Roller - Tour entlang der Weser von Hann ... - nah-und-fern.de
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<strong>Roller</strong> - <strong>Tour</strong> <strong>entlang</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Weser</strong><br />
<strong>von</strong> <strong>Hann</strong>. Mün<strong>de</strong>n nach Bremen<br />
vom 14. – 16. April 2006<br />
REISEVERLAUF<br />
Karfreitag,<br />
14.04.2006<br />
• <strong>Hann</strong>. Mün<strong>de</strong>n<br />
• Sababurg<br />
• Bad Karlshafen<br />
• Fürstenberg<br />
• Kloster Corvey<br />
• Höxter<br />
• Hameln<br />
Ostersamstag,<br />
15.04.2006<br />
• Hameln<br />
• Rinteln<br />
• Porta Westalica / Kaiser-Wilhelm-<br />
Denkmal<br />
• Min<strong>de</strong>n / Wasserkreuz <strong>Weser</strong> <strong>und</strong><br />
Mittellandkanal mit Schachtschleuse<br />
• Mardorf (Steinhu<strong><strong>de</strong>r</strong> Meer)<br />
Ostersonntag,<br />
16.04.2006<br />
Ostermontag,<br />
17.04.2006<br />
• Mardorf (Steinhu<strong><strong>de</strong>r</strong> Meer)<br />
• Nienburg<br />
• Ver<strong>de</strong>n an <strong><strong>de</strong>r</strong> Aller<br />
• Bremen<br />
• Nie<strong><strong>de</strong>r</strong>sächsisches Freilichtmuseum<br />
in Cloppenburg<br />
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<strong>Roller</strong> - <strong>Tour</strong> <strong>entlang</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Weser</strong><br />
<strong>von</strong> <strong>Hann</strong>. Mün<strong>de</strong>n nach Bremen<br />
vom 14. – 16. April 2006<br />
Bei Wind <strong>und</strong> Wetter – <strong>entlang</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Weser</strong> <strong>von</strong> <strong>Hann</strong>. Mün<strong>de</strong>n bis nach Bremen<br />
1. Tag – <strong>von</strong> <strong>Hann</strong>. Mün<strong>de</strong>n nach Hameln<br />
(Karfreitag, 14.04.2006) - Wo Fulda <strong>und</strong> Werra sich küssen ... – so beginnt meine Reise <strong>entlang</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
<strong>Weser</strong> am Zusammenfluß <strong><strong>de</strong>r</strong> bei<strong>de</strong>n Flüsse an einem grauen Karfreitag. Gera<strong>de</strong> hat es aufgehört zu<br />
regnen, so daß ich zumin<strong>de</strong>st trockenen Fußes bis zum <strong>Weser</strong>stein in <strong>Hann</strong>. Mün<strong>de</strong>n gehen kann.<br />
Angereist war ich schon am Abend vorher <strong>und</strong> hatte in <strong><strong>de</strong>r</strong> Jugendherberge übernachtet. Diese liegt<br />
an <strong><strong>de</strong>r</strong> Strasse (<strong><strong>de</strong>r</strong> B80) nach Bad Karlshafen. Das Gebäu<strong>de</strong> liegt direkt an <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Weser</strong> <strong>und</strong> hat einen<br />
Wasserzugang, <strong><strong>de</strong>r</strong> es sicherlich auch für Paddler interessant macht. Die Jugendherberge war gut<br />
ausgestattet, das Frühstücksbüffet lecker <strong>und</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Frühstücksraum bot einen schönen Blick auf <strong>de</strong>n<br />
Fluß. Der unbefestigte Parkplatz vor <strong>de</strong>m Haus war allerdings durch <strong>de</strong>n vielen Regen am Donnerstag<br />
ziemlich durchweicht <strong>und</strong> matschig.<br />
<strong>Hann</strong>. Mün<strong>de</strong>n ist ein schöner Startpunkt für eine fast 400 km lange Reise <strong>entlang</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Weser</strong>. Der<br />
