100Langnau Gemeinnütziger Frauenverein - publiform.ch
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<strong>Gemeinnütziger</strong><br />
100<br />
<strong>Frauenverein</strong><br />
Langnau
100 Jahre<br />
<strong>Gemeinnütziger</strong> <strong>Frauenverein</strong><br />
Langnau
Wir danken<br />
den Sponsoren<br />
Atelier Aegerter<br />
ATS-Ar<strong>ch</strong>itektur GmbH<br />
Bädli Garage<br />
Bahnhofapotheke<br />
Bauhandwerk AG<br />
Belle Atelier<br />
Berger Metallbau AG<br />
Berner Kantonalbank<br />
Beutler Auto AG<br />
Coiffure Hairstyle<br />
Coiffure Lehmann<br />
Coiffure Piccolo<br />
Drogerie Bi<strong>ch</strong>sel GmbH<br />
Christine und Josef Portmann<br />
Egger Tanner + Partner<br />
Elektro Lie<strong>ch</strong>ti AG<br />
EMME Leder GmbH<br />
Franz Ingold AG,<br />
Maler- und Gipserges<strong>ch</strong>äft<br />
Früs<strong>ch</strong>markt Langnau<br />
Garage Galli<br />
Gasthaus Bäregghöhe<br />
Genossens<strong>ch</strong>aft für<br />
leistungsorientiertes Bauen GLB<br />
Grossenba<strong>ch</strong>er & Glauser AG<br />
Haute Coiffure Lotti<br />
Heiniger + Steinmann GmbH,<br />
Gartenbau<br />
Joerg + Co. GmbH<br />
Käser, Stadler AG<br />
Lie<strong>ch</strong>ti Kälte AG<br />
Marlène und Werner Aebi<br />
Moser Regine und Ri<strong>ch</strong>ard<br />
Mosimann S<strong>ch</strong>reinerei AG<br />
Mühle Garage Brunner<br />
Nähatelier Barbara Egger<br />
Ramseier Holzbau AG<br />
Saurer Immobilien<br />
S<strong>ch</strong>neider Consulting GmbH<br />
Tanner Druck AG<br />
Tea Room Wisler<br />
UBS AG<br />
Utiger Elektro GmbH<br />
Valiant Bank<br />
VIVA Figurstudio<br />
Werren Werbung GmbH<br />
Zum Wohl<br />
unserer<br />
Gesells<strong>ch</strong>aft<br />
Liebe Leserin, lieber Leser<br />
100 Jahre <strong>Gemeinnütziger</strong> <strong>Frauenverein</strong> Langnau – wel<strong>ch</strong>e Zeitspanne!<br />
100 Jahre, in denen Frauen si<strong>ch</strong> zum Wohle unserer Gesells<strong>ch</strong>aft einsetzen!<br />
1911 wurde unsere Sektion von fünf Frauen gegründet und das in einer Zeit, als<br />
Frauen zwei S<strong>ch</strong>ritte hinter dem Manne zu gehen hatten und das Frauenstimmre<strong>ch</strong>t<br />
no<strong>ch</strong> in weiter Ferne lag.<br />
Das Stöbern in den Ar<strong>ch</strong>iven und das Dur<strong>ch</strong>lesen der Protokolle – wohlgemerkt in<br />
alter deuts<strong>ch</strong>er S<strong>ch</strong>rift – versetzte uns in Staunen darüber, was der <strong>Frauenverein</strong><br />
Langnau alles ins Leben gerufen hat.<br />
Alle diese Taten, diese Ho<strong>ch</strong>s und Tiefs in den vergangenen 100 Jahren des <strong>Frauenverein</strong>s<br />
Langnau, bewogen uns eine Chronik zu erstellen. Diese soll Ihnen einen<br />
Einblick geben, was Frauen freiwillig und ehrenamtli<strong>ch</strong> geleistet haben und heute<br />
immer no<strong>ch</strong> leisten.<br />
Es war dazumal ein Privileg im <strong>Frauenverein</strong> und vor allem im Vorstand mitzuwirken.<br />
Nur damals?<br />
Si<strong>ch</strong>er, die Zeiten haben si<strong>ch</strong> geändert! In unserer hektis<strong>ch</strong>en, s<strong>ch</strong>nelllebigen Zeit<br />
no<strong>ch</strong> ehrenamtli<strong>ch</strong> etwas zu leisten, s<strong>ch</strong>eint fast ein Ding der Unmögli<strong>ch</strong>keit zu sein<br />
und trotzdem: Jede vierte Person ist in irgend einer Form freiwillig tätig – zum Wohl<br />
unserer Gesells<strong>ch</strong>aft.<br />
Für mi<strong>ch</strong> ist es eine grosse Berei<strong>ch</strong>erung im <strong>Frauenverein</strong> mitzuwirken und es erfüllt<br />
mi<strong>ch</strong> mit Stolz, als 15. Präsidentin des Gemeinnützigen <strong>Frauenverein</strong>s Langnau<br />
dieses Jahrhundertfest mit Ihnen feiern zu dürfen.<br />
Danke all den Frauen, die si<strong>ch</strong> seit 100 Jahren für den <strong>Frauenverein</strong> Langnau und die<br />
Allgemeinheit einsetzten. Danke, dass Frauen wie Sie weiterma<strong>ch</strong>en.<br />
I<strong>ch</strong> wüns<strong>ch</strong>e Ihnen viel Vergnügen beim Dur<strong>ch</strong>blättern unserer Chronik!<br />
Madlen Berger<br />
Präsidentin<br />
Emma Coradi Stahl, Berta Trüssel, Rosette Pfister-Salzmann<br />
Die Pionierinnen<br />
«Gemeinnützige Bestrebungen fördern»<br />
Die Gründung<br />
«Vorbereitung zur Hausfrau und Mutter»<br />
Die Hauswirts<strong>ch</strong>aft<br />
Für treue Dienste<br />
Dienstbotenprämierungen<br />
«Lismifrauen»<br />
Strick- und Leseabend<br />
Weihna<strong>ch</strong>tsges<strong>ch</strong>enke<br />
Der Armenabend<br />
«Für arbeitsfähige, bedürftige Frauen»<br />
Heimarbeit<br />
Spenden, Glas, Papier<br />
Sammlungen<br />
Bar<strong>ch</strong>ent, Windeln, Ovomaltine<br />
Säuglingsfürsorge<br />
«Für alltägli<strong>ch</strong>e Handrei<strong>ch</strong>ungen im Haushalt»<br />
Hauspflege<br />
Spenden, Nähen, Flicken<br />
Die Kriegsjahre<br />
Das «Bürzi»<br />
Gaststätten<br />
Die Goldgrube<br />
Brockenstube<br />
88 Jahre Sigriswil<br />
Ferienversorgung<br />
«We enjoy it!»<br />
Die Jugendherberge<br />
Der Weg zum Frauenstimmre<strong>ch</strong>t<br />
Frauen und Politik<br />
Oberfeld- und Mooseggstrasse<br />
Kindergärten<br />
… des Guten Quelle<br />
