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Spielleitplanung für Berlin (kurz) - jugendnetz-berlin.de

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1.1 <strong>Spielleitplanung</strong> -<br />

eine Metho<strong>de</strong> zur Integration von Kin<strong>de</strong>r- und Jugendinteressen in kommunalpolitische Planungen<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Damit die <strong>Spielleitplanung</strong> zu einem Erfolg wird, muss sie in <strong>de</strong>r Bevölkerung und bei<br />

an<strong>de</strong>ren lokalen Akteuren Unterstützung fin<strong>de</strong>n. Eine wirkungsvolle Öffentlichkeitsarbeit<br />

ist eines <strong>de</strong>r wichtigsten Instrumente, um diese Unterstützung zu gewinnen. Denn<br />

auch die beste Projekti<strong>de</strong>e bleibt wirkungslos, wenn niemand von ihr erfährt.<br />

Wie bei <strong>de</strong>r Umsetzung <strong>de</strong>r Maßnahmen ist auch bei <strong>de</strong>r Öffentlichkeitsarbeit Kontinuität<br />

ein wichtiger Faktor <strong>für</strong> <strong>de</strong>n Erfolg. Regelmäßige Berichte in <strong>de</strong>r Lokalpresse<br />

o<strong>de</strong>r bei regionalen Radio- und Fernsehsen<strong>de</strong>rn erhalten und erhöhen die Motivation<br />

<strong>de</strong>r Beteiligten und erzeugen eine I<strong>de</strong>ntifikation <strong>de</strong>r Bevölkerung mit <strong>de</strong>r <strong>Spielleitplanung</strong>.<br />

Ein wichtiger Bestandteil <strong>de</strong>r Öffentlichkeitsarbeit ist die Entwicklung eines eigenen<br />

Logos <strong>für</strong> die <strong>Spielleitplanung</strong> <strong>de</strong>r Stadt bzw. <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>. Auch hier können und<br />

sollten Kin<strong>de</strong>r und Jugendliche zum Beispiel im Rahmen eines Wettbewerbs miteinbezogen<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Zur Öffentlichkeitsarbeit <strong>für</strong> die <strong>Spielleitplanung</strong> sollten auch öffentlichkeitswirksame<br />

Aktionen, wie beispielsweise Pflanzaktionen, Stadt- bzw. Gemein<strong>de</strong>feste o<strong>de</strong>r Mitmachkunst,<br />

gehören. Hier können alle interessierten BürgerInnen aktiv an <strong>de</strong>r <strong>Spielleitplanung</strong><br />

teilhaben und können so eigene Erlebnisse damit verbin<strong>de</strong>n. Außer<strong>de</strong>m sind<br />

diese Aktionen auch <strong>für</strong> die lokalen Medien ein interessanter Anlass <strong>für</strong> eine Berichterstattung.<br />

Auch im Rahmen <strong>de</strong>r Öffentlichkeitsarbeit sollte ein beson<strong>de</strong>res Augenmerk auf <strong>de</strong>r<br />

Beteiligung von Kin<strong>de</strong>rn und Jugendlichen liegen. Sie können zum Beispiel die Ergebnisse<br />

<strong>de</strong>r Beteiligungsprojekte, an <strong>de</strong>nen sie teilgenommen haben, in <strong>de</strong>r Öffentlichkeit<br />

präsentieren. Hierbei können sie direkt mit Erwachsenen und auch mit Kommunalpolitikern<br />

über ihre I<strong>de</strong>en sprechen und die Ergebnisse ihrer Arbeit vorstellen. Zusätzlich<br />

können die Produkte, wie z. B. von Kin<strong>de</strong>rn entworfene Mo<strong>de</strong>lle, in Ausstellungen über<br />

einen längeren Zeitraum präsentiert wer<strong>de</strong>n. Als Ausstellungsorte eignen sich stark<br />

frequentierte Orte wie Bürgerämter o<strong>de</strong>r Geschäfte.<br />

Eine weitere Variante <strong>de</strong>r Öffentlichkeitsarbeit in Kooperation mit <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn und<br />

Jugendlichen ist die Erstellung einer Zeitung über die <strong>Spielleitplanung</strong> <strong>de</strong>r Stadt bzw.<br />

Gemein<strong>de</strong>. Die jungen Journalisten können mitarbeiten, in<strong>de</strong>m sie zum Beispiel Artikel<br />

schreiben, Fotocollagen zusammenstellen o<strong>de</strong>r Bil<strong>de</strong>r malen. (vgl. Ministerium <strong>für</strong><br />

Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz Rheinland-Pfalz u.a.(Hrsg.), <strong>Spielleitplanung</strong><br />

