Das eFanzine des Perry Rhodan Online Clubs ... - Terracom - PROC
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12/2004<br />
LEMURIA 1<br />
Die Sternenarche<br />
von Frank Borsch<br />
Rezension von Tobias Schäfer<br />
Seit 2002 veröffentlicht der Heyne-Verlag<br />
in Zusammenarbeit mit<br />
dem <strong>Perry</strong>-<strong>Rhodan</strong>-Team jährlich<br />
eine 6-bändige Miniserie im Taschenbuch.<br />
Angekündigt als atemberauben<strong>des</strong><br />
Science-Fiction-<br />
Abenteuer bilden die Bücher spannende<br />
Unterhaltung in abgeschlossenen<br />
Geschichten, so dass Neulinge<br />
sich nicht vor dem gigantischen<br />
Hintergrund fürchten müssen.<br />
An diesem Punkt hakt die Kritik<br />
ein: Wenn der Serienheld <strong>Perry</strong><br />
<strong>Rhodan</strong> auch in diesen Sechsern<br />
mitspielt, wie soll man den Hintergrund<br />
vergessen können? Eine berechtigte<br />
Frage, wenn sie die beiden<br />
Zyklen ANDROMEDA und<br />
ODYSSEE betrifft. Zwar verlässt<br />
<strong>Perry</strong> <strong>Rhodan</strong> in beiden Zyklen<br />
den roten Faden der Hauptserie,<br />
doch spielen jeweils kosmische<br />
Seriendetails wie Superintelligenzen,<br />
Kosmokraten oder Hyperimpedanz<br />
eine Rolle.<br />
Soweit ich das nach der Lektüre<br />
<strong>des</strong> ersten Romans aus dem diesjährigen<br />
Zyklus LEMURIA beurteilen<br />
kann, haben sich die Macher<br />
diesmal richtig Mühe gegeben.<br />
<strong>Perry</strong> <strong>Rhodan</strong> spielt mit, aber anderen<br />
Charakteren wird zum Teil<br />
mehr Platz eingeräumt als ihm.<br />
Der Serienhintergrund spielt eine<br />
Rolle, man versucht aber nicht,<br />
zwanghaft die letzten Jahrtausende<br />
zu erklären, sondern bringt behutsam<br />
handlungsrelevante Details<br />
ein, die auch Leser ohne "<strong>Rhodan</strong>-<br />
Erfahrung" erfassen können, wenn<br />
sie etwas Interesse mitbringen.<br />
Welches komplexe Universum erschließt<br />
sich dem Leser auf Anhieb,<br />
auf den ersten Seiten? Man<br />
denke zum Beispiel an das KulturUniversum<br />
von Iain Banks,<br />
Hyperion von Dan Simmons oder<br />
auch das so genannte Uplift-Universum<br />
von David Brin. Hier wie<br />
dort spielen Jahrhunderte, Jahrtausende<br />
oder manchmal Jahrmillionen<br />
in der Entwicklung eines Universums<br />
tragende Rollen, aktuelles<br />
Beispiel aus Deutschland: <strong>Das</strong><br />
Kantaki-Universum von Andreas<br />
Brandhorst, der in den Romanen<br />
und auf seiner Homepage eine ausgefeilte,<br />
liebevoll erstellte Chronik<br />
der letzten Zeitalter darbietet. Was<br />
ist der Unterschied zu PERRY<br />
RHODAN, außer, dass es zu <strong>Rhodan</strong>s<br />
Geschichte massenweise Romane<br />
gibt?<br />
Im vorliegenden Band von Frank<br />
Borsch stößt ein Prospektor-Raumschiff<br />
der Terraner auf ein gigantisches,<br />
fünfzigtausend Jahre altes<br />
Schiff, das seine Fahrt auf der Erde<br />
begonnen hat: Die Lemurer, Vorfahren<br />
der heutigen Menschen und<br />
aller humanoiden Völker der<br />
Milchstraße, starteten zu Beginn<br />
ihrer Raumfahrt ein gewaltiges<br />
Projekt. Ein Generationenschiff, in<br />
dem eine abgeschlossene Welt existiert,<br />
in der die Wesen leben und<br />
sich fortpflanzen, bis eines fernen<br />
Tages das Ziel erreicht sein sollte.<br />
Mit Beginn <strong>des</strong> überlichtschnellen<br />
LEMURIA<br />
Raumfluges geriet dieses Schiff in<br />
Vergessenheit. So ist es als unwahrscheinlicher<br />
Zufall anzusehen,<br />
dass es die terranische PALEN-<br />
QUE in den Weiten <strong>des</strong> Weltalls<br />
findet. An Bord <strong>des</strong> Prospektors<br />
befindet sich <strong>Perry</strong> <strong>Rhodan</strong>, zu der<br />
Zeit Regierungsoberhaupt der terranischen<br />
Welten.<br />
Annähernd zeitgleich wird die<br />
LAS-TÓOR, ein Explorer der<br />
Akonen, auf das uralte Schiff aufmerksam.<br />
Die Akonen sind ein altes<br />
Volk der Milchstraße, die ursprünglich<br />
aus Siedlern der Lemurer<br />
hervorgegangen sind. Trotz ihrer<br />
Verwandtschaft herrscht eine<br />
Art "Kalter Krieg" zwischen Terranern<br />
und Akonen. Da sich beide<br />
Parteien Nutzen oder Gewinne von<br />
dem Generationsschiff versprechen,<br />
ist in dieser Situation Fingerspitzengefühl<br />
gefragt: Wer hat das<br />
Recht zur Erforschung? Der Umsicht<br />
<strong>des</strong> akonischen Kommandanten<br />
und <strong>Perry</strong> <strong>Rhodan</strong>s ist es zu<br />
verdanken, dass ein gemischtes<br />
Team zur Ersterkundung überwechselt.<br />
Wie groß ist das Erstaunen,<br />
als sich der Kommandant <strong>des</strong><br />
fremden Raumschiffs als Unsterblicher<br />
gleich <strong>Rhodan</strong> erweist? In<br />
dieser Lage kann das Auftauchen<br />
eines akonischen Gefechtsverban<strong>des</strong><br />
zur Eskalation führen…<br />
Entgegen den Vorgängerzyklen<br />
beginnt diese neue Serie nicht mit<br />
einem Zwangseinstieg durch Action-Überladung.<br />
Anscheinend hat<br />
man bei den Machern eingesehen,<br />
dass auch oder gerade gute Charakterisierungen<br />
und ein spannender<br />
Plot zu einem guten, unterhaltsamen<br />
und interessanten Roman<br />
führen können. Frank Borsch stellt<br />
unter Beweis, dass er sich auf ausgezeichnete<br />
Charaktere versteht,<br />
ihnen Tiefe und Seele verleihen<br />
kann und dass dabei die Geschichte<br />
in einem angenehmen Tempo<br />
voran schreiten kann. Was in letzter<br />
Zeit in der Heftserie etwas fehl-<br />
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