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Spielleitplanung für Berlin (kurz) - jugendnetz-berlin.de

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4.1 Rückblick auf das erste Projektsemester<br />

Christin Parz|Lex Faber<br />

Zu Beginn <strong>de</strong>s zweisemestrigen Projektes „<strong>Spielleitplanung</strong> <strong>für</strong> <strong>Berlin</strong>“ stand die<br />

Aufgabe, sich <strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen von Kin<strong>de</strong>rn und Jugendlichen an <strong>de</strong>n städtischen<br />

Raum bewusst zu wer<strong>de</strong>n und geeignete Formen zu fin<strong>de</strong>n, diese Bedürfnisse in<br />

einem urbanen Kontext zu erfüllen. Dabei war allen ProjektteilnehmerInnen das damit<br />

verbun<strong>de</strong>ne Ziel von Anfang an klar: In einem <strong>Berlin</strong>er Bezirk soll eine Spielleitleitplanung<br />

<strong>für</strong> einen kleinräumlich begrenzten Bereich erstellt wer<strong>de</strong>n, innerhalb <strong>de</strong>s Projektes<br />

soll <strong>de</strong>r gesamte Prozess <strong>de</strong>r <strong>Spielleitplanung</strong> vollzogen und <strong>de</strong>m Mo<strong>de</strong>llbezirk<br />

ein Planungsentwurf <strong>für</strong> einen Spielleitplan zur Verfügung gestellt wer<strong>de</strong>n.<br />

Zum En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Wintersemesters ist nun die Hälfte <strong>de</strong>s zur Verfügung stehen<strong>de</strong>n<br />

Zeitrahmens verstrichen. Dabei wur<strong>de</strong>n im Wesentlichen bereits folgen<strong>de</strong> Verfahrensschritte<br />

durchgeführt: Erarbeitung von Grundlagenwissen, Experteninterviews, die<br />

Bestandsaufnahme im Projektgebiet <strong>Berlin</strong>-Weißensee sowie die Konzeption <strong>de</strong>r Leitbil<strong>de</strong>r<br />

und Qualitätsziele.<br />

lokalen Akteuren, zum Teil Mitarbeiter <strong>de</strong>r Jugen<strong>de</strong>inrichtung „Maxim“. Der planerische<br />

Teil dieser Analyse wur<strong>de</strong> anschließend von Kleingruppen jeweils <strong>für</strong> Teile<br />

<strong>de</strong>s Gebiets durchgeführt. Hierbei wur<strong>de</strong> insbeson<strong>de</strong>re auf die Spiel-, Erlebnis- und<br />

Aufenthaltsflächen, auf <strong>de</strong>n Verkehr sowie auf Konflikte und Potentiale geachtet. Die<br />

Ergebnisse bil<strong>de</strong>n nun die Grundlage <strong>für</strong> <strong>de</strong>n Bestandsplan, <strong>de</strong>r neben <strong>de</strong>m Spielleitplan<br />

zu <strong>de</strong>n Planwerken <strong>de</strong>s Verfahrens gehört. Diese sollen durch die im Sommersemester<br />

geplante Beteiligung von Kin<strong>de</strong>rn und Jugendlichen weiter qualifiziert wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Konzeption von Leitbil<strong>de</strong>rn und Qualitätszielen ist zentraler Bestandteil <strong>für</strong> eine<br />

zielgerichtete Durchführung <strong>de</strong>r <strong>Spielleitplanung</strong>, insbeson<strong>de</strong>re im Sinne einer nachhaltigen<br />

Entwicklung. Deshalb wur<strong>de</strong> das Konzept im Projektplenum ausführlich diskutiert<br />

und gemeinschaftlich weiterentwickelt. Es bil<strong>de</strong>t nun einen Handlungsrahmen<br />

<strong>für</strong> die weitere Projektarbeit im Sommersemester.<br />

Am Anfang <strong>de</strong>s Semesters hat sich das gesamte Projekt <strong>de</strong>r Thematik kind- und jugendgerechte<br />

Stadt durch Literatur genähert und diese Kenntnisse anschließend über<br />

Referate vertieft. Damit wur<strong>de</strong>n sich vielfältige wissenschaftliche Grundlagen angeeignet,<br />

vor allem in Hinblick auf die spätere Beteiligung von Kin<strong>de</strong>rn und Jugendlichen.<br />

Zur Wissensbildung hinsichtlich <strong>de</strong>s Instrumentes <strong>Spielleitplanung</strong> trug maßgeblich<br />

die Broschüre „<strong>Spielleitplanung</strong> – ein Weg zur kin<strong>de</strong>rfreundlichen Gemein<strong>de</strong> und<br />

Stadt“ <strong>de</strong>s Ministeriums <strong>für</strong> Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz Rheinland-Pfalz<br />

bei. Insgesamt sind alle ProjektteilnehmerInnen gleichermaßen zu Experten gewor<strong>de</strong>n,<br />

um im weiteren Verlauf selbstbewusst und aktiv die interne und externe Arbeit <strong>de</strong>s<br />