Altstadt <strong>de</strong>s Ortes liegt zwischen Fulda <strong>und</strong> Werra eingezwängt <strong>und</strong> wird dominiert vom alten<br />
Welfenschloß. Der Stadtkern ist verkehrsberuhigt durch eine Fußgängerzone, bietet aber gute<br />
Möglichkeiten sein Vehikel abzustellen. Verschie<strong>de</strong>ne Straßen durchziehen schachbrettartig die<br />
Altstadt <strong>und</strong> die vielen Fachwerkhäuser bieten ein fast geschlossenes Bild auf die Architektur <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
<strong>Weser</strong>renaissance. Beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s schön waren das Rathaus, die Strasse zur Werra-Brücke <strong>und</strong> die<br />
Gegend um die St. Blasius.-Kirche.<br />
Viele Strrassencafes hatten bereits Ihre Tische <strong>und</strong> Stühle nach draußen gestellt, in <strong><strong>de</strong>r</strong> Hoffnung auf<br />
schönes, sonniges Osterwetter. Trocken war es immerhin, aber mit 11 Grad recht kühl. Die Innenstadt<br />
bietet einige nette Geschäfte <strong>und</strong> eine Menge Gastronomie. Schaut man aber in die kleinen, hinteren<br />
Gassen, merkt man schnell, daß <strong><strong>de</strong>r</strong> Ort schon bessere Zeiten gesehen hat.<br />
Nach einer ausführlichen Besichtigung fuhr ich flußaufwärts aus <strong><strong>de</strong>r</strong> Stadt raus, bis nach<br />
Reinhardshagen. Dort wollte ich hoch ins <strong>Weser</strong>bergland zum Dornröschenschloss, nach Sababurg.<br />
Von Reinhardshagen aus zog sich <strong><strong>de</strong>r</strong> Weg lang durch die noch kahlen Laubwäl<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>de</strong>s<br />
<strong>Weser</strong>berglan<strong>de</strong>s. Die Sababurg lag romantisch auf einer Bergkuppe <strong>und</strong> <strong>von</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Terrasse <strong>de</strong>s<br />
Schloßcafes hatte ich einen weiten Blick Richtung <strong>Weser</strong>tal. Lei<strong><strong>de</strong>r</strong> war aufgr<strong>und</strong> <strong>de</strong>s Dunstes nicht<br />
allzu viel zu sehen.<br />
Die Burg besteht zum einen Teil aus einem Hotel, <strong><strong>de</strong>r</strong> restliche Teil schließt sich als Ruine an, mit<br />
eingeschlossenem Garten. Der bot um diese Jahreszeit allerdings noch nicht sehenswertes, es lohnte<br />
sich daher nicht für mich, <strong>de</strong>n Eintritt zu bezahlen.<br />
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<strong>Roller</strong> - <strong>Tour</strong> <strong>entlang</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Weser</strong><br />
<strong>von</strong> <strong>Hann</strong>. Mün<strong>de</strong>n nach Bremen<br />
vom 14. – 16. April 2006<br />
Von <strong><strong>de</strong>r</strong> Sababurg führen kleine, kurvige Straßen wie<strong><strong>de</strong>r</strong> zurück an die <strong>Weser</strong>. Der Fluß ist hier über<br />
weite Strecken ruhig <strong>und</strong> beschaulich. Kleine Fähren stellen die Verbindung aufs an<strong><strong>de</strong>r</strong>e Flußufer<br />
sicher.<br />
In Bad Karlshafen machte ich eine längere Pause. Der Ort hat einen ganz an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Stil, als an<strong><strong>de</strong>r</strong>en<br />
Orte, durch die ich bisher gekommen war. Aufgr<strong>und</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Hugenottenverfolgungen im 17. Jahrhun<strong><strong>de</strong>r</strong>t<br />
wur<strong>de</strong> dieser Ort am Reißbrett vom damaligen Fürsten Carl <strong>von</strong> Hessen entworfen. Der barocke Stil<br />
