Heilen ohne Medikamente - Mankau Verlag
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LESEPROBE<br />
Andreas Winter<br />
<strong>Heilen</strong> <strong>ohne</strong><br />
<strong>Medikamente</strong><br />
Wie chronische Krankheiten<br />
ganz einfach<br />
wieder verschwinden!<br />
Mit Starthilfe-CD<br />
Haben Sie Fragen an den Autor?<br />
Anregungen zum Buch? Erfahrungen,<br />
die Sie mit anderen teilen möchten?<br />
Nutzen Sie unser Diskussionsforum:<br />
www.mankau-verlag.de<br />
3
Deutsche Bibliothek – CIP-Einheitsaufnahme<br />
Ein Titeldatensatz für diese Publikation ist bei der Deutschen Bibliothek erhältlich.<br />
Andreas Winter<br />
<strong>Heilen</strong> <strong>ohne</strong> <strong>Medikamente</strong><br />
Wie chronische Krankheiten ganz einfach wieder verschwinden!<br />
ISBN 978-3-938396-11-7<br />
2. Auflage 2008 (1. Auflage 2007)<br />
<strong>Mankau</strong> <strong>Verlag</strong><br />
Postfach 13 22, D-82413 Murnau a. Staffelsee<br />
Im Netz: www.mankau-verlag.de<br />
Diskussionsforum: www.mankau-verlag.de/forum.php<br />
Lektorat: Dr. Thomas Wolf; Endkorrektorat: Nicole Duplois<br />
Gestaltung Umschlag: Johannes Wiebel, HildenDesign, München<br />
Gestaltung Innenteil: Heike Brückner, Grafikstudio, Regensburg<br />
Hinweis des <strong>Verlag</strong>s<br />
Der Autor hat bei der Erstellung dieses Buches Informationen und Ratschläge mit Sorgfalt recherchiert<br />
und geprüft, dennoch erfolgen alle Angaben <strong>ohne</strong> Gewähr; <strong>Verlag</strong> und Autor können keinerlei<br />
Haftung für etwaige Schäden oder Nachteile übernehmen, die sich aus der praktischen Umsetzung<br />
der in diesem Buch dargestellten Inhalte ergeben. Bitte respektieren Sie die Grenzen der Selbstbehandlung<br />
und suchen Sie bei Erkrankungen einen erfahrenen Arzt, Psychologen oder Heilpraktiker<br />
auf.<br />
Der Inhalt wurde auf Recyclingpapier gedruckt, der Druck erfolgte in Deutschland.
Inhalt<br />
Vorbemerkung: Wozu und für wen ist dieses Buch?. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />
I. Einführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />
Viele Fragen – eine Antwort.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />
Eine neue Definition von Krankheit ist überfällig .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />
Der Unterschied zwischen Körper und Geist.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />
Materie versus Information – Beweis der Unsterblichkeit .. . . . . . . . . . . . . . . . . . 22<br />
Der Algorithmus der Psyche – Formel für den Sinn des Lebens? .. . . . . . . . . . . . 30<br />
Unser Gehirn – ein Großrechner aus Wasser.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32<br />
Das Wunder der Medizin: der Placebo-Effekt.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39<br />
II. Eine Auswahl psychischer und<br />
psychosomatischer Störungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45<br />
Magen- und Darmschmerzen – Ihr Wunsch ist Befehl .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46<br />
Neurodermitis zeigt die Dünnhäutigkeit.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48<br />
Tinnitus und Kurzsichtigkeit – Flucht ins Innere. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49<br />
Krebs – vernichten, was am meisten stört.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50<br />
Höhenangst, Spinnenangst und der schlechte Beifahrer.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54<br />
Die Sprache der Psychosomatik. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57
III. Untaugliche Erklärungsversuche –<br />
untaugliche Methoden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59<br />
