5. Trendbericht, Band II - bei TNS Infratest
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Unternehmensstrategien 32<br />
Gefahr suboptimaler<br />
Implementierung<br />
13 %<br />
(29) Das größte Problem <strong>bei</strong>m Outsourcing und das zweitgrößte<br />
Problem <strong>bei</strong>m Offshoring stellen suboptimale Konzeptualisierungen<br />
und Implementierungen des Auslagerungsprozesses dar. Die größte<br />
Gefahr für das outsourcende Unternehmen besteht darin, seine<br />
Kernkompetenzen mit auszulagern und so strategische Verluste an<br />
Steuerungsfähigkeit und Entwicklungsfähigkeit hinzunehmen.<br />
Weitere Problematiken sind<br />
• Qualitätsprobleme (Der Partner im Ausland erreicht die<br />
geforderderten Qualitätsanforderungen nicht) und<br />
• Serviceprobleme (Die Distanzen lassen sich gerade hier nicht<br />
wie zunächst erwartet oder erforderlich überbrücken).<br />
Gefahren vor<br />
allem <strong>bei</strong>m<br />
Offshoring<br />
(30) Auf diese Problematik wurden in 13 % aller Kommentare eingegangen.<br />
Höhere Anteile des Offshoring im Vergleich zum Outsourcing waren<br />
hier von vornherein zu erwarten, da sich <strong>bei</strong>m Offshoring ungleiche<br />
größere Implementierungsprobleme angesichts größerer physischer<br />
Distanzen sowie sprachlicher und kultureller Unterschiede der Partner<br />
ergeben.<br />
Kooperation<br />
zwischen<br />
Anbietern und<br />
Anwendern ...<br />
... unter<br />
besonders<br />
schwierigen<br />
Bedingungen<br />
Möglichkeiten<br />
weitgehender<br />
Friktionen ...<br />
(31) Beim Outsourcing und mehr noch <strong>bei</strong>m Offshoring handelt es sich<br />
typischerweise um komplexe Prozesse, die aus den verschiedensten<br />
Gründen insbesondere in der Implementierungsphase scheitern können.<br />
Dazu zählen Informationsprobleme, zu geringe Kenntnissen über die<br />
Lage vor Ort, einseitige technische Orientierungen sowie Unvermögen<br />
unter neuen bislang unerprobten Bedingungen.<br />
Outsourcing- und Offshoring-Projekte lassen sich somit als Kooperationsprobleme<br />
zwischen informationswirtschaftlichen Anbietern und Anwendern<br />
unter erschwerten Bedingungen charakterisieren. Damit kommen<br />
zumindest potenziell alle Probleme hinzu, die in früheren <strong>Trendbericht</strong>en<br />
an der Zusammenar<strong>bei</strong>t zwischen informationswirtschaftlichen Anbietern<br />
und Anwendern und damit verbunden an der internen Koordination von<br />
Anwenderunternehmen aufgezeigt worden sind.<br />
(32) Wie lassen sich Kooperations- und Koordinationsprobleme über<br />
mehrere Weltregionen hinweg lösen, wenn diese bislang nicht einmal<br />
intern in den Griff zu bekommen seien, fragte ein Experte, während ein<br />
anderer von einer Überforderung bestehender Strukturen sprach:<br />
(G) „Die Prozesse verzerren das bislang vermittelte Bild einer<br />
leistungsstarken Wirtschaft, die neuen „Kerne“ werfen Probleme der<br />
Koordination und Kooperation auf, die bislang nicht einmal intern gelöst<br />
werden konnten.“<br />
(G) „Effizientes Offshoring überfordert die gegenwärtig starrren Strukturen.“<br />
Monitoring Informationswirtschaft<br />
<strong>5.</strong><strong>Trendbericht</strong> 2005