Das eFanzine des Perry Rhodan Online Clubs ... - Terracom - PROC
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LEMURIA <strong>Terracom</strong> 72<br />
te, nämlich eine glaubhafte Darstellung<br />
der Unsterblichen, gelingt<br />
hier quasi nebenbei. <strong>Perry</strong> <strong>Rhodan</strong><br />
ist ruhig und ausgeglichen und<br />
strahlt seine immense Erfahrung<br />
geradezu aus, ist dabei nicht zu distanziert<br />
und unterkühlt, sondern<br />
sucht die Nähe seiner Begleiter,<br />
sucht Verständnis und Vertrauen.<br />
Immer wieder liest man, dass es<br />
nicht leicht sein kann, einem Charakter,<br />
der von vielen unterschiedlichen<br />
Autoren beschrieben wurde,<br />
neue Facetten abzugewinnen.<br />
Muss man ja auch nicht immer<br />
zwingend! Es ist schon eine Leistung,<br />
eben dieser vielbeschriebenen<br />
Person Leben einzuhauchen und<br />
sie überzeugend zu schildern.<br />
<strong>Das</strong> lässt sich auf alle anderen<br />
Personen <strong>des</strong> Romans übertragen.<br />
Manche kommen etwas kürzer, andere<br />
werden eingehender behandelt.<br />
Dadurch werden zum Beispiel<br />
Unterschiede und Gemeinsamkeiten<br />
von Terranern und Akonen beleuchtet,<br />
so dass dem Leser recht<br />
schnell eine interessante Idee<br />
kommt: Soo unterschiedlich sind<br />
die Völker gar nicht! Da wirken<br />
die Schnittstellen, die Borsch zwischen<br />
ihnen einbaut, regelrecht<br />
befreiend.<br />
Mit einer leichten Prise Humor<br />
gewürzt lässt sich die Geschichte<br />
sehr gut lesen. So betreibt der terranische<br />
Funker einen Versand von<br />
Luftgitarren, und eine Akonin versucht<br />
sich in einem bei ihrem Volk<br />
beliebten Zeitvertreib: dem Plejbek.<br />
Die Beziehung zwischen den<br />
beiden entwickelt sich entsprechend<br />
und wird anschaulich<br />
geschildert.<br />
Einen weiteren Schwerpunkt bildet<br />
das Leben im Generationenschiff.<br />
Die Menschen leben in<br />
Wohn- und Arbeitsgemeinschaften<br />
zusammen, der genetische Austausch<br />
wird vom Schiff streng kontrolliert.<br />
Natürlich gibt es stille Rebellen,<br />
die sich selbst "Sternensu-<br />
Inhalt<br />
<strong>Das</strong> Prospektorenschiff PALEN-<br />
QUE mit <strong>Perry</strong> <strong>Rhodan</strong> an Bord,<br />
sowie das Forschungsschiff der<br />
Akonen, sind gegen Ende <strong>des</strong> letzten<br />
Romans offensichtlich sehr bewusst<br />
gemeinsam nach Maahkora<br />
geflogen. In Band 2 jedenfalls brechen<br />
beide gemeinsam zu weiteren<br />
Forschungsfahrten auf, eine brüchige<br />
Stabilität, die aber offensichtlich<br />
einigermaßen fest ist,<br />
denn immerhin arbeiten sie gemeinsam<br />
gegen die akonische Flotte.<br />
Tatsächlich benutzen beide Seiten<br />
die Lemurerin Denetree, um<br />
möglicherweise weitere Informationen<br />
über die Vergangenheit zu<br />
erhalten.<br />
Als hilfreich erweist sich dabei<br />
der Chip, den Denetree von ihrem<br />
Bruder erhalten hat. Nachdem erst<br />
einmal die Schnittstellen an diejecher"<br />
nennen. Denn das Schiff verbietet<br />
den Lemurern den Blick ins<br />
All, es ist eine wirklich geschlossene<br />
Welt ohne Augen und Ohren.<br />
Borsch motiviert die träumerischen<br />
Sitzungen der Sternensucher durch<br />
alte Aufzeichnungen, über die ihre<br />
Faszination und ihr Wissensdurst<br />
ausgelöst werden. Doch für das<br />
ferne Ziel (bleibt den Lesern bis<br />
zum Schluss unbekannt) muss die<br />
Ordnung im Schiff bestehen bleiben,<br />
weshalb der Kommandant gegen<br />
seine Überzeugung […] Es<br />
sind die Besten, und wir werden sie<br />
brauchen, wenn wir ankommen<br />
[…] die Hinrichtung dieser vom<br />
Schiff als Verräter titulierten Menschen<br />
befielt. Ihm bleibt nur die<br />
Hoffnung, nicht alle großen Geister<br />
auszulöschen.<br />
So erhält der Leser Einblicke in<br />
das Leben im Schiff aus allerlei<br />
Perspektiven, für uns erscheint es<br />
unvorstellbar. Doch wer weiß, ob<br />
die Menschen nicht in ferner Zukunft<br />
ein ähnliches Experiment<br />
wagen? Vielleicht, wenn eine moderne<br />
Sintflut, ein Armageddon<br />
oder so was die letzten Kräfte der<br />
Erde mobilisiert. <strong>Das</strong> bleibt die<br />
Frage auch in dem Roman: Warum<br />
unternahmen die alten Lemurer<br />
diese unglaublichen Anstrengungen,<br />
um ein Generationenschiff zu<br />
bauen? Der Titel "Sternenarche"<br />
legt nahe, dass es sich um eine Katastrophe<br />
gehandelt haben muss.<br />
Noch tappen alle Beteiligten im<br />
Dunkeln.<br />
Der Auftaktband <strong>des</strong> neuen Zyklus<br />
ist ein hervorragend geschriebenes<br />
Science-Fiction-Abenteuer,<br />
bei dem man sich nicht durch das<br />
Etikett "<strong>Perry</strong> <strong>Rhodan</strong>" abschrecken<br />
lassen darf. Frank Borsch gelingt<br />
der bisher beste Roman der<br />
neueren <strong>Rhodan</strong>-Geschichte, nach<br />
dieser Lektüre hat man Lust auf<br />
mehr. Dabei wird es für die Nachfolger<br />
schwierig, dieses Niveau zu<br />
toppen - allerdings machen Namen<br />
wie Andreas Brandhorst oder Leo<br />
Lukas durchaus Hoffnung ;-)<br />
SEHR GUT<br />
LEMURIA 2<br />
Der Schläfer der Zeiten<br />
von Hans Kneifel<br />
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