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Spielleitplanung für Berlin (kurz) - jugendnetz-berlin.de

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1.1 <strong>Spielleitplanung</strong> -<br />

eine Metho<strong>de</strong> zur Integration von Kin<strong>de</strong>r- und Jugendinteressen in kommunalpolitische Planungen<br />

Kin<strong>de</strong>r nur in Teilbereichen <strong>de</strong>s Gebietes und nicht im gesamten Betrachtungsraum,<br />

<strong>de</strong>r <strong>de</strong>shalb entsprechend <strong>de</strong>r Streifgebiete <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r in Bewertungsräume aufgeteilt<br />

wird. Zumeist sind die Bewertungsräume durch homogene soziale und städtebauliche<br />

Strukturen geprägt; häufig wer<strong>de</strong>n sie durch Barrieren, wie stark befahrene Straßen<br />

o<strong>de</strong>r Bahnlinien, begrenzt. (vgl. Ministerium <strong>für</strong> Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz<br />

Rheinland-Pfalz u.a.(Hrsg.), <strong>Spielleitplanung</strong> – ein Weg zur kin<strong>de</strong>rfreundlichen<br />

Gemein<strong>de</strong> und Stadt, o. J., S. 55 ff)<br />

Bestandserhebung<br />

Zu Beginn <strong>de</strong>r Bestandsaufnahme sollte <strong>de</strong>r/die PlanerIn das Untersuchungsgebiet<br />

erkun<strong>de</strong>n, um sich einen Überblick über die örtlichen Gegebenheiten zu verschaffen.<br />

Darauf folgt in <strong>de</strong>r Regel die Erhebung mit Kin<strong>de</strong>rn und Jugendlichen, an <strong>de</strong>r die<br />

pädagogische Fachkraft, <strong>de</strong>r/die PlanerIn und eventuell Eltern o<strong>de</strong>r BetreuerInnen<br />

teilnehmen. Ziel dieser Erhebung ist es, zu erfahren, welche Orte die Kin<strong>de</strong>r und<br />

Jugendlichen bevorzugen und welche sie nicht mögen. Außer<strong>de</strong>m sollen die Grün<strong>de</strong><br />

<strong>für</strong> ihre Zu- bzw. Abneigung in Erfahrung gebracht wer<strong>de</strong>n. Zusätzlich zu dieser Erhebung<br />

mit Kin<strong>de</strong>rn und Jugendlichen sollten in größeren Städten Erhebungen mit<br />

Trägern pädagogischer, sozialer und kultureller Einrichtungen, mit <strong>de</strong>n Trägern <strong>de</strong>r<br />

Jugendhilfe sowie mit Vertretern von Schulen erfolgen, damit auch <strong>de</strong>ren Wissen einbezogen<br />

wer<strong>de</strong>n kann. Ein Nebeneffekt ist, dass die Bereitschaft <strong>de</strong>r Träger, die <strong>Spielleitplanung</strong><br />

zu unterstützen, erhöht wer<strong>de</strong>n kann, wenn sie an <strong>de</strong>n Planungen beteiligt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Als letzter Teil <strong>de</strong>r Bestandserhebung sollte die Erhebung durch <strong>de</strong>n/die PlanerIn<br />

erfolgen. Diese besteht aus mehreren Aufgaben: Zunächst wer<strong>de</strong>n die unterschiedlichen,<br />

bereits vorhan<strong>de</strong>nen SEA-Bereiche im Bestand erhoben und gemeinsam mit <strong>de</strong>n<br />

Ergebnissen <strong>de</strong>r zuvor beschriebenen Erhebungen in <strong>de</strong>r Bestandskarte Siedlungsund<br />

Freiflächen bzw. <strong>de</strong>r Bestandskarte Verkehrsflächen dargestellt.<br />

Basierend auf <strong>de</strong>n Qualitätszielen <strong>für</strong> die räumliche Planung wer<strong>de</strong>n dann die Flächen<br />

ermittelt, die ein räumliches Potenzial im Sinne <strong>de</strong>r <strong>Spielleitplanung</strong> bil<strong>de</strong>n. Hierbei<br />

wer<strong>de</strong>n die Ergebnisse <strong>de</strong>r Erhebung mit Kin<strong>de</strong>rn und Jugendlichen sowie <strong>de</strong>r Erhebung<br />

mit <strong>de</strong>n Trägern miteinbezogen. „Zu <strong>de</strong>n räumlichen Potenzialen innerhalb einer<br />

Gemein<strong>de</strong> gehören unter an<strong>de</strong>rem:<br />

• Grünanlagen, die kindgerechter gestaltet und gepflegt wer<strong>de</strong>n können.<br />

• Brachen, die zugänglich o<strong>de</strong>r bespielbar gemacht wer<strong>de</strong>n können.<br />

• Abschnitte von Bachläufen, die durch geringfügige Umgestaltung o<strong>de</strong>r Sicherung<br />

<strong>für</strong> Kin<strong>de</strong>r attraktiv gemacht wer<strong>de</strong>n können.<br />