Vereinsges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te(n)<br />
solidaris<strong>ch</strong>, gezielt, forts<strong>ch</strong>rittli<strong>ch</strong><br />
Der GFL heute<br />
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Pionierinnen<br />
er «Gemeinnützige Frauen-<br />
D verein Langnau» ist eine Sektion<br />
des «S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>en Gemeinnützigen<br />
<strong>Frauenverein</strong> (SGF)». Der SGF<br />
wurde 1888 von gemeinnützigen<br />
<strong>Frauenverein</strong>en der deuts<strong>ch</strong>en und<br />
rätoromanis<strong>ch</strong>en S<strong>ch</strong>weiz gegründet.<br />
Mit der Gründung bezweckten die<br />
lokalen <strong>Frauenverein</strong>e, ihre Aktivitäten<br />
zu konzentrieren, um als starke<br />
Organisation den staatli<strong>ch</strong>en Organen<br />
gegen über auftreten zu können. Da<br />
die Frauen weder öffentli<strong>ch</strong>e Re<strong>ch</strong>te<br />
no<strong>ch</strong> Anspru<strong>ch</strong> auf Ausbildung<br />
hatten, galt die Haupttätigkeit des<br />
SGF der Ausbildung von Frauen in<br />
Haus wirts<strong>ch</strong>aft, Ernährungskunde,<br />
Kranken- und Pflegeberei<strong>ch</strong>, Erziehung.<br />
Ein weiteres Vereinsziel war<br />
die Arbeitsbes<strong>ch</strong>affung für bedürftige<br />
Frauen. Im 1. Weltkrieg war der SGF<br />
federführend bei der Sammelaktion<br />
für die Nationale Frauenspende, die<br />
vor allem der Finanzierung der Soldatenfürsorge<br />
diente.<br />
Emma Coradi-Stahl (1846-1912) war<br />
1888 Mitbegründerin des S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>en<br />
Gemeinnützigen <strong>Frauenverein</strong>s<br />
(SGF), dessen Zentralpräsidentin sie<br />
von 1908 bis 1912 war. 1896 wurde<br />
sie zur eidgenössis<strong>ch</strong>en Expertin für<br />
hauswirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Bildung ernannt.<br />
In dieser Funktion reiste sie von Ort zu<br />
Ort und überwa<strong>ch</strong>te die entstehenden<br />
Mäd<strong>ch</strong>enfortbildungss<strong>ch</strong>ulen. So traf<br />
sie au<strong>ch</strong> in Bärau ein und ermunterte<br />
dort Rosette Pfister eine SGF-Sektion<br />
Langnau zu gründen.<br />
Die Förderung der berufli<strong>ch</strong>en und<br />
hauswirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Frauenbildung<br />
Bertha Trüssel (1853-1937) war Pionierin<br />
des Hauswirts<strong>ch</strong>aftsunterri<strong>ch</strong>ts<br />
in der S<strong>ch</strong>weiz und Präsidentin des<br />
S<strong>ch</strong>weiz. Gemeinnützigen <strong>Frauenverein</strong>s<br />
(SGF) von 1912 bis 1933. An einem<br />
von der «Mäd<strong>ch</strong>enfortbildungss<strong>ch</strong>ule<br />
Langnau» organisierten Vortrag orientierte<br />
sie über Zwecke und Ziele des<br />
SGF. In die ans<strong>ch</strong>liessend zirkulierende<br />
Liste trugen si<strong>ch</strong> 35 Frauen ein, die<br />
bereit waren, einer no<strong>ch</strong> zu gründenden<br />
Langnauer Sektion beizutreten.<br />
Rosette Pfister-Salzmann (geb.<br />
1871) war Lehrerin in Bärau und gründete<br />
1908 die «Mäd<strong>ch</strong>enfortbildungss<strong>ch</strong>ule<br />
Langnau in Bärau» und stand<br />
au<strong>ch</strong> deren Aufsi<strong>ch</strong>tskommission vor.<br />
An der Gründungsversammlung 1911<br />
wurde sie zur Präsidentin der Sektion<br />
Langnau des S<strong>ch</strong>weiz. Gemeinnützigen<br />
Frauenverbandes gewählt, ein<br />
Amt, das sie bis 1914 ausübte. Na<strong>ch</strong><br />
dem Wegzug ihrer Na<strong>ch</strong>folgerin Thekla<br />
Probst übernahm sie 1926 für weitere<br />
drei Jahre wieder das Amt.<br />
der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gab es neben<br />
I dem Armen- und Krankenverein in Langnau vier<br />
vornehmli<strong>ch</strong> von Frauen gegründete Institutionen, die si<strong>ch</strong><br />
den Bedürftigen annahmen:<br />
– der 1855 gegründete Armenabend<br />
– der 1859 folgende Strick- und Leseabend<br />
– die Säuglings- und Wö<strong>ch</strong>nerinnenfürsorge<br />
– die 1908 gegründete Hauswirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Fortbildungss<strong>ch</strong>ule<br />
Am 6. Dezember 1911 erfolgte der Zusammens<strong>ch</strong>luss dieser<br />
vier Institutionen zum «Gemeinnützigen <strong>Frauenverein</strong><br />
Langnau». Es trafen si<strong>ch</strong> 18 Frauen zur konstituierenden<br />
Versammlung der Sektion Langnau des S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>en<br />
Gemeinnützigen <strong>Frauenverein</strong>s. Es wurde ein Vorstand<br />
gewählt und ein Arbeitsprogramm formuliert:<br />
– Übernahme des Protektorates der «Hauswirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en<br />
Fortbildungss<strong>ch</strong>ule» (au<strong>ch</strong> Mäd<strong>ch</strong>enfortbildungss<strong>ch</strong>ule<br />
genannt)<br />
– Förderung der Armenpflege<br />
– Vers<strong>ch</strong>affung von Heimarbeit<br />
– Verbesserung des Kinder- und Frauens<strong>ch</strong>utzes<br />
In den folgenden Vorstandssitzungen fanden si<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong><br />
weiter Aufgaben, u.a.:<br />
– Übernahme von Amtsvormunds<strong>ch</strong>aften<br />
– Prämierung von Dienstboten<br />
