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Pressedokumentation Fall Lucy T - Reform 91

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Pressemitteilung<br />

Frauenfeld, 11. März 2009<br />

Sehr geehrte Damen und Herren<br />

<strong>Reform</strong> <strong>91</strong>, eine Selbsthilfegruppe von Strafgefangenen und<br />

Entlassenen, ein Verein nach Artikel 60ff ZGB wurde am<br />

31. März 1990 in der Strafanstalt Lenzburg gegründet. Der<br />

Vereinssitz ist in Frauenfeld.<br />

Auch wir sind über das Tötungsdelikt LUCIE tief betroffen. Was<br />

nun in den Medien thematisiert wird, geht unserer Meinung nach<br />

an der Sache vorbei. Das Urteil gegen den damals 19-jährigen<br />

Daniel H., gefällt vom Bezirksgericht Baden im Juni 2004, war<br />

angemessen! Auch die psychiatrische Einschätzung war damals<br />

zutreffend.<br />

Wir erachten für unangebracht, wenn nun die «lebenslange<br />

Verwahrung» erneut thematisiert wird. Denn die Problematik<br />

liegt vielmehr in der bedingten Entlassung von Daniel H. aus<br />

dem Massnahmenzentrum Arxhof begründet.<br />

Artikel 62 2 StGB hält fest: «Bei der bedingten Entlassung aus<br />

einer Massnahme nach Artikel 59 beträgt die Probezeit ein bis<br />

fünf Jahre, bei der bedingten Entlassung aus einer Massnahme<br />

nach Artikel 60 und 61 ein bis drei Jahre.»<br />

Es ist offensichtlich, dass die Drogenprobleme von Daniel<br />

H. nur oberflächlich behandelt wurden. Die Leitung des<br />

Massnahmenzentrums Arxhof machte die zuständigen Aargauer<br />

Behörden darauf aufmerksam, dass der bedingt Entlassene eine<br />

Drogenberatung brauche. Arxhof Direktor Renato Rossi wird<br />

auch in den Medien zitiert: «Wir wussten, dass er auf Koks<br />

weiter zu Gewaltexzessen neigt.»<br />

Mindestens seit Ende Januar 2009 war offensichtlich, dass<br />

Daniel H. wieder harte Drogen gekauft und konsumiert hatte.<br />

Drei Monate hat Daniel H. seinen Mietzins für seine Wohnung<br />

nicht mehr bezahlt.<br />

Am 19. Februar 2009 ist der zur Bewährung Entlassene seiner<br />

Arbeit als Koch fern geblieben, und am 27. Februar erfolgte die<br />

fristlose Kündigung.<br />

Man kann «nachher» durchaus der Meinung sein, dass Daniel<br />

H. nicht hätte bedingt entlassen werden sollen. Fügt man jedoch<br />

alle Mosaik-Steine zusammen, die zu diesem fürchterlichen<br />

Tötungsdelikt führten, stehen andere Strafvollzugspraktiken in<br />

Mittelpunkt.<br />

Was für einen Stellenwert hat die Bewährungshilfe im<br />

Kanton Aargau?<br />

<strong>Reform</strong> <strong>91</strong><br />

Zürcherstrasse 228<br />

CH-8501 Frauenfeld<br />

Tel: 052 722 10 30<br />

Präsident:<br />

Peter Zimmermann<br />

Aktuar:<br />

Benjamin Reinhard<br />

Kassier:<br />

Reto Moser<br />

Vorstandsmitglied:<br />

Daniel Huser<br />

Arbeitsgruppen:<br />

Theatergruppe KORN<br />

Zürcherstrasse 228<br />

CH-8500 Frauenfeld<br />

Tel.: 052 722 10 30<br />

SAS / Bern<br />

Selbsthilfegruppe<br />

Angehörige von<br />

Strafgefangenen<br />

Gabrielle Hirt<br />

Tel.: 079 455 64 49<br />

reform<strong>91</strong>@gmx.ch<br />

PC: 50 – 1103-4<br />

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