Disziplinlosigkeit.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59<br />
Willensschwäche.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64<br />
Warum andere Methoden (fast) erfolgreich sind. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66<br />
Akupunktur – denk oder stich .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66<br />
Homöopathische Mittel – da ist doch gar nichts drin!. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67<br />
Radionik berechnet den Heilungsfaktor.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69<br />
Elektrokrampftherapie – „Strafe“ fürs Kranksein.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74<br />
IV. Live aus der Praxis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77<br />
Die aufdeckende tiefenpsychologische Analyse –<br />
Rekordbrecher der Therapien.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77<br />
Allergie gegen den Vater.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80<br />
Erkältung – Aberglaube aus der Kindheit.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 87<br />
Intelligenz macht „krank“.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91<br />
Stimmen im Kopf gegen die Einsamkeit. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94<br />
Postoperative Depression – Krankheit oder Unverschämtheit eines Arztes? .. . 96<br />
Angst: die verschiedenen Köpfe eines Drachens.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 99<br />
Kontrollzwang in 30 Minuten beseitigt .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 103
Nägelkauen – Waffen vernichten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 106<br />
Das Borderline-Syndrom: Rache als Hilferuf. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 110<br />
Demenz: Selber denken lohnt nicht mehr. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 113<br />
Migräne: die Perfektionistenkrankheit – in einer Kneipe kuriert. . . . . . . . . . . . 115<br />
Das Trauma hinter dem Trauma – angstfrei nach vierzig Jahren. . . . . . . . . . . . 118<br />
Chronisch pleite wegen eines Schuldgefühls.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 121<br />
Der Grund für Einsamkeit lautet: grün.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 125<br />
Unentschlossen durch Misshandlung in einem früheren Leben. . . . . . . . . . . . . 127<br />
Sprachblockade in Englisch aufgrund eines Seitensprunges.. . . . . . . . . . . . . . . 132<br />
Die Geister, die ich rief: ADHS. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 134<br />
Klaustrophobie – nie wieder geboren werden wollen.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 138<br />
Psychotipps – kleine Hilfsmittel für den Alltag .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 141<br />
I: Wassertrinken hilft beim Denken.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 141<br />
II: Das Mittel gegen notorisches Verspäten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 142<br />
III: Immunisieren gegen Stress.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 143<br />
IV: Trotz – Ihr Feind sitzt im eigenen Kopf.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 146<br />
V: Eifersucht – Erpressung zur Liebe mit Ironie bekämpfen.. . . . . . . . . . . . . . . . 148<br />
VI: Mit Ohrwürmern Gedanken lesen.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 151<br />
VII: Kein Schreck durch Handyklingeln mehr.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 152<br />
VIII: Ohne Wecker wach.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 153<br />
IX: Schlafstörungen mit Arbeit beseitigen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 153
V. Warum Sie wirklich krank sind ...<br />
