Pressedokumentation Fall Lucy T - Reform 91
Pressedokumentation Fall Lucy T - Reform 91
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• Der Gesetzgeber hat die Problematik der gegenwärtigen Insassen einer<br />
Institution für junge Erwachsene zuwenig durchdacht. Wenn ein Anstaltdirektor<br />
in den Entlassungspapieren festhält, der zu Entlassene ‚könne beim Konsum<br />
von harten Drogen wieder rückfällig werden’ – so sind dies Alarmzeichen sonder<br />
gleichen signalisiert. D.h. bei der bedingten Entlassung aus der Massnahme von<br />
D.H. wäre vorerst eine Einweisung in ein sog. anerkanntes Wohnheim notwendig<br />
gewesen.<br />
Das Wohn- Externat vom Arxhof genügte nicht – und wird von<br />
Organisation als reine Kosmetik beurteilt.<br />
unserer<br />
• In Artikel 93 StGB 1 kann man nachlesen:<br />
‚Mit der Bewährungshilfe sollen die betreuten Personen vor Rückfälligkeit<br />
bewahrt und sozial integriert werden. Die für die Bewährungshilfe zuständige<br />
Behörde leistet und vermittelt die hierfür erforderliche Sozial- und Hilfeleistung.’<br />
Das sind ja sehr schöne Gesetzestexte!<br />
Durch die zwingende Entlassung von D.H. hat man aber nicht nur der kantonalen<br />
Justiz, sondern auch der Bevölkerung so quasi ein ‚faules juristisches Ei’ gelegt.<br />
• Fasst man nun alle Mosaik-Steine zusammen, scheint es für unsere Organisation<br />
‚zwingend’, dass der Bund sehr schnell die Oberaufsicht über den schweizerischen<br />
Strafvollzug insbesondere bei der bedingten Entlassung übernimmt.<br />
Die Praxis hat sich in den letzten Jahren im Vollzug durch die<br />
Konkordatsbestimmungen recht gut eingependelt. In der Nachbetreuung<br />
– eben in der so genannten bedingten Entlassung besteht aber nach wie vor ein<br />
föderalistisches Durcheinander.<br />
Hier drängt sich nach Ansicht der <strong>Reform</strong> <strong>91</strong> eine Oberaufsicht des Bundes<br />
geradezu auf.<br />
Schon 1942 bei der Einsetzung des Strafgesetzbuches hat man den Kantonen<br />
eine 10jährige Frist für die Umsetzung eingeräumt.<br />
• Wenn der Leiter der Bewährungshilfe gegenüber den Medien erklärt: „Die Justiz<br />
sei eine reine Baustelle’ so rufen wir jetzt einfach den Polier auf die Baustelle.<br />
Mit freundlichen Grüssen<br />
<strong>Reform</strong> <strong>91</strong><br />
Gabrielle Hirt<br />
Leiterin SAS<br />
Peter Zimmermann<br />
Präsident<br />
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