«Dieser Verein ma<strong>ch</strong>t si<strong>ch</strong> zur Aufgabe, die bereits in<br />
der Orts<strong>ch</strong>aft bestehenden gemeinnützigen Bestrebungen<br />
zu fördern, zu helfen und na<strong>ch</strong> Kräften zu unterstützen.<br />
Er stellt si<strong>ch</strong> überhaupt in den Dienst aller<br />
gemeinnützigen Werke, wel<strong>ch</strong>e die ökonomis<strong>ch</strong>e, geistige<br />
und sittli<strong>ch</strong>e Hebung des weibli<strong>ch</strong>en Ges<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>ts<br />
bezwecken und dadur<strong>ch</strong> das Wohl der Familie und der<br />
Gesamtheit fördern.»<br />
gehörte zu den ersten zentralen Anliegen<br />
des S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>en Gemeinnützigen<br />
Das Gründungs-<br />
<strong>Frauenverein</strong>s.<br />
protokoll vom<br />
Mit dem Motto «Hauswirts<strong>ch</strong>aft ist<br />
6. Dezember 1911:<br />
Volkswirts<strong>ch</strong>aft» wurden viele Haushalts<strong>ch</strong>ulen<br />
In den Vorstand<br />
gegründet. Eine si<strong>ch</strong>tbare<br />
wurden Rosette<br />
Würdigung dieses Engagements erfuhr<br />
Pfister (Präsidentin),<br />
Art. 2 der Gründungs-Statuten<br />
der Verein 1934, als die Bundesfeierkarte<br />
Thekla Probst<br />
der «hauswirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Erziehung»<br />
(Vizepräsidentin),<br />
Gründungsmotto 1911<br />
gewidmet war. Die Abbildung<br />
Rosa Zbinden<br />
re<strong>ch</strong>ts zeigt die damalige Präsidentin<br />
(Sekretärin),<br />
Gib dem Dürftigen einen Almosen,<br />
des Vereins, Bertha Trüssel, umringt<br />
Hedwig Zür<strong>ch</strong>er<br />
– du hilfst ihm halb.<br />
von S<strong>ch</strong>ülerinnen während des Unterri<strong>ch</strong>ts<br />
an der vereinseigenen Haus-<br />
Frau Meyer (Bei-<br />
– und du hilfst ihm ganz.<br />
(Kassierin) und<br />
Zeige ihm, wie er si<strong>ch</strong> helfen kann,<br />
4 Emma Coradi-Stahl<br />
haltss<strong>ch</strong>ule in der Berner Länggasse.<br />
sitzerin) gewählt.<br />
5<br />
Die Gründung
Hauswirts<strong>ch</strong>aft<br />
Emma Coradi-Stahl verfasste unter anderem au<strong>ch</strong> zahlrei<strong>ch</strong>e<br />
sehr bea<strong>ch</strong>tete Hauswirts<strong>ch</strong>aftsratgeber wie «Wie Gritli haushalten<br />
lernt – Anleitung zur Führung eines bürgerli<strong>ch</strong>en Haushaltes<br />
in 10 Kapiteln» und «Gritli in der Kü<strong>ch</strong>e». Die erteilten<br />
Rats<strong>ch</strong>läge in diesen Bü<strong>ch</strong>er ri<strong>ch</strong>teten si<strong>ch</strong> vor allem an «höhere<br />
Tö<strong>ch</strong>ter» und<br />
hatten wenig zu tun<br />
mit den Alltagserfahrungen<br />
der Frauen<br />
der Mittel- und der<br />
Unters<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t. Der<br />
«S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>e<br />
Gemeinnützige<br />
Frauenverband»<br />
beauftragte deshalb<br />
Bertha Beyli, die<br />
Vorsteherin der<br />
Haushaltungs- und<br />
Dienstbotens<strong>ch</strong>ule<br />
Die Kü<strong>ch</strong>en- in Lenzburg, ein<br />
brigade des kleines Ko<strong>ch</strong>bu<strong>ch</strong> für<br />
Zür<strong>ch</strong>er <strong>Frauenverein</strong>s<br />
um 1900 halt zu<br />
den einfa<strong>ch</strong>en Haus-<br />
verfassen.<br />
Dienstboten<br />
Publikationen<br />
der «Mäd<strong>ch</strong>enfortbildungss<strong>ch</strong>ule<br />
Langnau<br />
in Bärau». Als<br />
Komiteemitglied<br />
ist au<strong>ch</strong> die erste<br />
Präsidentin des<br />
<strong>Frauenverein</strong>s<br />
Rosette Pfister<br />
aufgeführt.<br />
glei<strong>ch</strong>e finanzielle Unterstützung wie der gewerbli<strong>ch</strong>en<br />
Ausbildung zu gewähren, wurde 1895 der Bundesbes<strong>ch</strong>luss<br />
«über die Berufsbildung des weibli<strong>ch</strong>en Ges<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>ts» gefasst.<br />
Dieser ermögli<strong>ch</strong>te die Erri<strong>ch</strong>tung hauswirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>er<br />
Fortbildungs- und Fa<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>ulen, an deren Kosten si<strong>ch</strong><br />
der Bund zur Hälfte beteiligte.<br />
Die spätere Präsidentin des <strong>Frauenverein</strong>s, Rosette Pfister,<br />
die Lehrerin in Bärau war, ging mutig ans Werk und na<strong>ch</strong> unzähligen<br />
Bespre<strong>ch</strong>ungen und Eingaben an Gemeinde- und<br />
kantonale Instanzen konnte 1908 im S<strong>ch</strong>ulhaus Bärau die<br />
«Mäd<strong>ch</strong>enfortbildungss<strong>ch</strong>ule Langnau in Bärau» eröffnet<br />
werden, die von einer Aufsi<strong>ch</strong>tskommission betreut wurde,<br />
der Rosette Pfister vorstand. 1911 wurde die S<strong>ch</strong>ule zur Gemeindes<strong>ch</strong>ule<br />
ernannt, blieb aber unter Aufsi<strong>ch</strong>t der Frauen.<br />
Neben fakultativen Ko<strong>ch</strong>- und Nähkursen folgten später<br />
au<strong>ch</strong> Ko<strong>ch</strong>kurse für Knaben. Der hauswirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Unterri<strong>ch</strong>t<br />
der Mäd<strong>ch</strong>en wurde 1921 dur<strong>ch</strong> die Behörden und<br />
