Spielleitplanung für Berlin (kurz) - jugendnetz-berlin.de
Spielleitplanung für Berlin (kurz) - jugendnetz-berlin.de
Spielleitplanung für Berlin (kurz) - jugendnetz-berlin.de
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
3.1 Experteninterviews<br />
Lex Faber<br />
Im Rahmen <strong>de</strong>r Durchführung <strong>de</strong>s Spielleitplanverfahrens ist auch eine Befragung<br />
und Beteiligung <strong>de</strong>r „engagierten Personen“ vor Ort vorgesehen. Um möglichst viel <strong>de</strong>s<br />
lokalen Expertenwissens zu sammeln, wur<strong>de</strong> dieser Verfahrensschritt vergleichsweise<br />
umfangreich durchgeführt. Im Folgen<strong>de</strong>n wird auf das Vorgehen, die Ziele <strong>de</strong>r Befragung<br />
und die Verwertung <strong>de</strong>r Ergebnisse eingegangen.<br />
Vorgehen und Methodik<br />
Experteninterviews wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r <strong>Spielleitplanung</strong> als Metho<strong>de</strong> zur empirischen Erfassung<br />
von lokalem Wissen eingesetzt. Vorteile hiervon sind die relativ hohe Quantität<br />
und Qualität <strong>de</strong>r Informationen bei relativ geringem Zeitaufwand. Weiterhin ist es in<br />
einem Gespräch möglich, auf die relevanten Themen beson<strong>de</strong>rs intensiv einzugehen<br />
und heikle Themen anzusprechen, ohne dass dadurch Missverständnisse entstehen.<br />
Nachteile können unter an<strong>de</strong>rem die Subjektivität <strong>de</strong>r ExpertInnen und Beeinflussung<br />
<strong>de</strong>r Ergebnisse durch <strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r die Interviewer sein.<br />
Als „Gerüst“ <strong>für</strong> die Befragungen wur<strong>de</strong> ein allgemeiner Leitfa<strong>de</strong>n als methodisches<br />
Instrument ausgearbeitet, um so die Vergleichbarkeit und Qualität <strong>de</strong>r Ergebnisse<br />
sicherzustellen. Bestandteil dieses Leitfa<strong>de</strong>ns sind folgen<strong>de</strong> Oberpunkte (immer in<br />
Bezug auf das Gebiet):<br />
• Stärken und Schwächen, Potentiale und Probleme<br />
• Lebensqualität im Allgemeinen<br />
• Situation <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r- und Jugendlichen im speziellen<br />
• Aufenthaltsorte, Einrichtungen, Aufenthaltsorte und Initiativen<br />
• Fortbewegung von Kin<strong>de</strong>rn- und Jugendlichen<br />
Auf Grund ihrer beruflichen Tätigkeit o<strong>de</strong>r privaten Engagements im Gebiet wur<strong>de</strong>n<br />
ExpertInnen aus Parteien, verschie<strong>de</strong>nen Ämtern <strong>de</strong>s Bezirks Pankow, Kin<strong>de</strong>rgärten,<br />
Initiativen sowie kulturellen und sozialen Einrichtungen ausgewählt. Im Zeitraum von<br />
Mitte Januar bis En<strong>de</strong> Februar 2009 wur<strong>de</strong>n über 20 Interviews durchgeführt.<br />
kommunizieren.<br />
Die zu erwarten<strong>de</strong>n „positiven externen Effekte <strong>de</strong>r geführten Interviews“ wur<strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>rmaßen<br />
geglie<strong>de</strong>rt und strukturiert:<br />
• Öffentlichkeitsarbeit: die Akteure im Gebiet kamen so schon in dieser frühen<br />
Phase mit <strong>de</strong>m Projekt in Kontakt. Durch Mundpropaganda und Berichte in <strong>de</strong>n<br />
diversen Gremien und Vereinen, in <strong>de</strong>nen die Interviewpartner aktiv sind, wer<strong>de</strong>n die<br />
Informationen zu unserem Projekt breit gestreut<br />
• Partner <strong>für</strong> spätere Zusammenarbeit fin<strong>de</strong>n und sensibilisieren<br />
• Von <strong>de</strong>m Wissen <strong>de</strong>r „lokalen Experten“ profitieren<br />
• Vorbereitung <strong>de</strong>r Verstetigung <strong>de</strong>r <strong>Spielleitplanung</strong> nach Projekten<strong>de</strong> durch<br />
möglichst breite Einbindung <strong>de</strong>r Akteure in <strong>de</strong>n Planungsprozess<br />
Verwertung <strong>de</strong>r Ergebnisse<br />
Um die Vergleichbarkeit und Auswertung <strong>de</strong>r Expertengespräche zu vereinfachen,<br />
wur<strong>de</strong>n die Interviewmitschriften in folgen<strong>de</strong> Kategorien eingeteilt: Daten zum Interviewpartner,<br />
Informationen zum Projektgebiet, Kin<strong>de</strong>r- und Jugendbelange, Veranstaltungen<br />
und soziales Leben im Gebiet sowie Verkehr, Wirtschaft und aktuelle Planungen.<br />
Die Ergebnisse <strong>de</strong>r Experteninterviews stellen so neben Literatur, Statistik und<br />
eigenen Erhebungen eine zusätzliche Wissensquelle <strong>für</strong> das Projekt dar und wur<strong>de</strong>n<br />
auch in die verschie<strong>de</strong>nen Texte und Karten dieses Zwischenberichtes bereits eingearbeitet.<br />
Die Interviewmitschriften wer<strong>de</strong>n aus Grün<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Vertraulichkeit einer<br />
solchen Expertenbefragung nicht geson<strong>de</strong>rt und vollständig in diesem Zwischenbericht<br />
aufgeführt.<br />
Ziel <strong>de</strong>r Expertenbefragung<br />
Die im Spielleitplanverfahren vorgesehene „Beteiligung von engagierten Personen“,<br />
also von Trägern pädagogischer, sozialer und kultureller Einrichtungen, öffentlicher<br />
und freier Träger <strong>de</strong>r Jugendhilfe sowie <strong>de</strong>n Schulen stellt eine <strong>de</strong>r ersten Stufen <strong>de</strong>r<br />
eigentlichen Planungsaufgabe dar. Sie soll dazu genutzt wer<strong>de</strong>n, das „Son<strong>de</strong>rwissen“<br />
(Mieg, 2006, S.1) <strong>de</strong>r lokalen Akteure zu erfassen und sie direkt in <strong>de</strong>n Prozess mit<br />
einzubin<strong>de</strong>n. Konkret be<strong>de</strong>utet dies eine Auskunft über die von Kin<strong>de</strong>rn und Jugendlichen<br />
genutzten Freiflächen und Spielorte, die täglichen Wege innerhalb <strong>de</strong>s Projektgebietes<br />
und einen Austausch über Erfahrungen und Erkenntnisse. Desweiteren<br />
können die befragten Akteure ihre Vorschläge <strong>für</strong> Maßnahmen und Vorhaben bereits<br />
am Anfang <strong>de</strong>s Verfahrens einbringen und ihre Erwartungen an die <strong>Spielleitplanung</strong><br />
50<br />
51