und wie Sie davon loskommen! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 155<br />
Nachwort: Eine echte Gesundheitsreform ist fällig – und ganz einfach!.. . 159<br />
Danksagung .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 167<br />
Ausbildung zum Gesundheitsberater.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 168<br />
Weitere Bücher aus der Reihe „Der Psychocoach“.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 168
Vorbemerkung<br />
Wozu und für wen ist dieses Buch?<br />
Die Bücher der Reihe „Der Psychocoach“ behandeln Gesundheitsthemen<br />
aus tiefenpsychologischer Sicht. Sie zeigen Ihnen Aspekte der Gesundheit,<br />
die Ihnen vielleicht zunächst etwas fremd vorkommen mögen. Ich, Andreas<br />
Winter, arbeite in meinem Institut Powerscout Wellness Coaching als psychologischer<br />
Berater und beschäftige mich mit der Psyche und ihren Auswirkungen<br />
auf das Verhalten und den Körper.<br />
Eigentlich ist das nichts Neues: Der Begründer des autogenen Trainings, Prof.<br />
Dr. J. H. Schultz (1884 – 1970), forderte bereits Ende der 1920er Jahre Ärzte<br />
dazu auf, „das Seelische als biologische Höchstfunktion“ anzuerkennen, und<br />
trat damit zugleich für eine „Psychologisierung des Arztes“, sowohl in diagnostischer<br />
als auch in therapeutischer Hinsicht, ein. Weiter erklärte er: „Vom Arzt<br />
fordert es keine Schulgläubigkeit, sondern Aufgeschlossenheit und die Anerkennung<br />
der ganzen anthropologischen (menschlichen, Anm. d. Autors) Wirklichkeit.“<br />
Schultz hat damals schon erkannt, dass offenbar die Psyche und der<br />
gesamte unterbewusste Bereich ausschlaggebend für verschiedene Krankheitsbilder<br />
sind.<br />
Mit der geforderten „Aufgeschlossenheit“ kann dieses Buch Ihr bisheriges Leben<br />
verändern. Nicht nur dass Sie ein lästiges Übel loswerden, sondern Sie bekommen<br />
auch noch etwas sehr Wertvolles dafür: eine höhere Lebensqualität.<br />
Zwar werden Sie erfahren, dass wir für alles, was wir bekommen, auch einen
Preis zu zahlen haben. Doch ist dieser geringer, wenn wir uns selbst davon<br />
befreien, als wenn wir aufgrund eines hohen Leidensdrucks von ärztlicher Behandlung<br />
abhängig sind.<br />
Das bedeutet: Es ist besser, sich freiwillig von Ihrem Leiden zu verabschieden,<br />
als zu warten, bis Sie selbst „am Ende“ sind. Dieses Buch zeigt Ihnen, wie man<br />
ein Symptom zum Verschwinden bringt.<br />
Und nun stellen Sie sich bitte einmal für einen Moment vor, Sie wären von Ihren<br />
Beschwerden befreit. Was wäre Ihnen das in Euro wert? Vergleichen Sie diese<br />
Zahl bitte mit dem Kaufpreis des Buches, den paar Stunden Zeit, die Sie für das<br />
Lesen benötigen werden, und Ihren jährlichen Ausgaben für <strong>Medikamente</strong> und<br />
Therapien. Nun überlegen Sie bitte, ob es sich für Sie lohnt, weiterzulesen.<br />
Sie lesen weiter? Herzlich willkommen!<br />
Sie werden im Laufe dieses Buches erfahren, warum Sie tatsächlich leiden. Mit<br />
diesem Wissen werden Sie Ihr künftiges Verhalten plötzlich bewusst steuern<br />
können. Damit hat das Symptom dann keine Macht mehr über Sie. Sie bekommen<br />
die bewusste Kontrolle über Ihr Wohlbefinden zurück. Am Ende des<br />
Buches finden Sie eine ca. 20-minütige Audio-CD. Hören Sie sich diese bitte<br />
bewusst und aufmerksam, doch erst nach der Lektüre des Buches an.<br />
Machen Sie es sich bequem, wir beginnen ...<br />
10
I. Einführung<br />
Viele Fragen – eine Antwort<br />
Vielleicht haben Sie sich eine der folgenden Fragen schon einmal selbst<br />
gestellt:<br />
▪ Wieso hat ein Allergiker nicht zwangsläufig beim Auftauchen von Allergenen<br />
allergische Schübe?<br />