die Stimmbürger obligatoris<strong>ch</strong> erklärt – früher als in man<strong>ch</strong><br />
anderer Landgemeinde und 25 Jahre vor der Einführung des<br />
Obligatoriums dur<strong>ch</strong> das neue Primas<strong>ch</strong>ulgesetz im Jahre<br />
ie «Regelung der Dienstboten-<br />
D frage» war ein weiteres zentrales<br />
Anliegen des S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>en<br />
Gemeinnützigen Frauenverbandes:<br />
«Der Dienstbotenstand kann dur<strong>ch</strong><br />
eine ri<strong>ch</strong>tige Erziehung und Behandlung<br />
so weit gefördert werden, dass<br />
er in freiwilliger Hingabe an seinen<br />
Pfli<strong>ch</strong>tenkreis si<strong>ch</strong> im Hause seiner<br />
Prinzipale wohlfühlt und eine befriedigende<br />
Lebensstellung findet, dabei<br />
kann au<strong>ch</strong> das Gedeihen des Hauses<br />
gefördert werden.»<br />
Dienstmäd<strong>ch</strong>en – erzogen werden.<br />
Mit der Hebung des Dienstbotenstandes<br />
hofften die Vereinsfrauen die sozialen<br />
Probleme der Arbeiters<strong>ch</strong>aft und<br />
den Mangel an Dienstboten glei<strong>ch</strong>zeitig<br />
zu beheben. Zu diesem Zweck<br />
wurden s<strong>ch</strong>on seit den Anfangsjahren<br />
des Vereins jeweils Hausangestellte<br />
für ihre Treue ausgezei<strong>ch</strong>net. Die<br />
Herrs<strong>ch</strong>aften wurden anfangs mit<br />
einem S<strong>ch</strong>reiben, später per Inserat<br />
aufgefordert, langjährige Dienstboten<br />
oder Hausangestellte zu melden, die<br />
dann zur Jahresversammlung eingeladen<br />
wurden. Dort erhielten sie nebst<br />
einem Diplom au<strong>ch</strong> ein Ges<strong>ch</strong>enk,<br />
dessen Wert abgestuft war und im<br />
Laufe der Jahrzehnte we<strong>ch</strong>selte.<br />
3teiliges Tafelbesteck, für 15 Dienstjahre<br />
ein 2teiliges Tafelbesteck, für 13,<br />
10 und 10¾ Jahre je eine Bros<strong>ch</strong>e.<br />
«Es brau<strong>ch</strong>t ja gewiss oft ein gut Teil<br />
Selbstüberwindung, ni<strong>ch</strong>t jedem aufsteigenden<br />
Wuns<strong>ch</strong>e na<strong>ch</strong> We<strong>ch</strong>sel,<br />
na<strong>ch</strong> neuen Gegenden und neuartiger<br />
Arbeit na<strong>ch</strong>zugeben. Sol<strong>ch</strong> treues<br />
Aushalten findet aber den s<strong>ch</strong>önsten<br />
Lohn in si<strong>ch</strong> selbst. Zur zweiten<br />
Heimat wird dadur<strong>ch</strong> der Dienstort, je<br />
länger desto mehr verwis<strong>ch</strong>t si<strong>ch</strong> das<br />
Verhältnis zwis<strong>ch</strong>en Dienstherrs<strong>ch</strong>aft<br />
und Dienender, als liebes Familienmitglied<br />
wird sie geehrt und behandelt.»<br />
(Worte der Präsidentin Mina<br />
nde des 19. Jahrhunderts befand si<strong>ch</strong> die Berufs- <strong>ch</strong>en dur<strong>ch</strong> hauswirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Unterri<strong>ch</strong>t auf ihren Beruf<br />
Au<strong>ch</strong> bei der Gründung der Langnauer<br />
E ausbildung erst in den Anfängen, den Frauen standen als Hausfrau und Mutter vorzubereiten.» Der Erwerb hauswirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>er<br />
Fähigkeiten wie die Zubereitung gesunder<br />
Forderung na<strong>ch</strong> der «hauswirts<strong>ch</strong>aft-<br />
Sektion war dies ein Thema. Mit der<br />
wenige Berufsmögli<strong>ch</strong>keiten offen, viele Mäd<strong>ch</strong>en erlernten<br />
Egger-Baur 1930)<br />
keinen Beruf, sondern arbeiteten in den Fabriken. Helferinnen,<br />
die in der Fürsorge tätig waren, gelangten mehr und Kenntnisse in der Kindererziehung sowie Hygiene sollten<br />
sollten diese in erster Linie von den<br />
Nahrung, das Instandhalten der Kleidung und Wohnung und<br />
li<strong>ch</strong>en Ertü<strong>ch</strong>tigung» der Frauen,<br />
Die letzte Prämierung<br />
Die Urkunde<br />
ist 1982<br />
«überrei<strong>ch</strong>t in<br />
mehr zur Erkenntnis, «dass die Armut in vielen Familien Inhalt angestrebter hauswirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>er Kurse sein. Na<strong>ch</strong><br />
Fabriken ferngehalten und stattdessen<br />
zu umsi<strong>ch</strong>tigen Hausfrauen – sei ihre langjährigen Dienste ausgezei<strong>ch</strong>-<br />
treuen Pfli<strong>ch</strong>t-<br />
So wurden 1955 fünf ledige Frauen für<br />
protokolliert.<br />
Anerkennung der<br />
auf das Versagen der Hausfrau zurückzuführen ist.» Darum einigen vergebli<strong>ch</strong>en Anläufen der s<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>en Frauenorganisationen,<br />
der hauswirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Ausbildung die<br />
es im eigenen Haushalt oder als net: für 19 Dienstjahre gab es ein<br />
erfüllung.»<br />
1946.<br />
6 müssten «Mittel und Wege gesu<strong>ch</strong>t werden, um die Mäd-<br />
7
Strick- und Leseabend<br />
«Lismifrauen» um 1870,<br />
v.l.n.r.: Marianne Lemann,<br />
Berta Lanz, Sophie Lehmann<br />
(S<strong>ch</strong>affners), Sophie<br />
Lüthi (Lehrerin), Henriette<br />
Lüthi (Postcommis), Margrit<br />
Lehmann (S<strong>ch</strong>affners),<br />
Marie Lehmann (spätere<br />
Frau von Hans Moser,<br />
genannt Hirs<strong>ch</strong>enhans), Frau<br />
Emma Sänger-Joost, Lisette<br />
Lehmann (S<strong>ch</strong>wester von Dr.<br />
Lehmann), Amalie Lanz<br />