– ein Weg zur kin<strong>de</strong>rfreundlichen Gemein<strong>de</strong> und Stadt, o. J., S. 91 ff.)<br />

Ablauf <strong>de</strong>r <strong>Spielleitplanung</strong><br />

Die <strong>Spielleitplanung</strong> ist ein informelles Planungsinstrument. Der Ablauf <strong>de</strong>s Verfahrens<br />

ist folglich nicht gesetzlich vorgeschrieben. <strong>Spielleitplanung</strong>en<br />

orientieren sich aber in <strong>de</strong>r Regel an <strong>de</strong>m Verfahrensablauf, wie ihn<br />

das Land Rheinland-Pfalz entwickelt und in Mo<strong>de</strong>llgemein<strong>de</strong>n erprobt<br />

hat. Nach diesem Ablauf sind zunächst die Grundlagen <strong>für</strong> die <strong>Spielleitplanung</strong><br />

zu erarbeiten. Dazu sollte die allgemeine Qualitätskonzeption<br />

<strong>für</strong> die Gemein<strong>de</strong> bzw. Stadt erarbeitet und das Leitbild sowie die<br />

Leitlinien verabschie<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. Außer<strong>de</strong>m sind die anzuwen<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />

Beteiligungsmetho<strong>de</strong>n auszuwählen und gegebenenfalls die Bewertungsteilräume<br />

festzulegen.<br />

Auf die Erarbeitung <strong>de</strong>r Grundlagen folgen die Bestandserhebung<br />

und die Erstellung <strong>de</strong>r Bestandspläne. Die Ergebnisse <strong>de</strong>r Bestandserhebung<br />

sind dann auf Grundlage <strong>de</strong>r Qualitätsziele zu bewerten.<br />

Aufbauend auf diese Analysen wird dann <strong>de</strong>r Entwurf <strong>für</strong> <strong>de</strong>n Spielleitplan<br />

erstellt. Am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Aufstellungsverfahrens steht <strong>de</strong>r Beschluss<br />

<strong>de</strong>s Spielleitplans. Durch <strong>de</strong>n Ratsbeschluss erhält <strong>de</strong>r Plan<br />

eine bin<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Wirkung, die sich auf alle zukünftigen Planungen <strong>de</strong>r<br />

Gemein<strong>de</strong> auswirkt.<br />

Allgemeine Grundlagen<br />

Bevor im Anschluss näher auf die Aufstellung und <strong>de</strong>n Beschluss <strong>de</strong>s<br />

Spielleitplans eingegangen wird, wer<strong>de</strong>n zunächst einige allgemeine<br />

Grundlagen zur <strong>Spielleitplanung</strong> erläutert.<br />

Abb. 1| Ablaufschema <strong>de</strong>r <strong>Spielleitplanung</strong><br />

Spiel-, Erlebnis- und Aufenthaltsbereiche<br />

Innerhalb <strong>de</strong>s Untersuchungsgebietes sind die Spiel-, Erlebnis- und Aufenthaltsbereiche<br />

von Kin<strong>de</strong>rn und Jugendlichen (SEA-Bereiche) die <strong>für</strong> die <strong>Spielleitplanung</strong> relevanten<br />

Räume. Zu <strong>de</strong>n SEA-Bereichen gehören alle öffentlichen Freiräume wie z. B.<br />

Grünflächen, Wasserbereiche, Brachen, Wege, Verkehrsbereiche, Fußgängerzonen<br />

und Plätze, Hauseingänge, Gärten und Höfe, Außengelän<strong>de</strong> von Kin<strong>de</strong>rtagesstätten,<br />

Schulhöfe und Sportanlagen. In Karten und Plänen wer<strong>de</strong>n die unterschiedlichen<br />

SEA-Bereiche mit Symbolen dargestellt. Empfehlenswert ist die Verwendung <strong>de</strong>s Symbolkatalogs<br />

<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s Rheinland-Pfalz (Anhang 5.3).<br />

Für eine gute Ausstattung mit SEA-Bereichen sind nicht nur die Quantität und die<br />

Qualität <strong>de</strong>r einzelnen Spielangebote wichtig, son<strong>de</strong>rn auch die Vielfalt und beson<strong>de</strong>rs<br />

die Vernetzung <strong>de</strong>r unterschiedlichen Bereiche über <strong>kurz</strong>e und gefahrlose Wegeverbindungen<br />

sind von großer Be<strong>de</strong>utung.<br />

Bewertungsräume<br />

In Städten und größeren Gemein<strong>de</strong>n (ab etwa 500 Einwohnern) bewegen sich die<br />

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