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26.05.2011<br />

<strong>Fetofetales</strong> <strong>Transfusionssyndrom</strong><br />

FFTS<br />

VO N S A N D R A A K Y E L<br />

Inhalt<br />

Zwillingsschwangerschaften<br />

Definition fetofetales <strong>Transfusionssyndrom</strong><br />

Pathophysiologie des FFTS<br />

Formen der FFTS<br />

Diagnostik<br />

Folgen für die Feten<br />

Stadien<br />

Therapie<br />

Kurzes Fallbeispiel<br />

1


26.05.2011<br />

Zwillingsschwangerschaften<br />

Häufigkeit<br />

Hellin - Regel: 1:85 Geburten<br />

(Zunahme durch steigendes mütterliches Alter und<br />

Fertilitätsbehandlung)<br />

Entstehung der Zwillingsschwangerschaften<br />

Dizygote (zweieiige) Zwillinge<br />

entstehen, wenn innerhalb eines Zyklus zwei<br />

Eizellen reifen und von jeweils einer Samenzelle<br />

befruchtet werden<br />

Monozygote (eineiige) Zwillinge<br />

entstehen wenn sich eine befruchtete Eizelle teilt<br />

2


26.05.2011<br />

Formen der Zwillingsschwangerschaft<br />

Einteilung eineiiger Zwillinge<br />

Dichorial-diamniotisch<br />

Monochorial-diamniotisch<br />

Monochorial-monoamniotisch<br />

Formen der Zwillingsschwangerschaft<br />

Dichorial-diamniotisch<br />

Teilung bis zum 3. Tag nach<br />

Befruchtung<br />

jeder Zwilling hat eine<br />

eigene Plazenta und eine<br />

eigene Fruchthöhle<br />

(http://www.mombaby.org)<br />

3


26.05.2011<br />

Formen der Zwillingschwangerschaft<br />

Monochorial-diamniotisch<br />

Teilung nach dem vierten Tag<br />

Zwillinge teilen sich eine<br />

Plazenta, aber jedes Kind hat<br />

seine eigene Fruchthöhle<br />

(http://www.mombaby.org)<br />

Formen der Zwillingsschwangerschaften<br />

Monochorial-monoamniotisch<br />

Teilung nach dem 8.Tag<br />

gemeinsame Plazenta und<br />

Fruchthöhle<br />

Teilung nach dem 13. Tag<br />

erfolgt diese häufig nicht mehr<br />

vollständig<br />

Siamesische Zwillinge<br />

(http://www.mombaby.org)<br />

4


26.05.2011<br />

Probleme bei Mehrlingen I<br />

Frühgeburt<br />

Fehlgeburt<br />

erhöhtes Risiko intrauteriner Fruchttod<br />

erhöhte Nabelschnurproblematik wie z.B.<br />

Nabelschnurumschlingungen<br />

5


26.05.2011<br />

(Fotos freundlicherweise überlassen von Dr. F. Bahlmann )<br />

Probleme bei Mehrlingen II<br />

Wachstumsverzögerungen<br />

höhere Rate an kongenitalen Fehlbildungen und<br />

Chromosomenanomalien<br />

Plazentastörungen / <strong>Fetofetales</strong> <strong>Transfusionssyndrom</strong><br />