Die letzte Generation des Strick- und Leseabends,<br />
v.l.n.r oben: Rosmarie Rüfena<strong>ch</strong>t, Marianne Hofer,<br />
Marianne Loosli, Elisabeth Stucki<br />
v.l.n.r. sitzend: Käthi Bre<strong>ch</strong>bühl, Huldy Zür<strong>ch</strong>er,<br />
Kläry Rothenbühler (mit Bu<strong>ch</strong>), Susanne Leuenberger<br />
a<strong>ch</strong> 127 Jahren bes<strong>ch</strong>loss der<br />
N Vorstand an der Hauptversammlung<br />
2006 den Strick-und Leseabend<br />
aufzulösen.<br />
«Lismerfrauen», die Socken stricken,<br />
wurden immer weniger und die<br />
heutige Generation trägt ja kaum<br />
mehr «glismeti» Socken. Aus Datens<strong>ch</strong>utzgründen<br />
wurde es au<strong>ch</strong> immer<br />
s<strong>ch</strong>wieriger, Kinder, die ein Päckli<br />
zugute hätten, ausfindig zu ma<strong>ch</strong>en.<br />
Ni<strong>ch</strong>ts desto Trotz, lebt der Zweck<br />
von damals weiter unter dem Namen<br />
Weihna<strong>ch</strong>tspäckli. Und wie jeden<br />
Herbst, ob bei Sonnens<strong>ch</strong>ein oder<br />
S<strong>ch</strong>neetreiben, ma<strong>ch</strong>en si<strong>ch</strong> Vereinsfrauen<br />
im hügeligen Emmental auf<br />
den Weg um die Gummistiefel,<br />
Pyjamas und die no<strong>ch</strong> gestrickten<br />
Socken zu verteilen.<br />
Leu<strong>ch</strong>tende Kinderaugen und die<br />
lieben Dankess<strong>ch</strong>reiben bestärken<br />
uns, dies wenn mögli<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> lange<br />
zu tun.<br />
Weihna<strong>ch</strong>tspäckli<br />
er «Strick- und Leseabend»<br />
D wurde 1859 von beiden S<strong>ch</strong>western<br />
Gritli und Sophie Lehmann<br />
gegründet. Die Zweckbestimmung<br />
lautete «armen S<strong>ch</strong>ulkindern auf<br />
Weihna<strong>ch</strong>ten und Admission mit<br />
Kleidungsstücken zu bes<strong>ch</strong>enken».<br />
Wö<strong>ch</strong>entli<strong>ch</strong> trafen si<strong>ch</strong> die «Lismifrauen»<br />
während den Wintermonaten<br />
zum Stricken und hörten dazu kurzweilige<br />
berndeuts<strong>ch</strong>e Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten.<br />
Zu Weihna<strong>ch</strong>ten, wenn in der Kir<strong>ch</strong>e<br />
Langnau dur<strong>ch</strong> unsere Frauen ein<br />
Weihna<strong>ch</strong>tsbaum für die S<strong>ch</strong>ulen Dorf<br />
und Hinterdorf ges<strong>ch</strong>mückt wurde,<br />
war dies die Zeit, um die Kinder mit<br />
selbstgestrickten Knie- und Sportsocken<br />
sowie weiteren kleinen Gaben zu<br />
bes<strong>ch</strong>enken. S<strong>ch</strong>on 1913 wurden über<br />
200 arme Kinder an Weihna<strong>ch</strong>ten mit<br />
Kleidungsstücken bes<strong>ch</strong>enkt. Mit der<br />
Zeit wurden die Ges<strong>ch</strong>enke direkt den<br />
Kindern na<strong>ch</strong> Hause gebra<strong>ch</strong>t. Au<strong>ch</strong><br />
zur Konfirmation trafen Wüns<strong>ch</strong>e ein.<br />
Die Knaben erhielten ebenfalls selbstgestrickte<br />
Socken und ein Hemd, die<br />
Mäd<strong>ch</strong>en Unterwäs<strong>ch</strong>e.<br />
8 9
Heimarbeit<br />
Armenanstalt<br />
Bärau: Frauen<br />
beim Wäs<strong>ch</strong>e<br />
flicken<br />
ieser Zweigverein wurde unter dem Namen «Armen-<br />
D abend Dorf» 1855 gegründet um arme Familien zu<br />
Weihna<strong>ch</strong>ten mit Naturalgaben zu unterstützen. 1952<br />
wurde die Namensänderung in «Arbeitsabend Dorf»<br />
vorgenommen. Die Frauen trafen si<strong>ch</strong> einmal pro Wo<strong>ch</strong>e<br />
vom Herbst bis zum Frühjahr. In geselliger Runde wurden<br />
Handarbeiten hergestellt und dazu au<strong>ch</strong> Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten vorgelesen.<br />
Nebst einem Jahresbeitrag, zirkulierte jedesmal<br />
ein Kässeli, um gefüllt zu werden. Jede Frau betreute eine<br />
Familie oder einzelne Personen, die jeweils zu Weihna<strong>ch</strong>ten<br />
ein Ges<strong>ch</strong>enk erhielten. Mit den Jahren wurde das<br />
abendli<strong>ch</strong>e Zusammentreffen auf einen Na<strong>ch</strong>mittag verlegt,<br />
jedo<strong>ch</strong> immer no<strong>ch</strong> unter dem Namen «Arbeitsabend<br />
Dorf». Laut Protokoll gab es bereits s<strong>ch</strong>on einen «Arbeitsna<strong>ch</strong>mittag».<br />
Namen haben Traditionen! 1991 wurde der<br />
«Arbeitsabend» altershalber aufgelöst. Das gesammelte<br />
no<strong>ch</strong> vorhandene Geld wurde für den Baufond Sigriswil<br />
dem Vorstand übergeben.<br />
ie grösste Aufgabe des Frauen- bewiesen hat, dass das Bedürfnis für die Anstalt «Gottesgnad» – heute Sektion Aufträge für die Herstellung Dank Darlehen und S<strong>ch</strong>enkungen kam<br />
D vereins in der Vorkriegszeit na<strong>ch</strong> Heimarbeit in unserer armen «dahlia lenggen» – angefertigt. Die von Militärblusen, Wadenbinden, Kapital zusammen, mit dem die Produktion<br />
as Sammeln war von Beginn an ein «Kernges<strong>ch</strong>äft» des<br />
D Vereins. Mit den jeweiligen Provisionen konnten viele<br />
war die «Heimarbeitsbes<strong>ch</strong>affung», Bevölkerung gross ist.». Folgeri<strong>ch</strong>tig grössten Leistungen wurden während Postsäcken und Unterwäs<strong>ch</strong>e dur<strong>ch</strong>führte,<br />
erhöht werden konnte. Na<strong>ch</strong><br />