<strong>de</strong>s Ortes entspricht <strong>de</strong>m damaligen Zeitgeist <strong>und</strong> ist so ganz an<strong><strong>de</strong>r</strong>s als z. B. in <strong>Hann</strong>. Mün<strong>de</strong>n.<br />
In <strong><strong>de</strong>r</strong> Mitte <strong>de</strong>s Ortes befin<strong>de</strong>t sich als kleiner See das ehemalige Hafenbecken. Eine nicht mehr<br />
funktionieren<strong>de</strong> Schleuse verband früher das Gewässer mit <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Weser</strong>. Heute liegen keine Kähne<br />
mehr im Hafen, nur noch die Häuser gruppieren sich malerisch um <strong>de</strong>n See. Der Ort hat zur<br />
Wasserseite eine Promena<strong>de</strong>, die einen schönen Blick auf die umliegen<strong>de</strong>n Hügel <strong>und</strong> die an<strong><strong>de</strong>r</strong>e<br />
Uferseite bietet.<br />
Nächste Station war Fürstenberg. Der Ort liegt wenige Kilometer vor Höxter auf einer Anhöhe über<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Weser</strong> <strong>und</strong> wird vom Schloß mit angeschlossener Porzellanmanufaktur dominiert. Über<br />
Geschmack läßt sich sicherlich streiten, aber es fan<strong>de</strong>n sich genügend Reisebusse mit <strong>Tour</strong>isten ein,<br />
um <strong>de</strong>n angeschlossenen Direktverkauf auch am Feiertag zu öffnen. Die Aussicht <strong>von</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Schloßterasse war je<strong>de</strong>nfalls schön <strong>und</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Blick ging weit ins <strong>Weser</strong>tal hinein. Dafür muß ich das<br />
Porzellan ja nicht schön fin<strong>de</strong>n.<br />
Kloster Corvey auf <strong><strong>de</strong>r</strong> linken <strong>Weser</strong>seite war meine nächste Station. Sonnenumflutet bot sich mir<br />
das heutige Schloß dar. Die weltliche Macht <strong><strong>de</strong>r</strong> ehemaligen Kirchenfürsten kam hier voll zur Geltung.<br />
Die Schloßanlage <strong>und</strong> ehemaliges Klostergelän<strong>de</strong> waren beeindruckend. Das Innere spiegelt heute<br />
<strong>de</strong>n Prunk <strong>de</strong>s 18. Und 19. Jahrhun<strong><strong>de</strong>r</strong>ts wie<strong><strong>de</strong>r</strong>. Aber das Wissen, daß hier schon im 9. Jahrhun<strong><strong>de</strong>r</strong>t<br />
blühen<strong>de</strong>s Leben herrscht, war beeindruckend.<br />
Höxter erreichte ich bei strömen<strong>de</strong>m Regen. Der Ort hatte daher keine Chance, sich schön zu<br />
präsentieren. Ich flüchtete mich fast direkt in ein Cafe in <strong><strong>de</strong>r</strong> Fußgängerzone <strong>und</strong> hatte nur wenig<br />
Gelegenheit, <strong>de</strong>n anscheinend ganz malerischen Ortskern zu besichtigen. Es gab einige schön<br />
bemalte Fachwerkhäuser, aber das ich sagen konnte: toll ... nein, das war es nicht.<br />
Meine letzte Station war Hameln. Hier wollte ich übernachten. Der örtliche Campingplatz direkt an <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
<strong>Weser</strong> gelegen bot ein trockenes Quartier. Der Platz hatte ein gutes griechisches Restaurant. Die<br />
restliche Infrastruktur war ausreichend für eine Übernachtung. Für mehrere Tage wür<strong>de</strong> ich dort nicht<br />
übernachten wollen, trotz <strong><strong>de</strong>r</strong> günstigen Lage. Immerhin hatte das Wetter noch aufgeklart, es<br />
versprach schön zu wer<strong>de</strong>n für <strong>de</strong>n morgigen Tag.<br />
