Das eFanzine des Perry Rhodan Online Clubs ... - Terracom - PROC
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Kelwitts Stern<br />
Ich kann den Verriss Felix Darwins<br />
auf der Seite <strong>des</strong> Buchhändlers<br />
Amazon nicht nachvollziehen.<br />
Ich zitiere:<br />
„Es ist nicht ganz angemessen,<br />
dem Autor von Die Haarteppichknüpfer<br />
mangelnden Einfallsreichtum<br />
bei der Wahl seiner Stoffe vordieser<br />
gerade, als Baby getarnt, mit<br />
dieser die Stadt erkundet. Sie erzählt<br />
es einer Freundin in Kanada,<br />
welche es wiederum ihrem Sohn<br />
erzählt, welcher die Geschichte ins<br />
Internet stellt, und so kursieren auf<br />
der Datenautobahn bald die wil<strong>des</strong>ten<br />
Verschwörungstheorien.<br />
Während<strong>des</strong>sen entwickelt Sabrina<br />
Gefühle für Kelwitt die über<br />
Sympathie hinausgehen, und in ihr<br />
wächst der Wunsch auszuprobieren,<br />
wie es wohl ist mit einem Alien<br />
Sex zu haben. Vater Wolfgang beobachtet<br />
diese Entwicklung mit<br />
Sorge, kann sich aber nicht darum<br />
kümmern, weil ihn seine Arbeit als<br />
Feuerwerkskörper-Fabrikant nun<br />
in der Weihnachtszeit sehr stark<br />
einspannt.<br />
Die Wochen vergehen, und die<br />
Ankunft von Kelwitts Mutterschiff<br />
rückt näher, aber auch Hermann<br />
Hase kommt Kelwitt immer näher<br />
auf die Spur. An Silvester kommt<br />
es schließlich zum Showdown. Die<br />
Familie Mattek muss Kelwitt zu<br />
seinem Mutterschiff bringen, bevor<br />
Hermann Hase ihn findet.<br />
Auffälliges<br />
Was an Kelwitts Stern auffällt, ist<br />
der – insbesondere im Vergleich zu<br />
anderen Eschbach-Romanen –<br />
überaus simple Plot: „Außerirdischer<br />
landet in der schwäbischen<br />
Alb“. Dieser hätte auch als Basis<br />
für einen Film von Michael „Bully“<br />
Herbig dienen können.<br />
Und nicht nur durch den Plot unterscheidet<br />
sich dieser Roman von<br />
anderen Werken Eschbachs. Die<br />
Figuren wirken zum Teil klischeehaft<br />
und handeln so, wie man es<br />
von Klischee erwarten würde. <strong>Das</strong><br />
Beste Beispiel hierfür ist BND-<br />
Agent Hermann Hase oder die promiskuitive<br />
Sabrina.<br />
Hinzukommt, dass Eschbach einen<br />
recht simplen Erzählstil benutzt,<br />
sodass manche Kritiker in dem<br />
Buch eher einen Jugendroman<br />
sehen.<br />
Außerdem fallen nach viele Kleinigkeiten<br />
auf, die Eschbach in anderen<br />
Romanen anders gemacht<br />
hat (u.a. fällt auf, dass die Lovestory<br />
ungewöhnlich viel Platz bekommt).<br />
Es bleibt die Erkenntnis:<br />
Kelwitts Stern ist kein typischer<br />
Eschbach.<br />
Positives und Negatives<br />
Wenn man den Roman ganz<br />
nüchtern betrachtet, ist Kelwitts<br />
Stern eigentlich ein eher schlechter<br />
Roman. Simple Story, oberflächliche<br />
Charaktere und das ganze auch<br />
noch für Bravo-Leser geschrieben.<br />
Dennoch ist Kelwitts Stern ein<br />
gut zu lesender Roman, und dass<br />
liegt an folgenden Punkten:<br />
Der Schreibstil ist nicht sonderlich<br />
kompliziert und aus diesem<br />
Grund sehr flüssig zu lesen. Kelwitts<br />
Stern ist eine angenehme<br />
Lektüre.<br />
Die Charaktere sind zwar oberflächlich,<br />
aber ich werde den Eindruck<br />
nicht los, dass sie genau das<br />
sein sollen, denn Kelwitt ist sehr<br />
gut charakterisiert. <strong>Das</strong> klischeehafte<br />
Verhalten der anderen Figuren<br />
hat einen positiven Nebeneffekt:<br />
Der Roman ist witzig. Keine Seite<br />
auf der es nichts zum schmunzeln<br />
gibt. Ich persönlich finde die<br />
Geschichte um Hermann Hase am<br />
amüsantesten, aber das ist natürlich<br />
eine rein subjektive Meinung.<br />
Auch Kelwitts Versuche sich zu<br />
verständigen, was in Werbeslogans<br />
im schwäbischen Akzent geschieht,<br />
sind einfach witzig.<br />
Neben der simplen Hauptstory<br />
entwickelt Eschbach interessante<br />
Nebenschauplätze, die zum Teil<br />
eine interessante Thematik aufweisen,<br />
wie z.B.: die Bedeutung der<br />
Bibel oder anderer Schriften, die<br />
Frage ob es eine universale Deut-<br />
ung gibt. Einer Thematik der man<br />
einen gewissen intellektuellen Anspruch<br />
nicht absprechen kann.<br />
Fazit<br />
<strong>Terracom</strong> 72<br />
50