▪ Warum gibt es so viele <strong>Medikamente</strong> gegen Migräne, doch keines davon<br />
verhindert einen Anfall?<br />
Vielleicht haben Sie schon von Menschen gehört, die jahrelang Depressionen<br />
hatten und von jetzt auf gleich davon befreit waren, <strong>ohne</strong> therapiert zu werden.<br />
Wie soll das gehen, wenn eine Depression eine Stoffwechselstörung und damit<br />
eine Krankheit ist?<br />
Noch ein paar Fragen gefällig?<br />
▪ Wieso geben die Pharmafirmen derzeit in Deutschland mehr als eine halbe<br />
Milliarde Euro jährlich an Werbung für Endverbraucher aus, wenn <strong>Medikamente</strong><br />
doch aufgrund von ärztlicher Diagnose und therapeutischer Notwendigkeit<br />
verabreicht werden?<br />
▪ Wieso wirken bei einigen Menschen einige <strong>Medikamente</strong> besser als bei<br />
anderen und dieselben Präparate bei anderen Menschen wiederum gar<br />
nicht?<br />
11
▪<br />
▪<br />
Warum kann ein therapeutisch völlig nutzloser chirurgischer Schnitt dieselbe<br />
Heilwirkung auf ein Magengeschwür oder ein entzündetes Knie haben<br />
wie eine normale Operation?<br />
Wie kann es sein, dass nach einem zwei- bis dreistündigen Analyse- und<br />
Beratungsgespräch in meiner Praxis seit dem Jahr 2002 bei Hunderten von<br />
chronisch Kranken deren Symptome plötzlich oder zeitnah nicht mehr auftraten?<br />
Meine Antwort wird Sie überraschen: weil die meisten chronischen Leiden<br />
keine Krankheiten sind, sondern durch unsere eigenen (unterbewussten) Gedanken<br />
verursacht werden. Ändern sich diese Gedanken durch neue Informationen,<br />
ändert sich auch deren Wirkung auf unseren Körper und das Symptom<br />
verschwindet.<br />
So erklärt sich plötzlich das Unerklärliche. Alle Paradoxien lösen sich quasi in<br />
Luft auf – etwa warum ein Allergiker durch die so genannte Desensibilisierung,<br />
also mit der tagelangen Konfrontation des Allergens in geringen Mengen, von der<br />
allergischen Reaktion befreit werden kann (versuchen Sie bitte diesen Effekt<br />
einmal mit Mitteln wie etwa Blausäure, Bienengift oder Brennnessel zu erreichen.<br />
Sie werden keine Desensibilisierung feststellen, sondern höchstens eine<br />
Organschädigung, wenn Sie jemandem wochenlang dieses Gift verabreichen).<br />
Jetzt wird klar, weshalb ein Mensch jahrelang erfolglos <strong>Medikamente</strong> gegen<br />
Depressionen nehmen kann und plötzlich, nachdem er den psychologischen<br />
Grund seiner Depressionen erkannt und verarbeitet hat, völlig zufrieden und<br />
frei von Leiden ist. Die Depression war folglich keine Stoffwechselstörung, sondern<br />
eine tiefsitzende Angst.<br />
12
Nun ist es nicht weiter verwunderlich, warum so genannte Wunderheiler, Akupunkteure,<br />
Hypnotiseure, Tanz-, Musik- und Lichttherapeuten innerhalb von Minuten<br />
Leiden zum Verschwinden bringen können – sie behandeln keine Krankheiten,<br />
sondern Gedanken.<br />
Wenn Sie auch wissen möchten, was genau hinter den chronischen Leiden,<br />
die einfach nicht verschwinden wollen, steckt und wie man diese dennoch mühelos<br />
abstellt; wenn Sie Spaß an tiefenpsychologischer Detektivarbeit haben<br />
und offen für ungewöhnliche Sichtweisen sind, dann ist dieses Buch hier für<br />
Sie genau das Richtige. Mit anschaulichen Praxisbeispielen werde ich Ihnen<br />
zeigen, was es alles Spannendes zu entdecken gibt bei der Suche nach dem<br />
wahren Grund der Symptome.<br />
13
Eine neue Definition von Krankheit ist überfällig<br />
Eigentlich weiß doch jeder Chroniker, dass sein Leiden keine Krankheit sein<br />
kann. Denn sonst gäbe es ja niemals eine Unterbrechung oder Ausnahme<br />
der Beschwerden und vor allem würde es einen kontinuierlichen Krankheitsverlauf<br />