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<strong>Roller</strong> - <strong>Tour</strong> <strong>entlang</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Weser</strong><br />
<strong>von</strong> <strong>Hann</strong>. Mün<strong>de</strong>n nach Bremen<br />
vom 14. – 16. April 2006<br />
2. Tag – <strong>von</strong> Hameln über <strong>de</strong>n <strong>Weser</strong>durchbruch bei Porta Westfalica<br />
<strong>und</strong> Min<strong>de</strong>n ans Steinhu<strong><strong>de</strong>r</strong> Meer<br />
(Ostersamstag, 15.04.2006) - Strahlen<strong><strong>de</strong>r</strong> Sonnenschein empfing mich am heutigen Morgen. Kein<br />
Wölkchen trübte <strong>de</strong>n Himmel, so hätte es das ganze Wochenen<strong>de</strong> sein sollen. In <strong><strong>de</strong>r</strong> Nacht war es<br />
kalt gewesen – ich konnte ja nicht alles kriegen, Sonnenschein <strong>und</strong> laue Nächte, zumin<strong>de</strong>st nicht im<br />
April – <strong>und</strong> so entschied ich mich in die Fußgängerzone <strong>von</strong> Hameln zu gehen, um dort gemütlich <strong>und</strong><br />
warm zu frühstücken. Der Weg führte am Fluß <strong>entlang</strong> <strong>und</strong> ich war circa 15 Minuten unterwegs, bevor<br />
ich am südlichen Ausläufer <strong><strong>de</strong>r</strong> Fußgängerzone stand.<br />
Nach einem netten Frühstück besichtigte ich die Innenstadt. Die Fußgängerzone war sehr gut gefüllt,<br />
manche Geschäfte fast überfüllt <strong>und</strong> die Sonne <strong>und</strong> leichte Wärme machten es zu einem Genuß durch<br />
die Stadt zu schlen<strong><strong>de</strong>r</strong>n.<br />
Beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s im Viertel zwischen Bäckerstraße <strong>und</strong> Osterstraße sind viele Häuserzeilen mit alten<br />
Fachwerkhäusern erhalten. Kopfsteinpflaster <strong>und</strong> enge Gassen prägen ein mittelalterliches Stadtbild.<br />
Bei Sonnenschein machte das so richtig Laune <strong>entlang</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> gepflegten Häuser zu schlen<strong><strong>de</strong>r</strong>n.<br />
Nach einem ausgiebigen Bummel <strong>und</strong> einem weiteren kurzen Stopp in Rinteln, erreichte ich am<br />
späten Nachmittag <strong>de</strong>n <strong>Weser</strong>durchbruch bei Porta Westalica. Auf <strong>de</strong>m Weg dorthin kürzte ich eine<br />
<strong>Weser</strong>schleife ab <strong>und</strong> fuhr <strong>von</strong> Eisbergen über Lohfeld nach Hausberge einmal quer über die Hügel.<br />
Enge Straßen <strong>und</strong> kleine Ortschaften gab es zu sehen, sehr lieblich alles im Sonnenschein.<br />
Bei meiner Ankunft zurück an die <strong>Weser</strong> hatte es sich lei<strong><strong>de</strong>r</strong> wie<strong><strong>de</strong>r</strong> zugezogen. Schon <strong>von</strong> weitem<br />
war aber das Kaiser-Wilhelm-Denkmal zu sehen. Für eine schöne Aussicht hatte ich entwe<strong><strong>de</strong>r</strong><br />
dieses Denkmal o<strong><strong>de</strong>r</strong> auf <strong><strong>de</strong>r</strong> an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Seite einen Fernsehturm zur Auswahl. Da das Denkmal besser<br />
ausgeschil<strong><strong>de</strong>r</strong>t war <strong>und</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Zugang zum Fernsehturm wohl ziemlich versteckt lag, entschied ich mich<br />
fürs Denkmal.<br />
Oben bot sich ein riesiger Platz für alle Arten <strong>von</strong> Vehikeln. Viele Motorradfahrer waren zu sehen, die<br />
