Spielleitplanung für Berlin (kurz) - jugendnetz-berlin.de

3.2 Pankow-Weißensee – Vorstellung des Projektgebiets
Thalall Khattab|Daniel Kaeding|Malte Arndt|Michael Kitzing-Höcker
Der Berliner Bezirk Pankow befindet sich im nördlichen Teil von Berlin. Die Bezirke
Reinickendorf, Lichtenberg, Mitte und Friedrichshain grenzen am Bezirk Pankow
an. Mit 366.824 Einwohnern gehört Pankow zu den bevölkerungsreichsten Bezirken
Berlins (Pankow, http://de.wikipedia.org). Weißensee ist ein Unterbezirk, liegt
im südöstlichen Teil Pankows und hat 45.485 Einwohner (Weißensee, http://
de.wikipedia.org). Auffällig sind die vielen Gesichter Weißensees. Zum einen bietet
dieser Stadtteil viele attraktive Orte wie den größten jüdischen Friedhof Europas oder
den Park um den Weißen See, andererseits trifft man auf Gegenden, die unbelebt und
trist wirken. Blockrandbebauung, die Gründerzeitbauten, Neubauten, Baulücken
und heruntergekommene Mehrfamilienhäuser bestärken diese Gefühle. Das Gebiet,
indem wir die Spielleitplanung durchführen, befindet sich mitten in Weißensee. Die
Prenzlauer Promenade, die Pistoriusstraße, die Ostseestraße und die Berliner Allee/
Greifswalderstraße grenzen es ein.
Abb. 4| Lage in Berlin (a|b|c)
Geschichtliche Entwicklung Weißensees
Weißensee entsteht in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Das damalige Dorf
zeichnet sich durch den Weißen See aus, welcher aufgrund des damals reichhaltigen
Fischbestandes die Erwerbsgrundlage für die Bewohner bildet. Weißensee erfährt im
Laufe der Zeit viele Veränderungen. Neben mehreren Teilungen und wechselnden Besitzern
ist es auch Besatzungen ausgesetzt, z.B. während des Dreißigjährigen Krieges
durch Schweden.
Ende des 19. Jahrhunderts ist neben Weißensee Neu-Weißensee entstanden. Man
entschließt sich im Jahre 1905 zu einer Gemeinde zu fusionieren, um die für ein
Stadtrecht nötigen Bedingungen zu erfüllen. Von da an heißt die Großgemeinde
„Weißensee bei Berlin“. Das Wachstum zieht viel Gewerbe an, der Erste Weltkrieg
hemmt jedoch den weiteren Ausbau Weißensees. Zwei Jahre nach dem 1. Weltkrieg
Krieg verliert der Bezirk seine kommunale Eigenständigkeit, da er mit Hohenschönhausen,
Malchow, Falkenberg und Wartenberg zum 18. Verwaltungsbezirk von Berlin
zusammengelegt wird.
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Das Wachstum und der Ausbau des Stadtteils gehen jedoch weiter. Zahlreiche Bauten
werden errichtet. Es folgt der Zweite Weltkrieg durch den die Entwicklung Weißensees
wiederum unterbrochen wird. Nach Beendigung des Krieges sind ca. 16 % der Wohngebäude
und der Infrastruktur zerstört.
Berlin ist nun durch die Mauer geteilt und Pankow/ Weißensee zählt zur DDR. Anfang
der 50er Jahre beginnt man Bau- und Kriegslücken zu schließen und ab 1959 entstehen
neue Wohngebiete in Weißensee. Durch die Teilerneuerung nach dem Krieg und
den weiteren Ausbau bis in die 90er Jahre wird Weißensee zu einem Mischgebiet.
Neben den vielen neu entstehenden Neubauten siedelt sich Gewerbe entlang der
Straßen an, welches das örtliche Leben in der Umgebung nicht stört.
Trotz des Wiederaufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg ist Weißensee, wie viele Stadtteile,
noch von der Zerstörung des Krieges gezeichnet, es finden sich noch immer sanierungsbedürftige
Häuser und Baulücken. 1994 werden Teile des Komponistenviertels
sowie des Gebiets nördlich der Berliner Allee zum Sanierungsgebiet ausgewiesen.
Ziele der Sanierung sind erstens die Verbesserung der Infrastruktur und zweitens
die Aufwertung des Lebensraumes durch die Gestaltung der öffentlichen Räume wie
Grünflächen und Spielplätze. Dadurch will man eine Verbesserung der Umgebung für
Familien sowie eine Stärkung von Gewerbe und Einzelhandel erreichen.
Seit Mitte der 90er wurden ca. 2100 Wohnungen saniert, 900 Wohnungen neu gebaut
und ca. fünf neue Spielplätze errichtet. Erneuert und gefördert wurde jedoch
nur ein kleiner Teil Weißensees. Planungsräume wie die Weißenseer Spitze und das
Gebiet um die Behaimstraße haben noch immer deutliche Defizite im Bereich von
Grün- und Freiflächen. Der Bebauungsübersicht aus der Mitte der 90er ist deutlich
zu entnehmen, dass im Weißenseer Gebiet um die Langhansstraße der Ausbau der
Grün-, Park-, Sport- und Spielanlagen im Vordergrund steht, um den Stadtteil attraktiver
und kinderfreundlicher zu gestalten. Im Zuge der Sanierung des Gebiets wird
versucht, zumindest die Spielplatzsituation zu verbessern und so auch einen Teil des
Bedarf an Freizeit- und Spielfläche für Kinder und Jugendliche abzudecken. Aufgrund
des Flächenmangels können diese Projekte allerdings nur bedingt realisiert werden.
Man versucht dieses Problem durch die Gestaltung der Hofinnenflächen in den Griff
zu bekommen.
In den letzten Jahren ist Weißensee zu einem beliebten Gebiet für Wohnungsbau und
-sanierung geworden, da stetig mehr Menschen zuziehen. Das liegt an den steigenden
Mieten in den Nebenbezirken wie Prenzlauer Berg, welche die Bürger zwingen, nach
preiswerteren Wohnungen zu suchen. Besonders Familien zieht es nach Weißensee,
denn neben dicht bebauten Gebieten, in denen man preiswerte Neubauwohnungen
findet, bietet dieser Stadtteil ein großes Freizeit und Kulturangebot. Orte wie der
Weiße See, der Jüdische Friedhof, die „Brotfabrik“, das Kino 2Toni“ oder das „Frei-
Zeit-Haus“ bilden ein optimales Ausflugsziel für Bürger und bieten speziell für Kinder
und Familien eine gute Freizeitgestaltung in Weißensee.
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