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Spielleitplanung für Berlin (kurz) - jugendnetz-berlin.de

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1.1 <strong>Spielleitplanung</strong> -<br />

eine Metho<strong>de</strong> zur Integration von Kin<strong>de</strong>r- und Jugendinteressen in kommunalpolitische Planungen<br />

Sportanlagen<br />

• Sichere Erreichbarkeit<br />

• Erweiterte Nutzungsmöglichkeiten<br />

Brachen<br />

• Brachflächen mit hohem Gestaltungs- und Spielanreiz<br />

• Akzeptanz in <strong>de</strong>r Öffentlichkeit“<br />

(Ministerium <strong>für</strong> Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz Rheinland-Pfalz u.a.(Hrsg.),<br />

<strong>Spielleitplanung</strong> – ein Weg zur kin<strong>de</strong>rfreundlichen Gemein<strong>de</strong> und Stadt, o. J., S. 40 f)<br />

Beteiligungsmetho<strong>de</strong>n<br />

Um <strong>de</strong>m partizipativen Anspruch <strong>de</strong>r <strong>Spielleitplanung</strong> gerecht zu wer<strong>de</strong>n, müssen <strong>für</strong><br />

die einzelnen Stufen <strong>de</strong>r <strong>Spielleitplanung</strong> verschie<strong>de</strong>ne, <strong>für</strong> Kin<strong>de</strong>r und Jugendliche<br />

geeignete Metho<strong>de</strong>n bereitgestellt wer<strong>de</strong>n, die eine ihre Interessen wahren<strong>de</strong> und<br />

aufrechterhalten<strong>de</strong> Beteiligung sicherstellen. Die aufgestellten Qualitätsziele bil<strong>de</strong>n die<br />

Grundlage zur Auswahl <strong>de</strong>r Metho<strong>de</strong>n, die <strong>de</strong>n jeweiligen Ablaufschritten <strong>de</strong>r <strong>Spielleitplanung</strong><br />

zugeordnet sind. Diese sind:<br />

• die Bestandserhebung,<br />

• das Aufstellen <strong>de</strong>s Spielleitplans,<br />

• die Realisierung von Einzelprojekten und Vorhaben.<br />

Auch wenn <strong>de</strong>r Ablauf <strong>de</strong>r <strong>Spielleitplanung</strong> sowie die Zuordnung <strong>de</strong>r Beteiligungsmetho<strong>de</strong>n<br />

zu <strong>de</strong>n einzelnen Schritten in <strong>de</strong>r nachfolgen<strong>de</strong>n Darstellung starr und unflexibel<br />

erscheinen mögen, so ist beson<strong>de</strong>rs zu betonen, dass sowohl von <strong>de</strong>r strikten<br />

Reihenfolge <strong>de</strong>r Schritte als auch von <strong>de</strong>r Verwendung einzelner Metho<strong>de</strong>n abgewichen<br />

wer<strong>de</strong>n kann, um das Interesse <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r und Jugendlichen aufrecht zu erhalten<br />

und gegebenenfalls Wartezeiten zu verkürzen.<br />

Bei <strong>de</strong>r Bestandserhebung bieten sich u.a. folgen<strong>de</strong> Beteiligungsmetho<strong>de</strong>n an, wobei<br />

als Vororientierung das Verhalten von Kin<strong>de</strong>rn und Jugendlichen im Alltag systematisch<br />

beobachtet wer<strong>de</strong>n kann:<br />

• gemeinsame Streifzüge mit Kin<strong>de</strong>rn und Jugendlichen, bei <strong>de</strong>nen sie die selbstständige<br />

Führung übernehmen.<br />

• Erstellen von subjektiven Landkarten <strong>für</strong> die, ausgehend von Orts- / Stadtplänen,<br />

schriftliche Befragung von Kin<strong>de</strong>rn und Jugendlichen.<br />

Für das Aufstellen <strong>de</strong>s Spielleitplans haben sich folgen<strong>de</strong> Beteiligungsmetho<strong>de</strong>n bewährt:<br />

• das Abhalten einer Zukunftswerkstatt, in <strong>de</strong>r, ausgehend von <strong>de</strong>r Diskussion <strong>de</strong>r<br />

Punkte aus <strong>de</strong>r Bestandsanalyse, das kreative Potential <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r und Jugendlichen<br />

dazu genutzt wird, gemeinsam ohne äußere Einschränkungen und Vorgaben I<strong>de</strong>en<br />

zu entwickeln, die in einer späteren Phase zu wünschenswerten und realisierbaren<br />