die kurvige Strecke auf die Bergkuppe zur ersten saisonalen Ausfahrt nutzten. Die Aussicht <strong>von</strong> oben<br />
war schön. Aufgr<strong>und</strong> <strong>de</strong>s grauen, diesigen Himmels ging die Fernsicht zwar nicht allzuweit, aber die<br />
<strong>Weser</strong> <strong>und</strong> auch Min<strong>de</strong>n waren gut zu erkennen. Hätte das erste Grün schon ausgetrieben, wäre es<br />
sicherlich noch attraktiver gewesen, bei <strong>de</strong>m vielen Laubwald hoch zu fahren.<br />
Min<strong>de</strong>n war meine nächste Station. Die Fußgängerzone war ganz nett. Aber ich hatte heute schon zu<br />
viel Stadt gesehen, als das ich das noch richtig zu würdigen gewußt hätte. Es gab eine Ober- <strong>und</strong><br />
Unterstadt <strong>und</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Ort war überraschend hügelig. Beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s die Oberstadt mit ihren kleinen Gäßchen<br />
hat mir gut gefallen.<br />
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vom 14. – 16. April 2006<br />
Für mich als Technikinteressierte gab es in Min<strong>de</strong>n ein beson<strong><strong>de</strong>r</strong>es Schmankerl zu sehen: die<br />
Schachtschleuse, das Verbindungsstück zwischen <strong>Weser</strong> <strong>und</strong> Mittellandkanal. Die Straße,<br />
stadteinwärts kommend, führt unter <strong>de</strong>m Kanal hindurch <strong>und</strong> es ist faszinierend zu wissen, daß ich<br />
unter Tonnen <strong>von</strong> Wasser hindurchfuhr. An <strong><strong>de</strong>r</strong> Schleuse selber ist ein Besucherparkplatz mit kleinem<br />
Cafe <strong>und</strong> einen Informationszentrum auf <strong><strong>de</strong>r</strong> an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Schleusenseite. Allerdings machte das<br />
Besucherzentrum Samstags um 17 Uhr zu. Scha<strong>de</strong>.<br />
Einfach nur zum Schauen gibt es für Besucher einen Uferweg <strong>von</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Schleuse über das<br />
Kanalbecken bis hin zum Wasserkreuz Kanal <strong>und</strong> Fluß. Der Weg ist breit ausgebaut. Die<br />
Wasserkreuzung ist aber zu ebener Er<strong>de</strong> schwierig zu fotografieren. Der Kanal führt mit seinen<br />
schätzungsweise 20 Meter Breite in circa 10 – 15 Metern Höhe über die <strong>Weser</strong>. Wie ein halboffenes<br />
Metallstück gefüllt mit Wasser wirkt das ganze, letztendlich ist es es auch, nur eben grösser.<br />
Die Schleuse selber läßt sich – ohne das man eine Führung mitmacht – <strong>von</strong> keiner Seite so richtig<br />
aufnehmen. Beeindruckend ist sie, als Besucher ohne Führung, kam ich aber nicht so richtig an sie<br />
ran.<br />
Das Wetter trübte sich immer mehr ein <strong>und</strong> lud nicht zum erneuten Campen ein. Als nächste<br />
Jugendherberge entschied ich mich daher für das Haus in Mardorf am Steinhu<strong><strong>de</strong>r</strong> Meer. Die<br />
Herberge liegt direkt am Nordufer <strong>de</strong>s Sees, nur durch einen Weg <strong>und</strong> einen Uferstreifen getrennt.<br />
Sie hätte ein vielfältiges Programm geboten, Segeln, Pad<strong>de</strong>ln, Beach-Volleyball <strong>und</strong> an<strong><strong>de</strong>r</strong>es.<br />
Ostern wird in Nord<strong>de</strong>utschland oft traditionell mit einem Osterfeuer gefeiert. Wenn so etwas<br />
stattfin<strong>de</strong>t, ist dies meistens am Ostersamstag. Auch in Mardorf wur<strong>de</strong> ein Osterfeuer veranstaltet.<br />
