung<br />
der Hörschwelle der betreffenden Person kommen. Unter einer<br />
Hörschwellenverschiebung versteht man dabei laut OSHA (Occupational Safety<br />
and Health Act) eine durchschnittliche Verschlechterung der Hörfähigkeit<br />
um 10 dB(A) oder mehr in den Frequenzbereichen 2.000, 3.000 und<br />
4.000 Hz in beiden Ohren [43]. Laut USASI (United States of America Standards<br />
<strong>Institut</strong>e) bzw. ISO (International Standards Organization) handelt es<br />
sich um eine Verschlechterung <strong>des</strong> Hörens in den Frequenzen 500, 1.000,<br />
2.000 Hz um 15 bzw. 26 dB(A) in beiden Ohren [44]. Diese Verschlechterung<br />
kann bei begrenzter Exposition von vorübergehender Art sein (Temporary<br />
treshold shift, TTS), oder bei sehr hoher, länger andauernder Exposition<br />
oder zu kurzer Lärmpause zwischen den Expositionszeiten zu einer dauerhaften<br />
Hörschwellenverschiebung führen (Permanent treshold shift, PTS).<br />
In der vorliegenden Studie wurde anhand eines realen Einsatzjahres und<br />
daran angestellter Simulationsrechnungen untersucht, wie groß die typenspezifischen<br />
Unterschiede gängiger Rettungshubschrauber in der Lärmexposition<br />
<strong>des</strong> <strong>Personals</strong> bei <strong>alpinen</strong> Helikopterrettungseinsätzen (Primärrettung)<br />
sind und ob sich hieraus arbeitsmedizinische Konsequenzen ergeben.<br />
Insbesondere war von Interesse, wie groß der expositionsminderende Effekt<br />
moderner Konstruktionen (EC 135) auf das Personal sind.<br />
5.1 Fluglärmexposition und ihre Auswirkung auf das Gehör<br />
Bis zur industriellen Revolution im 19. Jh. wurde immer wieder ignoriert,<br />
dass Lärm Gehörschäden induziert, obwohl dies schon seit Plinius d.Ä., also<br />
seit fast 3.000 Jahren, bekannt ist [46]. Ebenfalls seit längerem bekannt ist<br />
ein Zusammenhang zwischen einer Gehörschädigung von Flugzeug- bzw.<br />
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