6


26.05.2011<br />

Was ist das<br />

FFTS ?<br />

Zwillingssyndrom<br />

twin - to - twin<br />

transfusionsyndrome<br />

• betrifft eineiige Zwillinge (oder höhere<br />

Mehrlingsschwangerschaften), welche<br />

eine gemeinsame Plazenta haben<br />

• ist eine schwerwiegende Durchblutungsund<br />

Ernährungsstörung durch<br />

Querverbindungen in der Plazenta<br />

Häufigkeit: 10-20%<br />

Pathophysiologie des FFTS<br />

Vaskuläre Anastomosen in 80% der monochorialen Plazenten<br />

7


26.05.2011<br />

Pathophysiologie des FFTS<br />

• Arterio-Arteriell superfiziell, protektiv, bidirektional<br />

• Veno-Venös superfiziell, seltener, bidirektional<br />

A-A und V-V Kompensationsaufgabe in Blutvolumenverteilung<br />

• Arterio-Venös tief, repräsentieren parenchymatöse<br />

Perfusionszone, unidirektional<br />

Paarig verlaufende Arterie<br />

und Vene, keine<br />

Gefäßanastomose<br />

Arteriovenöse Anastomose<br />

(Der Gynäkologe 8 · 2004/725)<br />

8


26.05.2011<br />

Pathophysiologie des FFTS<br />

hämodynamisches Gleichgewicht ist gestört<br />

FFTS<br />

Arterio - venöse Shunt - Verbindungen über Plazenta<br />

unbalanzierter, unidirektionaler Blutstrom von einem<br />

Zwilling zum anderen<br />

Auslösender Mechanismus und die exakte Pathogenese<br />

für die Manifestation ist derzeit allerdings nicht bekannt<br />

Pathophysiologie des FFTS<br />

Weitere Ursache<br />

fehlerhafte bzw. diskordante Plazentation mit Entwicklung<br />

einer exzentrischen oder velamentösen Nabelschnurinsertion<br />

(64% der Fälle mit FFTS)<br />

(http://www.tttsfoundation.org)<br />

9


26.05.2011<br />

(http://www.tttsfoundation.org)<br />

Zwei Formen des FFTS<br />

Chronisches FFTS<br />

tritt früh auf, d. h. meist zwischen15.-25.SSW und resultiert aus<br />

der Übertragung von Blutprodukten über Arterio-venöse-<br />

Verbindungen von einem Spenderzwilling (Donor) an einen<br />

Empfänger (Akzeptor)<br />

Akutes FFTS<br />

Übertragungen vorwiegend bei Wehen und unter der Geburt oder<br />

zu jedem anderen Zeitpunkt während der Schwangerschaft, wenn<br />

ein bedeutender Blutdruckunterschied zwischen den Zwillingen<br />

vorhanden ist (Tod eines Zwillings)<br />

10


26.05.2011<br />

Chronisches FFTS<br />

Letalität ohne Therapie<br />

80 % - 100%<br />

Akutes FFTS<br />

Wesentlich seltenere Form<br />

Donor<br />

Akzeptor<br />

Donor<br />

Akzeptor<br />

Spätabort in der 23.SSW<br />

Unter der Geburt in der 37.SSW, Hb-<br />

Donor 5,8g%, Hb –Akzeptor 15,2g%<br />

(Bildquelle: Mehrlingsschwangerschaften von Michael Krause)<br />

Klinische Symptome bei der Schwangeren<br />

gespanntes Abdomen<br />

deutliche Gewichtszunahme<br />

Kreuzschmerzen<br />

Atembeschwerden<br />

vorzeitige Kontraktionen Zervixverkürzungen<br />

meist zwischen 16. und 22. SSW<br />

11


26.05.2011<br />

Diagnosekriterien I<br />

Diagnosestellung ausschließlich mittels Sonographie<br />

Nachweis einer monochorialen Plazenta<br />

gleiches Geschlecht<br />

Spender Oligohydramnion, Empfänger Polyhydramnion<br />