Hinter <strong>de</strong>m Ort am nordwestlichen Ortsrand hatte die Feuerwehr einen grossen Holzhaufen<br />
aufgeschichtet, <strong><strong>de</strong>r</strong> schon brannte, als ich zu Beginn <strong><strong>de</strong>r</strong> Dunkelheit um halb 9 dort eintraf.<br />
So ein riesiger 20 mal 10 Meter grosser brennen<strong><strong>de</strong>r</strong> Holzhaufen ist schon beeindruckend vor <strong>de</strong>m<br />
nächtlichen Himmel. Das halbe Dorf war auf <strong>de</strong>n Beinen um in gebühren<strong><strong>de</strong>r</strong> Ent<strong>fern</strong>ung das Spektakel<br />
zu genießen. Die Dorfkappelle spielte auf, die Feuer hatte einen Getränke- <strong>und</strong> Würstchenstand<br />
organisiert. Teile <strong>de</strong>s Platzes waren in Flutlicht getaucht. Am Ran<strong>de</strong> aber immer wie<strong><strong>de</strong>r</strong> private, kleine<br />
Osterfeuer einzelner Familien. Die Atmosphäre war eindrucksvoll.<br />
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<strong>von</strong> <strong>Hann</strong>. Mün<strong>de</strong>n nach Bremen<br />
vom 14. – 16. April 2006<br />
3. Tag – <strong>von</strong> Mardorf am Steinhu<strong><strong>de</strong>r</strong> Meer über Nienburg <strong>und</strong> Ver<strong>de</strong>n an <strong><strong>de</strong>r</strong> Aller nach Bremen<br />
(Ostersonntag, 16.04.2006) - Es ist Ostern <strong>und</strong> selbst in <strong><strong>de</strong>r</strong> Jugendherberge gab es Eier zum<br />
Frühstück. Durch ein grosses, viel Licht in <strong>de</strong>n Raum lassen<strong>de</strong>s Fenster, konnte ich das trüber Wetter<br />
betrachten. Es war nicht allzu einla<strong>de</strong>nd, die weiteren Besichtigungen zu starten.<br />
Mein erstes Ziel war Nienburg. Verschlafen lag <strong><strong>de</strong>r</strong> Ort am frühen Vormittag da mit einer<br />
ausgestorbenen Fußgängerzone, die parallel zur <strong>Weser</strong> verlief. Am Rathaus <strong>und</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Kirche gab es<br />
einige Häuserzeilen mit alten Fachwerkhäusern, aber <strong><strong>de</strong>r</strong> Ort war eher mo<strong><strong>de</strong>r</strong>n als alt.<br />
Östlich <strong>de</strong>s Innenstadtkerns gibt es einige überraschend schöne Häuserzeilen. Beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s ein<br />
sorgfältig-restauriertes Fachwerkhaus mit Reetdach <strong>und</strong> dunkelgrünen Fensterlä<strong>de</strong>n fiel mir ins Auge.<br />
Ver<strong>de</strong>n an <strong><strong>de</strong>r</strong> Aller war mein letztes Ziel vor Bremen. Der Ort liegt auf <strong><strong>de</strong>r</strong> rechten Seite <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Weser</strong><br />
<strong>und</strong> wenn man über die kleinere <strong><strong>de</strong>r</strong> bei<strong>de</strong>n Aller-Brücken kommt, bietet sich ein schönes Panorama<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Stadt vor <strong>de</strong>m mächtigen Dom.<br />
Der Ort war klein, aber nett. Zwar waren auch hier vormittags die Bürgersteige noch hochgeklappt,<br />
aber ganz am Anfang ent<strong>de</strong>ckte ich ein nettes Cafe, daß Antiquitäten-Cafe genau gegenüber vom<br />
Dom, <strong>und</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Vormittag war gerettet. Aufwärmen, ankommen, bevor ich eine kleine R<strong>und</strong>e durch die<br />
Stadt drehte. Der Dom dominiert das Ortsbild, ist aber innen nord<strong>de</strong>utsch-schlicht gehalten. Ver<strong>de</strong>n<br />