Tätigkeiten des <strong>Frauenverein</strong>s mitfinanziert werden. «Un-<br />
d.h. «Bes<strong>ch</strong>affung von Heimarbeit bemühte er si<strong>ch</strong> um weitere Aufträge, den Kriegs- und Na<strong>ch</strong>kriegsjahren<br />
au<strong>ch</strong> Socken, Pulswärmer und dem Rückgang der Militäraufträge<br />
sere Haupttätigkeit war ents<strong>ch</strong>ieden das Sammeln» stand<br />
an arbeitsfähige, bedürftige Frauen, so wurden später sämtli<strong>ch</strong>e «Linges» erbra<strong>ch</strong>t, in denen die Langnauer Ohrens<strong>ch</strong>ützer wurden gestrickt. wurden in eigener Verantwortung Kinder-<br />
denn au<strong>ch</strong> im Jahresberi<strong>ch</strong>t 1970, als die Sammeltätigkeit<br />
die jedo<strong>ch</strong> verhindert sind, auswärts<br />
und Damens<strong>ch</strong>ürzen hergestellt,<br />
ergebnismässig ihren Höhepunkt errei<strong>ch</strong>te.<br />
ihrem Verdienste na<strong>ch</strong>zugehen».<br />
sowie «Knaben-S<strong>ch</strong>illerhemden», die<br />
Karten, Marken, Abzei<strong>ch</strong>en<br />
Am 1. Dezember 1912 erteilte das<br />
ihres guten S<strong>ch</strong>nittes wegen im Dorfe<br />
Rote Kreuz dem Zentralvorstand des<br />
sehr beliebt gewesen sein sollen. Diese<br />
Produkte wurden in einem eigenen<br />
seine erste Sammlung dur<strong>ch</strong>. 1913 bes<strong>ch</strong>loss der Vorstand<br />
S<strong>ch</strong>on kurz na<strong>ch</strong> seiner Gründung führte der <strong>Frauenverein</strong><br />
S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>en Gemeinnützigen<br />
Frauenverbandes einen Auftrag zur<br />
Ladenlokal verkauft. Das Rohmaterial<br />
Bundesfeierkarten zu verkaufen. Für die Dur<strong>ch</strong>führung<br />
Die Sammeltätigkeit von 1949<br />
Herstellung von 10’000 Paar Militär-<br />
wurde in einheimis<strong>ch</strong>en Ges<strong>ch</strong>äften<br />
wurden Sekundars<strong>ch</strong>ülerinnen engagiert, weil – wie im – Abzei<strong>ch</strong>enverkauf für das S<strong>ch</strong>weiz. – Geldsammlung für das Int. Rote – Verkauf von Chüe<strong>ch</strong>li zugunsten des<br />
socken, für die 80 Rappen pro<br />
eingekauft, zeitweise konnten für<br />
Protokoll vermerkt – «Die Mäd<strong>ch</strong>en ungeniert sind und so Rote Kreuz zu Gunsten der notleidenden<br />
S<strong>ch</strong>weizerjugend<br />
– Verkauf von 827 Nastüe<strong>ch</strong>li für die – Kellenverkauf zugunsten «der<br />
Kreuz<br />
Kindergartens Bärau<br />
Paar bezahlt wurden. Die Sektion<br />
5000 Franken Arbeitslöhne ausbezahlt<br />
werden.<br />
verkauft, deren Erlös der Tuberkulosebekämpfung zu Gute – Sammlung für den Jugendtag<br />
«Freundinnen Junger Mäd<strong>ch</strong>en» Ertü<strong>ch</strong>tigung unserer Mäd<strong>ch</strong>en und<br />
was gerne ma<strong>ch</strong>en». Auf diese Weise wurden 3354 Karten<br />
Langnau verpfli<strong>ch</strong>tete si<strong>ch</strong> für 300<br />
Paare, es meldeten si<strong>ch</strong> aber sehr<br />
Eintrag im<br />
kam. Fortan nahmen im Verlauf der Jahre die Verkäufe und – Verkauf von Bundesfeierkarten, – Naturaliensammlung zugunsten der der Förderung des Haushaltlehrjahres»<br />
viele Strickerinnen für diese Arbeit,<br />
Kassabu<strong>ch</strong> des<br />
Sammlungen stark zu. 1923 wurde das 1. August-Abzei<strong>ch</strong>en -Marken und -Abzei<strong>ch</strong>en<br />
Rot-Kreuz-Aktion «Eine Weihna<strong>ch</strong>tsgabe<br />
an die notleidenden Länder» – Rot-Kreuz-Sammlung für die<br />
so dass s<strong>ch</strong>lussendli<strong>ch</strong> 500 Paare<br />
Vereins zur<br />
eingeführt, 1938 ers<strong>ch</strong>ien als drittes Sammlungsmittel die – Sammlung für die Blinden<br />
angefertigt wurden. Der Vorstand<br />
Erfassung der<br />
erste Bundesfeiermarke mit Taxzus<strong>ch</strong>lag.<br />
– Verkauf von Strumpfkugeln zugunsten<br />
des Dur<strong>ch</strong>gangsheims für Jugendfürsorge und des Kindergar-<br />
– Papiersammlung zugunsten der Lawinenges<strong>ch</strong>ädigten<br />
kam zum S<strong>ch</strong>luss, dass «der Zudrang<br />
zu der Militärsockenarbeit<br />
Zahlungen für<br />
1951 ist erstmals Sammelmüdigkeit protokolliert, im Jahresberi<strong>ch</strong>t<br />
wird gefragt: «Sind denn alle diese Hilfsaktionen, Pflegekinder in Frutigen<br />
tens.<br />
das Stricken von<br />
10 Militärsocken<br />
die gestartet werden, notwendig? Sollte man ni<strong>ch</strong>t die Flut<br />
11<br />
Eine der beiden<br />
Bundesfeierkarten<br />
von 1913<br />
war dem Thema<br />
«Befreiungskämpfe»<br />
gewidmet<br />
und zeigte<br />
eine Morgenstern<br />
s<strong>ch</strong>wingende<br />
S<strong>ch</strong>weizerin, die<br />
unter Anleitung<br />
ihres wa<strong>ch</strong>samen<br />
Gatten Vaterlandsfeinde<br />
ins Visier<br />
nimmt. Die andere<br />
Karte zeigte eine<br />
Idylle auf dem<br />
Rütli. Von diesen<br />
beiden Karten<br />
wurden in Langnau<br />
über 3000 Stück<br />
verkauft.<br />
der Abzei<strong>ch</strong>enverkäufe eindämmen?» Diese Zweifel s<strong>ch</strong>einen<br />
si<strong>ch</strong> aber wieder verflü<strong>ch</strong>tigt zu haben, die Sammeltätigkeit<br />
nahm ihren Lauf, erfolgrei<strong>ch</strong>: Im Jahr 1971 wurde mit<br />
20’000 Franken aus dem Verkauf von 1. Augustmarken und<br />