Wachstumsdiskordanz >20%<br />

Wachstumsdiskordanz<br />

29. SSW Gemini 1540g 530g (www.shortnews.de)<br />

12


26.05.2011<br />

Diagnosekriterien II<br />

unterschiedliche Nabelschnurdicke<br />

auffällige Dopplerbefunde (Nabelarterie, Ductus venosus)<br />

kardiale Funktionsstörung<br />

frühestes Hinweiszeichen Messwert der<br />

Nackentransparenz >95. Perzentile beim Akzeptor<br />

Folgen beim Donor<br />

Mangelversorgung / Wachstumsretardierung (SGA)<br />

Hypovolämie / Anämie<br />

Hypotension / Ischämie Zerebrale Blutung,<br />

Leukomalazie, Niereninsuffizienz<br />

Oligourie Oligohydramnion<br />

Herzinsuffizienz / dilatative Kardiomyopathie<br />

( fortschreitender Verlust der Auswurfleistung )<br />

„Stuck Twin “<br />

13


26.05.2011<br />

„Stuck Twin“<br />

(http://www.mombaby.org/UserFiles/File/TTTS.html)<br />

Folgen beim Akzeptor<br />

Makrosomie<br />

Hypervolämie / Polyglobulie<br />

Hypertonie<br />

Polyurie Polyhydramnion<br />

Hypertrophe Kardiomyophatie / Kardiomegalie<br />

zunehmende Trikuspidalinsuffizienz<br />

(Herzfehler 12%)<br />

Herzinsuffizienz<br />

Hydrops<br />

14


26.05.2011<br />

Stadien nach Quintero<br />

Stadium I<br />

Polyhydramnion beim Akzeptor<br />

Oligohydramnion beim Donor<br />

Harnblase beim Donor noch nachweisbar<br />

normale Dopplerflussspektren<br />

Stadium II<br />

wie Stadium I aber:<br />

Harnblase beim Donor nicht nachweisbar<br />

Stadien nach Quintero<br />

Stadium III<br />

wie Stadium II aber:<br />

pathologische Dopplerflussspektren in A. umbilicalis und<br />

Ductus venosus<br />

Stadium IV<br />

wie Stadium III aber zusätzlich:<br />

Aszites, perikardialer oder pleuraler Erguss,<br />

generalisierter Hydrops des Akzeptors<br />

Stadium V<br />

intrauteriner Fruchttod eines oder beider Zwillinge<br />

15


26.05.2011<br />

Obsolete Therapieformen<br />

Therapie des FFTS<br />

<br />

intrauterine Septostomie<br />

<br />

Digitalisapplikationen über die Mutter<br />

(http://www.mombaby.org/UserFiles/File/TTTS.html)<br />

selektive Nabelschnurobliteration /<br />

selektiver Fetozid<br />

(http://www.mombaby.org/UserFiles/File/TTTS.html)<br />

Serielle Amniondrainage<br />

Therapie des FFTS<br />

häufigste Therapieform<br />

ablassen mehrerer Liter Fruchtwasser<br />

(http://www.mombaby.org/UserFiles/File/TTTS.html)<br />

zur symptomatischen intraamnialen Druckreduktion und<br />

Perfusionsverbesserung Reduktion vorzeitger Wehen<br />

Verlängerung der Schwangerschaftsdauer<br />

16


26.05.2011<br />

Therapie des FFTS<br />

Fetoskopische Lasertherapie<br />

Laserkoagulation der Anastomosen<br />

dauerhafte Normalisierung der Zirkulationsverhältnisse<br />

und Ausgleich der Fruchtwassermengendiskrepanz<br />

(Fotos freundlicherweise überlassen von Dr. F. Bahlmann )<br />

Plazenta nach Lasertherapie<br />

(http://www.tttsfoundation.org)<br />

17


26.05.2011<br />

Kriterien zur Lasertherapie<br />

Die Schwangerschaft darf die 25. Woche nicht<br />

überschritten haben<br />

Ideal ist eine Hinterwandplazenta<br />