in Richtung Heilung oder Tod geben. „Chronisch“ entstammt dem<br />
griechischen Wort „chronos“ für Zeit und bedeutet ursprünglich: „sich langsam<br />
entwickelnd und stetig verlaufend“. Darunter gefasst wurden nach dem<br />
griechischen Arzt Galenos von Pergamon (129 – 199 n. Chr.) Krankheiten von<br />
mehr als 40 Tagen Dauer. Aber das Besondere an den chronischen Krankheitsverläufen<br />
ist, dass die Krankheitssymptome intermittierend (mit Unterbrechungen),<br />
aber <strong>ohne</strong> Tendenz zur Heilung oder Mortalität (Tod) auftreten.<br />
Das ist bei „echten“ körperlichen Krankheiten eben anders. Ein Mensch mit<br />
einem Knochenbruch stellt ja auch nicht zwischenzeitlich fest, dass der Knochen<br />
heute mal stabil und morgen wieder gebrochen ist. Ein Mensch mit Diabetes<br />
Typ I wird ebenso die Erfahrung machen, dass seine Bauchspeicheldrüse<br />
nicht zwischenzeitlich mal völlig in Ordnung ist und er essen kann, was er will.<br />
Eine echte Krankheit führt in ihrem Verlauf entweder zur Genesung oder zum<br />
totalen Organversagen – psychisch motivierte Leiden hingegen können sich<br />
dauerhaft über Jahre halten, <strong>ohne</strong> einem kontinuierlichen Verlauf zu folgen,<br />
denn sie sind vom Empfinden des Menschen abhängig und nicht von seiner<br />
organischen Beschaffenheit.<br />
Wir sollten also einmal prüfen, ob unsere Vorstellung von Krankheit überhaupt<br />
geeignet ist, um psychosomatische Störungen sinnvoll zu klassifizieren. „Sinnvoll“<br />
bedeutet hier, dass eine dauerhaft wirksame therapeutische Maßnahme<br />
14
gefunden und erfolgreich durchgeführt werden kann. Daher schlage ich eine<br />
neue Definition von Krankheit vor:<br />
Krankheit ist eine erworbene organische Funktionsbeeinträchtigung physiologischer<br />
Ursache, die nur somatisch (körperlich) therapiert werden kann.<br />
Funktionsbeeinträchtigungen psychischer Ursache wären somit keine Krankheiten,<br />
sondern Symptome, und sind daher auch nicht mit somatischen, sondern<br />
mit psychischen Maßnahmen zu behandeln. Dasselbe gilt natürlich erst<br />
recht für die so genannten Verhaltensstörungen, wie etwa Klaustrophobie,<br />
Spielsucht, Putzzwang, Flugangst und psychische Reaktionen auf Traumatisierungen.<br />
Leider gehen die bisherigen Definitionen von Krankheit davon aus, dass Krankheit<br />
eine Störung sowohl auf körperlicher als auch psychischer Ebene sein<br />
kann. Daher gelingt es der Medizin nur relativ selten, psychosomatische Störungen<br />
medikamentös zu therapieren, <strong>ohne</strong> eine Symptomverschiebung zu erzeugen,<br />
denn solange eine Ursache nicht bekannt ist, kann man sie auch nicht<br />
sicher beseitigen. Psychosomatische Störungen resultieren aus Erfahrungen,<br />
Empfindungen und Gedanken. Gedanken aber verändert man mit Informationen,<br />
nicht mit Tabletten.<br />
Dass eine Definition, die jahrzehntelang als „wahr“ galt, aufgrund neuer Forschungsergebnisse<br />
und Erkenntnisse abgeändert oder gar widerrufen werden<br />
muss, ist überdies nicht ungewöhnlich. Beispielsweise wurde die offizielle Definition<br />
von „Sucht“ schon mehrmals umformuliert. Die Definition von „Krankheit“<br />
erfuhr in den letzten Jahrzehnten ebenfalls einige Modifikationen, so dass sogar<br />
Fachleute nicht immer den letzten Stand berücksichtigen. Da sich aufgrund<br />
unterschiedlicher Auffassungen immense Widersprüche, Paradoxien und nicht<br />
15
zu erklärende Ausnahmen ergeben, wird es Zeit, dass wir eine weitere Aktualisierung<br />
der bestehenden Definition von „Krankheit“ vornehmen. Allein hierdurch<br />
könnte künftig die wenig aussichtsreiche medikamentöse Behandlung<br />
