MZ-83-13 – April/Mai - Mänziger Zytig
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VEREINE / KOLUMNE<br />
<strong>April</strong> / <strong>Mai</strong> 20<strong>13</strong> mänziger zytig Nr. <strong>83</strong><br />
7<br />
KOLUMNE<br />
Anfangs 2006 traf ich mich dann mit der Präsidentin<br />
zum näheren Kennenlernen. Da ich auch ausgebildete<br />
Krankenschwester bin, wollte man mich so<br />
schnell wie möglich in die Ausbildung zur Kurs- und<br />
Technischen Leiterin schicken. Da es zu dieser Zeit<br />
weder einen Eintrittstest noch ein spezielles Aufnahmeverfahren<br />
gab, konnte ich eigentlich «geradewegs<br />
von der Strasse in die Schule».<br />
Wie liefen Übungen damals, wie laufen sie heute<br />
ab?<br />
Cécile Körner: Die Übungen fanden im Singsaal des<br />
Schulhauses Dorf statt und dauerten schon damals<br />
zwei Stunden. Zuerst vermittelten wir mit Hilfe von<br />
Moltonwänden die Theorie. Danach arbeiteten wir<br />
praktisch. Etwas später führte ich das erste Ausbildungsbuch<br />
mit Hellraumprojektorfolien ein. Nothilfekurse<br />
wurden in einem Schulzimmer abgehalten.<br />
Da mein Mann Biologielehrer war, verwendete ich<br />
oft die Anatomietafeln und das Skelett der Schule.<br />
Jedes Jahr fand ausserdem eine Regionalübung mit<br />
den Vereinen aus dem ganzen Kanton statt.<br />
Corina Thoma: Die Übungen laufen eigentlich immer<br />
noch ab wie damals, nur dass wir heute nicht<br />
mehr mit Moltonwänden arbeiten, sondern mit Laptop<br />
und Beamer. Unser Vereinslokal befindet sich im<br />
Schulungsraum des Feuerwehrdepots Eu. Die Regionalübung<br />
findet zwar immer noch jährlich statt, da<br />
die Vereine des Kantons geteilt werden, sind wir<br />
aber nur alle zwei Jahre an der Reihe.<br />
Wie viele Leute nahmen resp. nehmen jeweils an<br />
Übungen teil?<br />
Cécile Körner: Es waren immer so 20 bis 30. Und<br />
ganz wichtig war, dass man danach als «Samariterfamilie»<br />
den Abend im Restaurant ausklingen liess.<br />
Corina Thoma: Als ich begann, waren jeweils sechs<br />
bis sieben Personen an den Übungen. Mittlerweile<br />
beträgt die Zahl der Übungsteilnehmenden regelmässig<br />
zwischen 12 bis 14 Personen.<br />
Wie sah/sieht es aus mit geselligen Anlässen?<br />
Cécile Körner: Zu den geselligen Anlässen gehörte<br />
die Generalversammlung und natürlich hatten wir<br />
immer eine Samariterreise.<br />
Corina Thoma: Die Generalversammlung heisst<br />
heute Vereinsversammlung, gehört aber immer<br />
Weiterlesen auf Seite 9 …<br />
Bienenhonigskandal<br />
Es ist schon wieder etwas passiert<br />
in Menzingen. Diesmal<br />
versetzen Honigbienen die<br />
Bevölkerung in Aufregung.<br />
Genauer gesagt: Nicht die Insekten<br />
selbst sind das eigentliche<br />
Problem, sondern ihr Arbeitsumfeld.<br />
Von Unbekannten in Auftrag<br />
gegebene Untersuchungen im<br />
Labor haben Erschreckendes zu Tage gebracht:<br />
Nachdem der Bienenhonig in seine Einzelbestandteile<br />
zerlegt wurde, konnte das Laborteam eruieren,<br />
welche Blüten die Bienen besonders häufig frequentiert<br />
hatten. Fakt ist, dass viele dieser bestäubten<br />
Pflanzen nicht auf Menzinger Gemeindegebiet vorkommen.<br />
Fehlmessungen sind ausgeschlossen,<br />
wurde doch zur Sicherheit eine weitere unabhängige<br />
Laboruntersuchung in der Provence durchgeführt.<br />
Bei diesen Testergebnissen wurde zudem ein<br />
auffallend hoher Anteil von Lavendelblüten festgestellt.<br />
Das französische Labor vermutet, dass die<br />
beim Test verwendeten Instrumente nicht ausreichend<br />
sterilisiert worden waren.<br />
Die Folgen all dieser Testergebnisse sind verheerend<br />
für Menzingen. Nicht länger wird Honig mit der Bezeichnung<br />
«Menzinger Bienenhonig» verkauft werden<br />
dürfen. Je nach Position des Bienenstocks muss<br />
die Deklaration nun entsprechend variieren. Denkbar<br />
sind Beschriftungen wie «Menzinger-Finsterseerund<br />
Hüttener Bienenhonig» oder «Zähflüssige Menzinger-Unterägerer<br />
Bienenhonigmischung». Kommt<br />
der Honig aus dem Kanton Zug, so gilt unter den<br />
Gemeinden das Solidaritätsprinzip. Komplizierter<br />
wird es bei interkantonalen Honigentstehungsprozessen.<br />
Hier spricht der Fachmann vom KHA <strong>–</strong> dem<br />
Kantonalen Honig Ausgleich. Getreu dem Prinzip:<br />
Wer profitiert, muss auch bezahlen. Im Falle von<br />
Blütenhonig spricht man von kalkulierbaren Beträgen.<br />
Beim Waldhonig wird es unüberschaubar. Da<br />
treten bisweilen Interessen von Drittbeteiligten auf.<br />
Im Fall von Unterägeri etwa die ansässige Korporation.<br />
Noch unklar bleibt die Abrechnung zwischen<br />
Gemeinde und Kirchengemeinde, denn auch vor<br />
Grabbepflanzungen machen die Bienen nicht Halt,<br />
wenn es ums Bestäuben geht.<br />
Remo Hegglin<br />
aus Gordes (Provence), 23.02.20<strong>13</strong>