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Psychosoziale Aspekte des krebskranken Kindes und seiner Familie

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Alltag neu strukturieren<br />

Die <strong>Familie</strong> muss ihren Alltag für längere Zeit gänzlich neu strukturieren.<br />

Für die Betreuung <strong>des</strong> <strong>krebskranken</strong> Kin<strong>des</strong> in den stationären<br />

Phasen der Behandlung muss meistens eine Bezugsperson<br />

ständig anwesend sein. Ein Elternteil muss manchmal seine Arbeitsstelle<br />

aufgeben, was naturgemäß finanzielle Schwierigkeiten mit<br />

sich bringen kann. Betreuungsengpässe für die ges<strong>und</strong>en Kinder<br />

können ebenfalls auftreten. Für die Eltern heißt das eine Umstellung<br />

ihrer gesamten Aufgaben <strong>und</strong> Rollenverteilungen. Es ist in<br />

dieser ersten Phase der Diagnosestellung <strong>des</strong>halb sehr wichtig, sich<br />

professionelle Unterstützung bei den Mitarbeitern <strong>des</strong> psychosozialen<br />

Dienstes zu holen, damit keine zu raschen Entscheidungen,<br />

welche sich später als nicht angemessen herausstellen, getroffen<br />

werden. Die psychosozialen Mitarbeiter wissen über externe Unterstützungsmöglichkeiten<br />

sehr gut Bescheid <strong>und</strong> sollten <strong>des</strong>halb um<br />

Rat gefragt werden.<br />

Wichtig ist es in der ersten Phase, dass der Rahmen der <strong>Familie</strong><br />

nicht zu stark verändert <strong>und</strong> gefährdet wird, da das krebskranke<br />

Kind die Hoffnung braucht, dass das Leben später wieder normal<br />

weitergeht. Deshalb sollten Panikreaktionen, welche die Zukunft<br />

der gesamten <strong>Familie</strong> gefährden könnten, vermieden werden.<br />

■<br />

Schuldgefühle<br />

Es gibt zwei große Gruppen an Schuldkomplexen. Einerseits richten<br />

sich die Schuldgefühle auf Vergangenes, andererseits auf das<br />

Zukünftige, was geschehen könnte.<br />

● Schuldgefühle wegen Vergangenem<br />

Nach dem ersten Schock lehnen sich die Eltern gegen die scheinbar<br />

hoffnungslose Diagnose auf <strong>und</strong> fragen sich, warum gerade sie von<br />

diesem Schicksal betroffen sind. Auf der Suche nach Erklärungen<br />

<strong>und</strong> Ursachen machen sich die meisten Eltern Vorwürfe wegen<br />

möglicher Erziehungsfehler, einem zu späten Erkennen der Krankheitsanzeichen<br />

<strong>und</strong> entwickeln diesbezüglich recht heftige Schuldgefühle.<br />

Vieles, was in dieser Phase von den Eltern vorgebracht <strong>und</strong><br />

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