gefiel mir, auch wenn es nachher wie<strong><strong>de</strong>r</strong> anfing zu regnen.<br />
Der Regen begleitete mich bis kurz vor Bremen. Nicht angenehm, aber nicht zu än<strong><strong>de</strong>r</strong>n. Das<br />
Jugendgästehaus in Bremen, als mein nächste Übernachtungsziel, liegt direkt an <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Weser</strong>,<br />
gegenüber auf <strong><strong>de</strong>r</strong> an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Flußseite <strong><strong>de</strong>r</strong> Beck’s Brauerei. Die Innenstadt ist in knapp 10 Minuten zu<br />
Fuß zu erreichen. Parkplätze gibt es genug, am Wochenen<strong>de</strong> sogar kostenlos. Das Haus ist in 2004<br />
komplett saniert wor<strong>de</strong>n <strong>und</strong> ein Anbau ist dazu gekommen. Von <strong><strong>de</strong>r</strong> Ausstattung wirklich klasse. Gut,<br />
ein paar Schwächen gibt es auch hier, aber im großen <strong>und</strong> ganzen kann ich sagen, dass das Haus ein<br />
Empfehlung wert ist.<br />
Ostersonntag in Bremen ist ein wenig trist. Die typischen <strong>Tour</strong>isten-Gegen<strong>de</strong>n sind belebt, wie die<br />
Gegend ums Rathaus, <strong><strong>de</strong>r</strong> Roland, die Bremer Stadtmusikanten <strong>und</strong> das Schnoor, aber <strong><strong>de</strong>r</strong> Rest lag<br />
ziemlich ausgestorben dar. Dabei war das Wetter inzwischen gar nicht mal so schlecht. Es hatte<br />
aufgehellt <strong>und</strong> ich konnte zufrie<strong>de</strong>n sein.<br />
So weit mich meine Füsse trugen, schaute ich mir die Bremer Innenstadt an. Trubel war natürlich ums<br />
Rathaus <strong>und</strong> im Schnoor. Beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s gut gefiel mir aber <strong><strong>de</strong>r</strong> Weg durch das Ostertorviertel rüber zu<br />
<strong>de</strong>n Wallanlagen. Der Weg am Wall <strong>entlang</strong> war in <strong><strong>de</strong>r</strong> späten Nachmittagssonne richtig wohltuend.<br />
Nach einem Essen im Ostertorviertel ließ ich das Osterwochenen<strong>de</strong> in <strong><strong>de</strong>r</strong> Promena<strong>de</strong> an <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
„Schlachte“ ausklingen. Im Sommer ist hier bei schönem Wetter sicherlich <strong><strong>de</strong>r</strong> Bär los, ein Biergarten<br />
ist neben <strong>de</strong>m an<strong><strong>de</strong>r</strong>en, aber bei 12 Grad <strong>und</strong> viel Regen, verlaufen sich hier die Menschen.<br />
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<strong>Roller</strong> - <strong>Tour</strong> <strong>entlang</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Weser</strong><br />
<strong>von</strong> <strong>Hann</strong>. Mün<strong>de</strong>n nach Bremen<br />
vom 14. – 16. April 2006<br />
4. Tag – <strong>von</strong> Bremen zum Nie<strong><strong>de</strong>r</strong>sächsischen Freilichtmuseum in Cloppenburg<br />
(Ostermontag, 17.04.2006) – Mein letzter Tag in Nord<strong>de</strong>utschland – Bei <strong>de</strong>m guten Wetter morgens<br />
früh entschied ich mich – anstatt direkt nach Hause zu fahren – einen Zwischenstopp im<br />
Nie<strong><strong>de</strong>r</strong>sächsischen Freilichtmuseum in Cloppenburg zu machen. Morgens früh war noch nicht ganz so<br />
viel los <strong>und</strong> die meisten Menschen trauten <strong>de</strong>m Wetter wohl auch noch nicht so ganz.<br />
Das Freilichtmuseum gibt es wohl schon seit einigen Jahrzehnten. Gewachsener <strong>und</strong> dichter<br />