bei einer Vorderwandplazenta oder vorhergegangenen<br />

Fruchtwasserentlastungen kann der Eingriff technisch<br />

schwieriger sein<br />

Fallbeispiel<br />

Mutter<br />

27 jährige, II. Gravida, II. Para, Blutgruppe B Rh positiv,<br />

Lungenreifung abgeschlossen<br />

zweimalige Amniondrainage beim FFTS<br />

Geburt<br />

Sectio, bei HELLP und FFTS nach 28+6 SSW<br />

Geburtszeit: Zwilling I 12:11, Zwilling II 12:12<br />

keine mütterliche Infektionanamnese, Blasensprung s.p.<br />

18


26.05.2011<br />

Fallbeispiel<br />

Zwilling I<br />

Geburtsgewicht 800 g (3.-10.Pc)<br />

KL 31cm (< 3. Pc)<br />

KU 24 cm (3.-10. Pc)<br />

Apgar 4/9/9<br />

NS - ph 7,29<br />

weibliches Geschlecht<br />

Blutgruppe 0 Rh negativ, direkter Choombstest negativ<br />

Hämatokrit 17%, Hämoglobin 5,3g/dl<br />

Donor<br />

Fallbeispiel<br />

Donor<br />

Sofortige Erythrozyten - Transfusion<br />

HK danach 45%<br />

am 4. Lebenstag verstorben bei fulminanter Sepsis<br />

( Leukopenie 800 /µl, Thrombopenie 35.000 /µl,<br />

Interleukin 6 > 5.000 pg/ml, CRP max. 45 mg/l,<br />

kein Erregernachweis)<br />

19


26.05.2011<br />

Fallbeispiel<br />

Donor<br />

V. a. zusätliche Stoffwechselstörung<br />

pH minimal 6,98<br />

Laktatazidose 28 mmol/l<br />

sehr hohen Glucosebedarf<br />

hypertrophe Cardiomyopathie<br />

Biochemische Untersuchung (Muskelgewebe)<br />

ausgeprägte Erniedrigung des Komplexes IV der Atmungskette<br />

molekulargenetische Abklärung läuft noch<br />

Fallbeispiel<br />

Zwilling II<br />

Geburtsgewicht 1230 g (50. Pc)<br />

KL 39cm (50.-75. Pc)<br />

KU 25cm (10-25. Pc)<br />

Apgar 9/9/9<br />

NS - ph art. 7,38, venös 7,39<br />

weibliches Geschlecht<br />

Blutgruppe 0 Rh negativ, direkter Choombstest negativ<br />

Hämatokrit 87%, Hämoglobin 26,1g/dl<br />

Akzeptor<br />

20


26.05.2011<br />

Fallbeispiel<br />

Akzeptor<br />

Hämodilution über NVK<br />

Abnahme von 50 ml Blut und Volumenausgleich mit NaCl<br />

0,9% über eine periphere Venenverweilkanüle<br />

HK danach 60%<br />

Fallbeispiel<br />

Akzeptor<br />

6 Tage beatmet<br />

6 Tage CPAP zur Atemunterstützung<br />

Katecholamine bis zum 8.LT<br />

Offener Ductus Verschluss durch Indomethacin<br />

Apnoen / Bradycardien Coffein<br />

Schädelsonographie unauffällig<br />

Entlassung im Alter von 8 Wochen und einem Gewicht von<br />

2345g<br />

21


26.05.2011<br />

Vielen Dank für eure<br />

Aufmerksamkeit!<br />

Quellenverzeichnis<br />

www.uke/kliniken/geburtshilfe/index1_8484.php<br />

www.tttsfoundation.org<br />

www.mombaby.org<br />

Mehrlingsschwangerschaften, Michael Krause, 1. Auflage 2008,<br />

Urban & Fischer Verlag<br />

Bundesverband „Das Frühgeborene Kind“ ev. Mitteilungsblatt 3.<br />

2009<br />

Geburtshilfliches Management bei Mehrlingen aus Gynäkologie<br />

5/2006<br />

<strong>Fetofetales</strong> <strong>Transfusionssyndrom</strong> aus der Zeitschrift Der<br />

Gynäkologe 2004, Vol.37, Nr.8<br />

Erfahrene Gynäkologen / Geburtshelfer<br />

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