von Psychosomatikern und Phobikern genauso der Vergangenheit angehören<br />
wie die spätmittelalterliche Behandlung von Syphilis mit Quecksilber.<br />
Im Folgenden finden Sie einige der gängigen Definitionen und Beschreibungen<br />
von Krankheit sowie meinen Kommentar dazu:<br />
http://flexicon.doccheck.com/Krankheit:<br />
„Eine Krankheit ist eine Störung der normalen physischen oder psychischen<br />
Funktionen, die einen Grad erreicht, der die Leistungsfähigkeit und das Wohlbefinden<br />
eines Lebewesens subjektiv oder objektiv wahrnehmbar negativ beeinflusst.<br />
Die Grenze zwischen Krankheit und Befindlichkeitsstörung ist fließend.“<br />
Mein Kommentar: Das hieße ja, wenn ich dreimal hintereinander bei einer<br />
Klassenarbeit das Gefühl habe, nicht all das schreiben zu können, was ich<br />
möchte, weil ich unbequem sitze oder mich vom Lehrer unter Erwartungsdruck<br />
gesetzt fühle und infolgedessen subjektiv wahrnehmbar schlechte Noten kassiere,<br />
könnte der eine Arzt das als Befindlichkeitsstörung auslegen, derweil der<br />
andere bereits im Arzneimittelschränkchen das passende Medikament gegen<br />
unbequemes Sitzen und Erwartungsdruck heraussucht. Mal ganz ehrlich, wozu<br />
sind Definitionen denn da, wenn die Grenzen nicht scharf gezogen werden.<br />
Hoffentlich ist der Autor dieser Definition kein Arzt, der Totenscheine unterschreiben<br />
muss – vielleicht ist für ihn die Grenze zwischen „tot“ und „ein bisschen<br />
tot“ ja ebenfalls fließend –, denn dann sollte man sich vorsichtshalber ein<br />
Mobiltelefon mit in den Sarg legen lassen.<br />
16
Prof. Dr. Klaus Hurrelmann, Gesundheitssoziologie, München 2000, S. 94/95:<br />
„Krankheit ist das Stadium des Ungleichgewichts von Risikofaktoren und<br />
Schutzfaktoren, das eintritt, wenn einem Menschen eine Bewältigung von inneren<br />
(körperlichen und psychischen) und äußeren (sozialen und materiellen) Anforderungen<br />
nicht gelingt. Krankheit ist ein Stadium, das einem Menschen eine<br />
Beeinträchtigung des Wohlbefindens und seiner Lebensfreude vermittelt.“<br />
Mein Kommentar: Wo bleibt die Organschädigung? Demnach wären Wut, Armut<br />
oder ein Gefängnisaufenthalt ja auch Krankheiten.<br />
Das deutsche Sozialgesetzbuch enthält keine Definition des Begriffs Krankheit.<br />
Es hat sich jedoch ein Konsens entwickelt, wonach Krankheit ein „regelwidriger<br />
Zustand des Körpers, des Geistes oder der Seele ist, der medizinische<br />
Maßnahmen mit dem Ziel erforderlich macht, Schmerzen oder Beschwerden<br />
zu verhindern, zu lindern oder zu beheben.“<br />
Grundgesetz Artikel 2, Satz 2: Körperliche Unversehrtheit (1958): „Krankheit<br />
ist jede Störung der normalen Beschaffenheit oder der normalen Tätigkeit des<br />
Körpers, die geheilt, d. h. beseitigt oder gelindert werden kann.“<br />
Mein Kommentar: Dann wären Behinderungen oder Schwangerschaften ja<br />
ebenfalls Krankheiten. Und was soll denn ein „regelwidriger Zustand des Geistes“<br />
sein? Vielleicht ein Alkoholrausch? Oder Eifersucht? Bitte genauer definieren,<br />
wenn es schon um Gesetze geht.<br />
Für die Weltgesundheitsorganisation (WHO), die offiziell als maßgeblich für<br />
medizinische Definitionen gilt, ist die „Abwesenheit von Krankheit eine notwendige,<br />
aber nicht hinreichende Voraussetzung für Gesundheit“.<br />
17
Mein Kommentar: Das ist so, als wäre die Abwesenheit von Geld eine notwendige,<br />
aber nicht hinreichende Voraussetzung für Armut oder die Abwesenheit<br />
von Krieg eine notwendige, aber nicht hinreichende Voraussetzung für Frieden.<br />
Und das soll einem Arzt nun helfen, Menschen zu heilen? Wie wäre es denn,<br />
wenn die Weltgesundheitsorganisation sich zu einer Definition durchringt, die<br />