Projekten und Vorhaben verdichtet wer<strong>de</strong>n sollen.<br />

• Open Space hat dieselben Zielsetzungen wie die Zukunftswerkstatt, in<strong>de</strong>m, ausgehend<br />

von einer kritischen Realitätsbetrachtung, unbeschränkt I<strong>de</strong>en entwickelt<br />

wer<strong>de</strong>n. Umsetzbare Projekte zur Realitätsverän<strong>de</strong>rung wer<strong>de</strong>n formuliert. Während<br />

die Zukunftswerkstatt mit einer festen Gruppe/ Mo<strong>de</strong>ratoren durchgeführt wird, setzt<br />

Open Space ausschließlich auf das Prinzip <strong>de</strong>r Selbstorganisation. Es können sich<br />

verschie<strong>de</strong>ne Gruppen bil<strong>de</strong>n, die zu unterschiedlichen Teilthemen arbeiten; Fluktuation<br />

zwischen <strong>de</strong>n Gruppen ist je<strong>de</strong>r Zeit möglich, sofern Teilnehmer es wollen und<br />

es persönlich <strong>für</strong> sinnvoll halten. Eine unmittelbare, eingreifen<strong>de</strong> Mo<strong>de</strong>ration fin<strong>de</strong>t<br />

nicht statt, son<strong>de</strong>rn beschränkt sich auf das Prinzip <strong>de</strong>r teilnehmen<strong>de</strong>n Beobachtung.<br />

Ziel ist, dass alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen sowohl in individueller als auch in<br />

kollektiver Verantwortung möglichst schnell umsetzbare Ergebnisse erzielen. Insofern<br />

ist diese Metho<strong>de</strong> eher <strong>für</strong> hochmotivierte, ältere Jugendliche geeignet.<br />

In <strong>de</strong>r Phase <strong>de</strong>r Projektrealisierung, wenn einzelne Maßnahmen umgesetzt wer<strong>de</strong>n,<br />

bieten sich als Beteiligungsmetho<strong>de</strong>n an:<br />

• Durchführung einer Planwerkstatt, in <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>lle mit Hilfe verschie<strong>de</strong>ner Materialien<br />

zusammen mit <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn und Jugendlichen erarbeitet und erstellt wer<strong>de</strong>n,<br />

um sie anschließend <strong>de</strong>r lokalen Öffentlichkeit zu präsentieren.<br />

• Mitbauaktionen sind als Maßnahmen geeignet, wenn die Projektrealisierung es<br />

zulässt, dass Kin<strong>de</strong>r und Jugendliche, basierend auf erstellten Mo<strong>de</strong>llen, an einzelne<br />

Vorhaben zur konkreten Neugestaltung mitarbeiten können. Als Mitmachaktionen<br />

können beispielsweise Schulhofbegrünung o<strong>de</strong>r Spielplatzgestaltung durchgeführt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

• Ähnlich wie bei Mitbauaktionen dient die Mitmachkunst dazu, an <strong>de</strong>r gestalten<strong>de</strong>n<br />

Realisierung von Projekten und Vorhaben teilzuhaben. Kin<strong>de</strong>r und Jugendliche<br />

können Kunstobjekte <strong>für</strong> temporäre Ausstellungen sowie als Beitrag zur dauerhaften<br />

Gestaltung erstellen.<br />

Um die Zeit zwischen <strong>de</strong>r Erstellung <strong>de</strong>s Spielleitplans und <strong>de</strong>r Umsetzung einzelner<br />

Maßnahmen zu überbrücken, können Zwischenschritte mit eigenen Beteiligungsmetho<strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>finiert wer<strong>de</strong>n. Folgen<strong>de</strong> wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Praxis häufig angewen<strong>de</strong>t:<br />

• Denkpfosten bzw. Spielplatzwächter sollen auf geplante Maßnahmen hinweisen<br />

• vorgezogene Realisierung, um Ziele <strong>de</strong>r <strong>Spielleitplanung</strong> zu ver<strong>de</strong>utlichen<br />

• provisorische Maßnahmen als Prototypen zum Ausprobieren und Testen<br />

• Präsentationen; Spielaktionen und Feste können <strong>de</strong>r Werbung und <strong>de</strong>r Vermittlung<br />

<strong>de</strong>r Maßnahme dienen.<br />

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