Baumbestand prägt die Anlage. Im Gegensatz zu manch rheinischem Freilichtmuseum gibt es hier<br />
keine kleinen „niedlichen“ Häuser, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n vieles ist groß <strong>und</strong> wuchtig.<br />
Viele Häuserstile, die ich im Laufe <strong><strong>de</strong>r</strong> Jahre in Nie<strong><strong>de</strong>r</strong>sachsen kennen gelernt hatte, fand ich hier<br />
wie<strong><strong>de</strong>r</strong>. Die Auswahl konzentriert sich allerdings etwas auf die direkte Gegend um Cloppenburg <strong>und</strong><br />
das Emsland. Viele Hintergr<strong>und</strong>informationen wer<strong>de</strong>n r<strong>und</strong> um das karge Leben auf <strong>de</strong>m Land<br />
geliefert, dass es zum Beispiel ein Luxus war, sich in <strong>de</strong>n fünfziger Jahren einen Kühlschrank<br />
anzuschaffen.<br />
Die Gehöfte zeigen das Zusammenleben <strong>von</strong> Menschen <strong>und</strong> Vieh. Viele Häuser sind direkt mit Stall<br />
<strong>und</strong> Lagerräumen versehen, für <strong>de</strong>n Menschen blieb da oft gar nicht so viel Platz. Die Schau-<br />
Arbeitsstätten <strong>von</strong> Handwerkern komplettierten das Bild. Ein Weber zum Beispiel zeigte, wie viel Mühe<br />
es macht, einen Stoff zu weben. 1000 Fä<strong>de</strong>n sind notwendig um 2 Meter Stoff zu erhalten, drei Tage<br />
dauert es, um die mehr als 20 Meter Fa<strong>de</strong>n am Webstuhl aufzuziehen. Als ich <strong>de</strong>n wun<strong><strong>de</strong>r</strong>schönen<br />
Stoff sah, konnte ich ermessen, welche Arbeit dahinter steckt.<br />
Das Museum ist eher klein, ein extra Besuch, nur für dieses Museum wäre etwas enttäuschen<br />
gewesen. So aber, auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Durchreise, bekam ich einen schönen Blick für Häuser <strong>und</strong> Leben im<br />
früheren Nie<strong><strong>de</strong>r</strong>sachsen. Zwei Bäckereien gab es mit leckerem Butterkuchen, einen Dorfkrug mit noch<br />
leckerer Speisekarte. Dazu verschie<strong>de</strong>ne Mühlen, die zeigten, wie früher Getrei<strong>de</strong> verarbeitet wur<strong>de</strong>.<br />
Bei Sonnenschein <strong>und</strong> leichter Bewölkung war es ein schöner Ausflug. Der Tag klang aus, in <strong>de</strong>m ich<br />
über die Landstrasse zurückfuhr, <strong>de</strong>m üblichen Oster-Rückreise-Stau konnte ich so gut aus <strong>de</strong>m Weg<br />
gehen.<br />
Für einen entspannten Urlaub war die Reise <strong>entlang</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Weser</strong> genau richtig. Ich konnte hier viel über<br />
Deutsche Geschichte lernen. Die Reformation, <strong><strong>de</strong>r</strong> 30-jährige Krieg, die verschie<strong>de</strong>nen Still-Epochen<br />
lassen sich hier gut kennen lernen. Die Gegen<strong>de</strong>n selber sind mehr o<strong><strong>de</strong>r</strong> weniger gut ausgeschil<strong><strong>de</strong>r</strong>t.<br />
Gera<strong>de</strong> für Fahrradfahrer wird eine Menge getan. Für motorisierte Verkehrsteilnehmer stehen sowieso<br />
alle Möglichkeiten offen. Bei trockenem <strong>und</strong> beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s auch bei schönem Wetter kann ich die <strong>Tour</strong><br />
nur je<strong>de</strong>m empfehlen, <strong><strong>de</strong>r</strong> sich ein wenig für Mittelgebirge, Architektur <strong>und</strong> <strong>de</strong>utsche Geschichte<br />
interessiert.<br />
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