Ein Energiebündel auf Kufen

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

Fotos: Daniel Ammann Corinne Kürschner wirbelt bei ihren Pirouetten übers Eis.
neren Auge ihr Programm ablaufen, und auch das Schminken sei ein wichtiger Akt: «Dann wird mir die Wettkampfsituation bewusst und ich kann meine Konzentration sammeln.» Manchmal laufe sie zu sehr auf Sicherheit, kritisiert sie sich selbst. Wenn sie ein gutes Gefühl auf dem Eis habe, könne sie sich hingegen steigern. Ein Eiskunstlauf-Wettkampf setzt sich aus dem Kurzprogramm und der Kür zusammen. Jochen Iglowstein erstellt das technische Rohgerüst ihrer Programme. Beim Feinschliff helfen die Mutter, sie ist eine ehemalige Balletttänzerin, sowie ein Choreograf mit. «Die Kür muss ein Teil von mir werden», sagt die Sportlerin. Im Training wiederhole sie den Ablauf deshalb unzählige Male. Dies fördere gleichzeitig ihre Kondition, dauert die Kür zur irischen Musik «Lord of the Dance» doch gut vier Minuten. Das Kurzprogramm besteht aus neun vorgeschriebenen Elementen, die in knapp drei Minuten gezeigt werden müssen. Hier hat sich die Herisauerin für die Flamenco-Musik «Zorro» entschieden. Bewusst wählte sie kontrastreiche Stilrichtungen, wobei sie in beiden Wettkampfteilen ihre Leidenschaft fürs Tanzen ausleben kann. Die Kostüme – ein roter Rock fürs Kurzprogramm und ein schwarzer Anzug für die Kür – hat Corinne Kürschner selbst entworfen und dann schneidern lassen. Seit dem vergangenen Sommer besucht sie die Kantonsschule in Trogen. Als Mitglied der Sportschule Appenzellerland geniesst sie Unterstützung, die sich beispielsweise in einer flexiblen Stundenplangestaltung zeigt. Da sie täglich zwei bis drei Stunden in Herisau trainiert, ist die junge Sportlerin auf die Transportdienste ihrer Mutter angewiesen. Der Aufwand sei mit dem Schulwechsel grösser Das Bewegungstalent hat die Fähigkeit, Emotionen mit ihrer Körpersprache zu vermitteln. geworden. Zeit für Hobbys bleibt der 16-Jährigen kaum. Sie lese sehr gerne, höre Musik und spiele mit ihrer Ratte «Sanshu». Es brauche viel Einsatz, um Schule, Hausaufgaben und Training unter einen Hut zu bringen. Corinne Kürschner hat klare Ziele vor Augen und sagt selbstbewusst: «Im Eiskunstlauf liegt meine Zukunft.» Sie hofft darauf, an grossen Wettkämpfen teilnehmen zu können und könnte sich auch vorstellen, später Trainerin zu werden. Die Schweizer Meisterschaften 2006 hat sie zwar verpasst, doch in der zweiten Saisonhälfte will sie bei diversen Wettkämpfen «voll auf Angriff fahren». Auch längerfristig hat sich die Herisauerin einiges vorgenommen: «In vier Jahren an den Olympischen Spielen in Vancouver mitzulaufen, ist mein Traum und ein realistisches Ziel, das zu erreichen mit viel Arbeit verbunden ist.» mc
Seite 1: Ein Energiebündel auf Kufen corinn

Ein Energiebündel auf Kufen

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

Template löschen?

Als Template speichern?