-karten ein Rekordergebnis erzielt. Davon gingen über 500<br />
Franken als Provision in die Vereinskasse.<br />
Glas<br />
Am 28. Juni 1975 führte der Verein in Zusammenarbeit mit<br />
dem SAC erstmals eine Glassammlung dur<strong>ch</strong>. Das Ergebnis<br />
war unerwartet ho<strong>ch</strong>: 28 Tonnen wurden in die Mulden<br />
an den vier Sammelstellen entsorgt. Der Nettoerlös betrug<br />
rund 1000 Franken. Als Dank für die Zusammenarbeit erhielt<br />
der SAC vom <strong>Frauenverein</strong> eine Berner Fahne für die klubeigene<br />
Doldenhornhütte ob Kandersteg. Der Erfolg veranlasste<br />
den Vorstand der Gemeinde vorzus<strong>ch</strong>lagen «zwei Mal<br />
im Jahr möge sie, statt eine Sperrgutabfuhr zu ma<strong>ch</strong>en, eine<br />
Glassammlung organisieren.» Diese Anregung wurde denn<br />
au<strong>ch</strong> realisiert.<br />
Papier<br />
1941 übernahmen S<strong>ch</strong>üler die Papiersammlung, die bis<br />
dahin vom Verein dur<strong>ch</strong>geführt wurde. Der Erlös floss aber<br />
weiterhin in die Vereinskasse. Der Ertrag dieses Jahres von<br />
600 Franken wurde zu glei<strong>ch</strong>en Teilen an die beiden Kindergärten<br />
und das Ferienheim Sigriswil verteilt. Die letzte Überweisung<br />
von Papiersammlungsgeld fand im April 1997 statt.<br />
Das Sigriswilkomitee erhielt jeweils einmal jährli<strong>ch</strong> rund<br />
3000 Franken. Von da an bis 2010, als die Papiersammlung<br />
von der Gemeinde übernommen wurde, kam das Geld<br />
direkt den sammelnden S<strong>ch</strong>ulklassen zu Gute.<br />
Die erste Glassammlung<br />
auf<br />
dem Viehmäritplatz<br />
Sammlungen
Säuglingsfürsorge<br />
ann der ehemalige «Chindbetti-<br />
W verein» gegründet wurde, ist<br />
in den <strong>Frauenverein</strong>sakten ni<strong>ch</strong>t<br />
ersi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>, er hat aber mit Bestimmtheit<br />
s<strong>ch</strong>on vor 1911 bestanden. 1912<br />
erhielten 39 Wö<strong>ch</strong>nerinnen Bar<strong>ch</strong>ent,<br />
Bettwäs<strong>ch</strong>e und Kleider. Viele Jahre<br />
wurde der «Wö<strong>ch</strong>nerinnenverein»<br />
von Thekla Probst geleitet, der ersten<br />
Vize- und späteren Präsidentin des<br />
<strong>Frauenverein</strong>s. Wie vielerorts in der<br />
S<strong>ch</strong>weiz, gab es au<strong>ch</strong> bei uns eine<br />
Wö<strong>ch</strong>nerinnenfürsorge, die beauftragt<br />
war, mit Säuglingss<strong>ch</strong>wester<br />
Elsi Strübin bedürftige Familien mit<br />
Neugeborenen zu besu<strong>ch</strong>en. Die<br />
Säuglingssterbli<strong>ch</strong>keit in der S<strong>ch</strong>weiz<br />
war damals sehr ho<strong>ch</strong> (ca. 23 %).<br />
Mütterberatungsstelle<br />
Als 1920 das Kinderhilfswerk «Pro<br />
Juventute» mit einer «Wanderausstellung<br />
für Säuglingspflege» dur<strong>ch</strong> die<br />
S<strong>ch</strong>weiz zog, bewog dies viele, au<strong>ch</strong><br />
in Langnau eine Mütterberatungsstelle<br />
ins Leben zu rufen. Es wurden in einigen<br />
S<strong>ch</strong>ulhäusern Mütterberatungs-<br />
Na<strong>ch</strong>mittage dur<strong>ch</strong>geführt, was dann<br />
zur Folge hatte, dass der S<strong>ch</strong>wester<br />
für die Betreuung der Säuglinge in<br />
abgelegenen Gebieten fast keine Zeit<br />
mehr blieb. Ein dur<strong>ch</strong> Ges<strong>ch</strong>enke<br />
geäufneter Fonds, der vom <strong>Frauenverein</strong><br />
verwaltet wurde, ermögli<strong>ch</strong>te<br />
es, die von der Gemeindefürsorgerin<br />
oder von Hebammen gemeldeten<br />
Frauen mit dem Nötigsten zu versorgen.<br />
Meistens war es Bettzeug oder<br />
Bar<strong>ch</strong>ent für Windeln, oft au<strong>ch</strong> ein<br />
Kräftigungsmittel, z.B. eine Bü<strong>ch</strong>se<br />
Ovomaltine. 1930 gab es au<strong>ch</strong> Sa<strong>ch</strong>en<br />
zur Ausleihe, z.B. Stubenwagen, Bett<strong>ch</strong>en<br />
oder ein Dutzend Windeln, die<br />
für se<strong>ch</strong>s bis a<strong>ch</strong>t Wo<strong>ch</strong>en leihweise<br />
überlassen wurden.<br />
Zweigverein «Säuglingsfürsorge»<br />
Mit der Gründung des Vereins «Säuglingsfürsorge<br />
und Mütterberatung»<br />
im Amt Signau und Unterstützung der<br />
Gemeinde, konnte dann eine diplomierte<br />
Säuglingss<strong>ch</strong>wester angestellt<br />
werden. Der Zweigverein «Säuglingsfürsorge»<br />
wurde der Sektion beibehalten.<br />
Die Präsidentin organisierte<br />
Pflegekurse, vermittelte Hilfskräfte<br />
bei der Mütterberatung, finanzierte<br />
Medikamente und Kleid<strong>ch</strong>en. Ebenso<br />
wurde Baby-Mobiliar vermietet.<br />
No<strong>ch</strong> 1990 hatte Frau Rettenmund<br />
(Hausmutter der Jugi) allerhand zu<br />
tun mit der Herausgabe von Wiegen,<br />
Bett<strong>ch</strong>en und Kinderwagen. Ab 1991<br />
wurden die Säuglingskurse dur<strong>ch</strong> die<br />
Volksho<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>ule dur<strong>ch</strong>geführt.<br />
1992 fand sowohl die Gründung<br />
der «Mütter- und Väterberatung der<br />
S<strong>ch</strong>weiz und Lie<strong>ch</strong>tenstein», als au<strong>ch</strong><br />
des S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>en Berufsverbandes<br />
der Mütterberaterinnen statt.<br />
