31.10.2013 Aufrufe

Psychosoziale Aspekte des krebskranken Kindes und seiner Familie

Psychosoziale Aspekte des krebskranken Kindes und seiner Familie

Psychosoziale Aspekte des krebskranken Kindes und seiner Familie

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

In diesen Gesprächen muss entschieden werden, wer die weitere<br />

medizinische Behandlung übernimmt, wo das Kind seine letzte Zeit<br />

verbringen soll <strong>und</strong> in welcher Form der Kontakt zur Klinik erhalten<br />

<strong>und</strong> gewünscht wird. Die Bestrebungen aller sollten auf Linderung<br />

gerichtet sein <strong>und</strong> darauf abzielen, dem Kind bis zu seinem<br />

Tod eine möglichst angenehme, schöne <strong>und</strong> fürsorgliche Zeit zu<br />

schenken.<br />

■<br />

Die „verwaisten" Eltern / Die Hinterbliebenen<br />

Das vorzeitige Ableben <strong>des</strong> Kin<strong>des</strong> bedeutet für die Betroffenen einen<br />

schmerzhaften <strong>und</strong> unwiderruflichen Verlust <strong>und</strong> zieht ein<br />

großes Gefühl der Leere <strong>und</strong> einen unstillbaren Schmerz nach sich.<br />

Wurde die Zeit der Behandlung zwar als extrem anstrengend <strong>und</strong><br />

psychisch belastend erlebt, so gab es doch viele Personen, mit denen<br />

man über sein Leid sprechen konnte. Ärzte, Schwestern, Psychologen<br />

<strong>und</strong> gleichfalls betroffene Eltern standen als Ansprechpartner<br />

zur Verfügung. Jetzt plötzlich fehlt die Möglichkeit einer<br />

Aussprache, dabei bedrängen die Hinterbliebenen viele Fragen.<br />

Unter anderem hinterfragen sie den Sinn der langwierigen<br />

schmerzhaften Behandlung, quälen sich mit schweren Selbstvorwürfen<br />

wegen möglicher Unterlassungen <strong>und</strong> fühlen sich angesichts<br />

der wahrgenommen seelischen Stärke <strong>des</strong> verstorbenen Kin<strong>des</strong><br />

nicht selten beschämt. Weiters kommt es öfters als Folge<br />

nachträglicher Schuldzuweisungen zu partnerschaftlichen Spannungen<br />

<strong>und</strong> Auseinandersetzungen. Aus der Erfahrung wiederum<br />

weiß man, dass die heftige <strong>und</strong> intensive Trauer um das geliebte<br />

Kind sehr lange andauert, dann im günstigsten Fall etwas<br />

schwächer wird, aber nie erlischt. Letztendlich berichten alle Eltern,<br />

dass ihnen ehrliche Gespräche am ehesten über die schwierigsten<br />

Zeiten hinweggeholfen haben. Fast alle Zentren <strong>und</strong> Elterninitiativen<br />

bieten daher für die betroffenen Eltern professionelle Unterstützung<br />

an, damit sie Hilfestellungen in dieser schwierigsten Zeit<br />

finden können.<br />

41

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!