einmal klipp und klar sagt, was Sache ist?<br />
Vorab sollte ich vielleicht klarstellen, dass ich mit diesem Buch weder die Medizin<br />
noch die Pharmaindustrie abschaffen möchte – ganz im Gegenteil! Ich bin<br />
froh, dass verschiedene Krankheiten mithilfe von <strong>Medikamente</strong>n recht schnell<br />
und einfach <strong>ohne</strong> Verhaltensänderung bekämpft werden können. Ebenso befürworte<br />
ich das gelegentliche medikamentöse Unterdrücken von Symptomen,<br />
welches zwar oft gefährlich ist, aber manchmal eben auch sehr praktisch, um<br />
weiterhin an seinem gewohnten gesellschaftlichen Leben teilnehmen zu können.<br />
Auch halte ich es für absolut sinnvoll, die Folgen von psychosomatischen<br />
Störungen ärztlich zu behandeln, um beim Patienten die zur Heilung notwendige<br />
positive Grundstimmung zu erzeugen.<br />
Ich behaupte nur, dass es zur Ursachenbekämpfung aller psychischen und<br />
psychosomatischen Symptome keiner <strong>Medikamente</strong> bedarf, sondern Informationen.<br />
Sehr viele unserer Leiden kommen nicht dadurch zustande, dass wir äußeren<br />
physikalischen Einflüssen (Unfälle, Vergiftungen, Bakterien usw.) ausgesetzt<br />
waren, sondern dass wir psychische Bedrohungen erlitten haben und daher<br />
auch keine medizinische, sondern psychologische Hilfe brauchen.<br />
18
Mein Ansatz lautet also: „Für die Krankheit den Arzt, für die Seele den Seelsorger.“<br />
Die Berufsbezeichnung für das, was Seelsorger, Psychotherapeuten und<br />
Psychiater eigentlich sein sollten, könnte treffenderweise „Humaninformatiker“<br />
sein, damit wäre klargestellt, dass Skalpelle, Beinschienen, <strong>Medikamente</strong> und<br />
Injektionsnadeln nicht zu seinem Handwerkszeug gehören, sondern alle Arten<br />
von Informationsübertragung.<br />
Mithilfe dieses Ansatzes können wir nun endlich sicherstellen, dass Therapie<br />
eine Präzision erfährt, wie wir sie von den exakten Naturwissenschaften gewohnt<br />
sind, und nicht immer ein „Suchen nach der Nadel im Heuhaufen“ mit<br />
unklarem Ausgang bleibt, so wie wir es leider von unserer Schulmedizin her<br />
kennen. Halten Sie das für übertrieben? Dann stellen Sie sich bitte einmal vor,<br />
ein Astrophysiker würde dem Piloten einer Raumfähre sagen: „Fliegen Sie bitte<br />
so ungefähr in diese und jene Richtung, dann müssten Sie den Mars eigentlich<br />
irgendwann erreichen, und wenn nicht, probieren Sie eine andere Richtung.“<br />
Diese Unschärfe wird von der Medizin noch völlig selbstverständlich hingenommen,<br />
etwa bei der Chemotherapie oder bei der Behandlung von Allergien – und<br />
jetzt sagen Sie mir bitte nicht, der Mensch wäre komplizierter als ein Flug zum<br />
Mars.<br />
Wir beschreiten das 21. Jahrhundert. Wir verfügen über präzise Forschung,<br />
moderne Denkansätze und die Fähigkeit, Krankheit, Leid und Beschwerden<br />
adäquat zu behandeln. Dazu brauchen wir nur noch das richtige Verständnis<br />
für die Zusammenhänge zwischen Körper und dem, was ihn steuert – unsere<br />
Psyche (Geist, Seele, morphogenetisches Feld oder wie auch immer Sie es<br />
nennen mögen).<br />
19
Der Weg zu diesem Verständnis ist nicht weit. Noch nicht einmal radikales Umdenken<br />
ist erforderlich, um hinter das Geheimnis der vermeintlichen Krankheit<br />
zu kommen. Sehen wir uns zunächst einmal an, was ein Symptom genau ist,<br />
und beginnen wir mit seiner Bedeutung für den Menschen.<br />
Möchten Sie weiterlesen? Unser Buch erhalten Sie bei Ihrem Buchhändler<br />
oder im Webshop des <strong>Mankau</strong> <strong>Verlag</strong>s: www.mankau-verlag.de.<br />
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