• Schulhöfe und Außengelän<strong>de</strong> von Kin<strong>de</strong>rtagesstätten, die geöffnet wer<strong>de</strong>n können.<br />

• Landwirtschaftliche Flächen in erreichbarer Nähe, die in erlebnisreiche Spielräume<br />

umgewan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n können.<br />

• Straßen, die <strong>für</strong> <strong>de</strong>n Durchgangsverkehr gesperrt wer<strong>de</strong>n können.<br />

• Große Hofflächen, die entsiegelt und entsprechend gestaltet wer<strong>de</strong>n können.“<br />

(Ministerium <strong>für</strong> Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz Rheinland-Pfalz u.a.(Hrsg.),<br />

<strong>Spielleitplanung</strong> – ein Weg zur kin<strong>de</strong>rfreundlichen Gemein<strong>de</strong> und Stadt, o. J., S. 61)<br />

Die räumlichen Potenziale wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Bestandskarte Potenziale dargestellt. Bei<br />

Bedarf können die Potenziale auch textlich erläutert wer<strong>de</strong>n. Für alle drei Bestandskarten<br />

empfiehlt es sich, die jeweiligen, vom Land Rheinland-Pfalz entwickelten,<br />

Symbole (Anhang 5.3) zu verwen<strong>de</strong>n.<br />

Neben <strong>de</strong>m Bestand wer<strong>de</strong>n auch die aktuellen Planungen <strong>de</strong>r Stadt bzw. <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong><br />

erhoben. Der/die PlanerIn sichtet hierzu alle Dokumente <strong>de</strong>r räumlichen<br />

Planungen und erfragt zusätzlich bei <strong>de</strong>r Bauverwaltung, welche aus <strong>de</strong>n Unterlagen<br />

nicht ersichtlichen Planungen bestehen. (vgl. Ministerium <strong>für</strong> Umwelt, Forsten und<br />

Verbraucherschutz Rheinland-Pfalz u.a.(Hrsg.), <strong>Spielleitplanung</strong> – ein Weg zur kin<strong>de</strong>rfreundlichen<br />

Gemein<strong>de</strong> und Stadt, o. J., S. 59 ff.)<br />

Bewertung <strong>de</strong>r Bestandserhebung<br />

Nach Abschluss <strong>de</strong>r Bestandsaufnahme wer<strong>de</strong>n ihrer Ergebnisse bewertet. Die örtlichen<br />

Qualitätsziele sind hier<strong>für</strong> die Bewertungsgrundlage, <strong>de</strong>shalb ist ihre genaue<br />

Kenntnis zwingend notwendig.<br />

Bewertung <strong>de</strong>r SEA-Bereiche<br />

Alle in <strong>de</strong>n Bestandsplänen dargestellten SEA-Bereiche wer<strong>de</strong>n in Bezug auf Defizite,<br />

Erhaltenswertes und Verbesserungsmöglichkeiten bewertet.<br />

„Als Kriterien <strong>für</strong> die Bewertung bieten sich unter an<strong>de</strong>rem folgen<strong>de</strong> Fragestellungen<br />

an:<br />

• Ist die Qualität <strong>de</strong>r einzelnen Spiel-, Erlebnis und Aufenthaltsbereiche ausreichend?<br />

• Gibt es genügend Angebote <strong>für</strong> Mädchen und Jungen in allen Altersgruppen?<br />

• Wie wird die Qualität <strong>de</strong>r Flächen und Elemente von <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn beurteilt?<br />

• Gibt es Konflikte mit Nachbarnutzungen, Anwohnern?“<br />

(Ministerium <strong>für</strong> Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz Rheinland-Pfalz u.a.(Hrsg.),<br />

<strong>Spielleitplanung</strong> – ein Weg zur kin<strong>de</strong>rfreundlichen Gemein<strong>de</strong> und Stadt, o. J., S. 65)<br />

• Sind noch nicht realisierte Planungen o<strong>de</strong>r Satzungen kin<strong>de</strong>rfreundlich?<br />

• Gibt es geeignete Spielgelegenheiten <strong>für</strong> Mädchen und Jungen mit körperlichen<br />

und an<strong>de</strong>ren Beeinträchtigungen in Wohnungsnähe?<br />

Gesamträumliche Bewertung<br />

Basierend auf <strong>de</strong>n Ergebnissen <strong>de</strong>r Bewertung <strong>de</strong>r SEA-Bereiche, <strong>de</strong>n räumlichen<br />

Potentialen und <strong>de</strong>n gesamträumlichen Qualitätszielen <strong>für</strong> die Siedlungs- und Freiflächen<br />

sowie <strong>für</strong> die Verkehrsflächen folgt nun die qualitative Bewertung <strong>de</strong>r einzelnen<br />

Evaluationsräume und <strong>de</strong>s gesamten Untersuchungsgebietes.<br />

„Als Kriterien <strong>für</strong> die gesamträumliche Bewertung bieten sich unter an<strong>de</strong>rem folgen<strong>de</strong><br />

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