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Psychosoziale Aspekte des krebskranken Kindes und seiner Familie

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Folgende typische Reaktionsweisen<br />

können auftreten<br />

■<br />

Regression<br />

Damit ist gemeint, dass das Kind bereits erreichte Fähigkeiten <strong>und</strong><br />

Fertigkeiten bzw. Verhaltensweisen aufgibt, um sich wiederum wie<br />

früher zu verhalten. Es kann vorkommen, dass ein 10-jähriges Kind<br />

plötzlich wieder beginnt, einzunässen, obwohl es bis dato nie Probleme<br />

damit gehabt hat. Oder ein Kind kann plötzlich keine Minute<br />

mehr ohne Mutter oder Vater sein, obwohl es bis jetzt damit keine<br />

Probleme hatte. Diese seelische Regression ist krankheitsbedingt<br />

durchaus normal, sollte allerdings mit einem Psychologen<br />

näher diskutiert werden, wenn sie nicht mehr rückgängig zu machen<br />

ist. Die Eltern sollten das Kind bei andauerndem regressivem<br />

Verhalten verstärkt ermutigen, sich doch wieder so zu verhalten,<br />

wie es seinem Alter entspricht <strong>und</strong> mit dem Kind die möglichen Ursachen<br />

suchen <strong>und</strong> besprechen. Meistens sind es Ängste, die mit<br />

der Krankheit <strong>und</strong> der Behandlung zu tun haben, welche sich dem<br />

Kind überwältigend darstellen.<br />

■<br />

Ängste<br />

Die Diagnose <strong>und</strong> die Begleitumstände der Krankheit lösen normalerweise<br />

tiefe Ängste in jedem Kind aus. Man spricht in diesem Zusammenhang<br />

von „realen Ängsten“, da sie von der konkreten bedrohlichen<br />

Situation stammen. Dazu zählen unter anderem To<strong>des</strong>ängste,<br />

welche aufgr<strong>und</strong> der mangelnden Gewissheit <strong>des</strong> sicheren<br />

Überlebens entstehen. Diese „realen Ängste“ sind allerdings<br />

von tiefen „früheren“ Ängsten <strong>des</strong> Kin<strong>des</strong> zu unterscheiden, die<br />

durch die Krankheit wieder ausgelöst werden. Damit ist z.B. Dunkelangst<br />

gemeint. Es kann sein, dass ein krebskrankes Kind plötzlich<br />

wieder nicht im Dunkeln schlafen kann, da es „Gespenster“<br />

fürchtet, die dann aus dem Dunklen hervorkommen. Oder es kann<br />

sein, dass ein Kind tiefe Trennungsängste entwickelt <strong>und</strong> sich ein<br />

Alleinsein nicht mehr zutraut. Diese „früheren“ Ängste können<br />

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