Projektes voranzubringen.<br />

Um praktische Erfahrungswerte über das Verfahren <strong>de</strong>r <strong>Spielleitplanung</strong> zu sammeln<br />

und <strong>de</strong>n Blick <strong>für</strong> dieses Instrument zu schärfen, wur<strong>de</strong>n Telefoninterviews mit<br />

ausgewählten Kommunen geführt, die das Spielleitplanverfahren aktuell durchführen<br />

bzw. schon durchgeführt haben. Die Erfahrungswerte <strong>de</strong>r <strong>Spielleitplanung</strong>skommunen<br />

konnten in die vom Projekt vorgenommene Auswahl hinsichtlich <strong>de</strong>r Beteiligungsmetho<strong>de</strong>n<br />

von Kin<strong>de</strong>rn und Jugendlichen im Sommersemester einfließen. Ebenso<br />

wur<strong>de</strong>n Erkenntnisse über eventuelle „Stolpersteine“ gewonnen, welche die Gruppe im<br />

weiteren Verlauf <strong>de</strong>s Prozesses nutzen will.<br />

Die Experteninterviews erweiterten das Wissen <strong>de</strong>r ProjektteilnehmerInnen über das<br />

Projektgebiet rund um die Langhansstraße in <strong>Berlin</strong>-Weißensee. Insbeson<strong>de</strong>re Träger<br />

öffentlicher und privater Einrichtungen sowie Akteure aus Politik und Verwaltung<br />

stellten sich im Gespräch aufgeschlossen <strong>de</strong>n Fragen <strong>de</strong>s Projekts. Diese Interviews<br />

vor Ort trugen dazu bei, ein Netzwerk <strong>für</strong> die weitere Arbeit im Gebiet aufzubauen.<br />

Den Auftakt <strong>de</strong>r Bestandsaufnahme im Projektgebiet bil<strong>de</strong>te eine Begehung mit<br />

80<br />

Zum En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Semesters ging es insbeson<strong>de</strong>re darum, die analytische Phase mit<br />

<strong>de</strong>r Vorbereitung <strong>de</strong>r <strong>Spielleitplanung</strong> abzuschließen. Dabei spielten Beteiligung und<br />

Öffentlichkeitsarbeit eine Rolle. Die Absprachen zu diesen Themen ebnen <strong>de</strong>n Weg in<br />

Richtung Konzeptphase, die im Sommersemester beginnen wird. Denn um das Projektziel<br />

zu erfüllen, besteht die Notwendigkeit, die <strong>Spielleitplanung</strong> durchzuführen<br />

sowie einen Spielleitplan aufzustellen.<br />

Doch wie kommt die Thematik <strong>de</strong>r kind- und jugendgerechten Stadt, vor allem das<br />

Instrument <strong>de</strong>r <strong>Spielleitplanung</strong>, in <strong>Berlin</strong> an? Die bisher erfolgreiche Projektarbeit<br />

sowie die Offenheit <strong>de</strong>r Akteure vor Ort, <strong>de</strong>r Politik und <strong>de</strong>r Verwaltung gegenüber <strong>de</strong>m<br />

<strong>Spielleitplanung</strong>sverfahren sprechen <strong>für</strong> eine positive Resonanz. Das Engagement <strong>de</strong>r<br />

Projektgruppe in Hinblick auf das Gebiet in <strong>Berlin</strong>-Weißensee wird gelobt und die I<strong>de</strong>e<br />

wird be<strong>für</strong>wortet. Denn insgesamt sind sich alle einig, dass in Bezug auf Kin<strong>de</strong>r- und<br />

Jugendfreundlichkeit zwingend etwas getan wer<strong>de</strong>n muss.<br />

Vor allem dieses positive Feedback treibt die interne Projektarbeit voran. Die Motivation<br />

<strong>de</strong>r engagierten und <strong>für</strong> das Thema begeisterten ProjektteilnehmerInnen wird<br />

weiter gesteigert. Denn trotz einer sehr heterogenen Zusammensetzung <strong>de</strong>r Gruppe<br />

haben alle eins gemein: sie zeigen sich sehr interessiert <strong>für</strong> das Thema <strong>Spielleitplanung</strong>,<br />

das bisher <strong>für</strong> alle Studieren<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Stadt- und Regionalplanung Neuland<br />

darstellt. Dies zeigt sich auch in <strong>de</strong>r Stimmung im Projekt, die sich stets auf hohem<br />

Niveau befin<strong>de</strong>t und <strong>für</strong> eine angenehme Arbeitsatmosphäre sorgt. Die Arbeitsmetho<strong>de</strong>n<br />

sind bisher gut durchdacht und führen so zu effektiven Ergebnissen. Trotz<strong>de</strong>m ist<br />

das Projekt sehr zeitintensiv und bedarf seitens <strong>de</strong>r Studieren<strong>de</strong>n eines hohen Arbeitsaufwands.<br />

Daher wur<strong>de</strong>n im Verlauf <strong>de</strong>s Projektes sehr viele einzelne Arbeitsgruppen<br />

gebil<strong>de</strong>t, die sich die unterschiedlichsten Schwerpunkte gesetzt haben. Die interne<br />

Arbeit <strong>de</strong>r Kleingruppen funktioniert gut und die Ergebnisse wer<strong>de</strong>n im Projekt zur<br />

Diskussion vorgestellt.<br />

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