Jahrelang zeigte<br />
dieses Plakat<br />
den Weg zur<br />
Mütterberatung,<br />
zuletzt im Kir<strong>ch</strong>gemeindehaus.<br />
Ein Auto für die Hauspflege<br />
Die Na<strong>ch</strong>frage na<strong>ch</strong> den Diensteistungen<br />
des Zweigvereins «Hauspflege»<br />
stieg in den 70er-Jahren stark an. Die<br />
Hauspflegerinnen fuhren immer häufiger<br />
zu den Pflegebedürftigen, die<br />
Wege wurden immer weiter, da zunehmend<br />
au<strong>ch</strong> die Aussenbezirke besu<strong>ch</strong>t<br />
werden mussten. Zum Einsatz<br />
kamen Privatautos oder Fahrzeuge<br />
der Gemeindefürsorge, was aber<br />
zunehmend s<strong>ch</strong>wieriger wurde. Der<br />
Vorstand bes<strong>ch</strong>loss daher einen Basar<br />
unter dem Motto «Ein Auto für die<br />
Hauspflege» dur<strong>ch</strong>zuführen. Andere<br />
Organisationen wurden um Mithilfe<br />
angefragt, im Protokoll sind au<strong>ch</strong><br />
ungewöhnli<strong>ch</strong>e Ideen aufgeführt, u.a.:<br />
Der zweitägige Basar fand am 3. und<br />
4. Mai 1975 im Kir<strong>ch</strong>gemeindehaus<br />
statt. Italienerinnen führten eine<br />
n der Herbstversammlung 1951<br />
A fand ein Vortrag statt mit dem<br />
Titel «Wie hilft die Hauspflege der<br />
Familie, wenn die Mutter krank ist?».<br />
Unterstützt von den eingeladenen<br />
Vertretern der Behörde bes<strong>ch</strong>lossen<br />
die Frauen eine entspre<strong>ch</strong>ende Stelle<br />
zu erri<strong>ch</strong>ten. Mit einem «Chüe<strong>ch</strong>litag»<br />
nahm eine unternehmungslustige<br />
Sonderkommission die Finanzierung<br />
in die Hand. Mit dem Erlös aus dem<br />
Verkauf von Quitten- und Apfelpaste-<br />
Stück<strong>ch</strong>en konnte eine ausgebildete<br />
Haushaltpflegerin angestellt werden<br />
und der neue Zweigverein «Hauspflege»<br />
gegründet werden. Das es an<br />
ausgebildeten Pflegerinnen mangelte,<br />
mussten in Stosszeiten Hilfskräfte auf<br />
Abruf zur Verfügung stehen.<br />
1982 führte der Verein den «Haushilfedienst<br />
für Betagte und Gebre<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e»<br />
ein, «für alltägli<strong>ch</strong>e Handrei-<br />
Pizzeria, der Landfrauenverein verkaufte<br />
Gebackenes, die sozialistis<strong>ch</strong>e<br />
Frauengruppe verkaufte Batik-<br />
Leib<strong>ch</strong>en und -Kissen, das Altersheim<br />
Selbstgebasteltes und Bärau-Frauen<br />
Socken. Es gab ein Kasperlitheater,<br />
einen Flohmarkt, einen Ballonwettbewerb<br />
– und au<strong>ch</strong> ein Abbru<strong>ch</strong>auto<br />
wurde zur Verfügung gestellt. Geworben<br />
wurde mit Plakaten, die von<br />
S<strong>ch</strong>ülern gezei<strong>ch</strong>net und in S<strong>ch</strong>aufenstern<br />
ausgestellt waren. Der Bazar<br />
war sehr erfolgrei<strong>ch</strong> und bra<strong>ch</strong>te 32000<br />
Franken Reingewinn, was für einen<br />
postgelben VW-Käfer und ein Betriebskapital<br />
von 22000 Franken rei<strong>ch</strong>te.<br />
<strong>ch</strong>ungen im Haushalt» standen nun<br />
se<strong>ch</strong>s erfahrene Hausfrauen Betagten,<br />
Behinderten, Langzeitkranken<br />
und alleinstehenden Personen zur<br />
Verfügung.<br />
Finanziert wurde der aufwändige<br />
Dienst zum Teil na<strong>ch</strong> einem vom<br />
Kanton genehmigten Tarif, der die<br />
sozialen Verhältnisse berücksi<strong>ch</strong>tigte<br />
und den Benützern in Re<strong>ch</strong>nung gestellt<br />
wurde. Weitere Beiträge kamen<br />
aus eigenen Mitteln, aber au<strong>ch</strong> der<br />
Bund leistete aus Mitteln der AHV und<br />
die Gemeinde Langnau über den Lastenausglei<strong>ch</strong><br />
im Fürsorgewesen einen<br />
Beitrag zur Deckung der Kosten.<br />
Die damalige Präsidentin des <strong>Frauenverein</strong>s,<br />
Leonore Keller-Meyer, übergibt<br />
der Präsidentin der Hauspflege,<br />
Elsbeth Wits<strong>ch</strong>i, die S<strong>ch</strong>lüssel für den<br />
nagelneuen VW-Käfer<br />
Bereits 1925<br />
wurde ein eigener<br />
Taufzettel in<br />
den Papeterien<br />
Und wer erinnert<br />
verkauft. Mit einem<br />
si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t an<br />
Gedi<strong>ch</strong>t von<br />
den jährli<strong>ch</strong>en<br />
Maria Waser und<br />
«Marzipander<br />
Langnauer<br />
Nuggi»-Verkauf?<br />
Malerin Clara<br />
Mit dem Erlös<br />
Mattli war dieser<br />
wurde die Kasse<br />
12<br />
ein Verkaufsrennerdes<br />
aufgestockt.<br />
(jeder Hammers<strong>ch</strong>lag 2 Franken)».<br />
des Amtsverban-<br />
«1 Abbru<strong>ch</strong>auto zum Zertrümmern<br />
13<br />
Hauspflege
Kriegsjahre<br />
Weit über<br />
zwölf Millionen<br />
Flü<strong>ch</strong>tlinge und<br />
Vertriebene<br />
su<strong>ch</strong>ten na<strong>ch</strong><br />
1945 eine neue<br />
Heimat.<br />
ährend und na<strong>ch</strong> den beiden Weltkriegen war der<br />
W<strong>Frauenverein</strong> jeweils sehr engagiert um das Leiden<br />
und die Not der Flü<strong>ch</strong>tlinge und Kriegsges<strong>ch</strong>ädigten zu<br />
lindern. Au<strong>ch</strong> für die S<strong>ch</strong>weizer Soldaten an der Grenze<br />
wurde gesorgt. Um einen Eindruck zu vermitteln von den<br />
vielfältigen Aufgaben, wel<strong>ch</strong>e die Vereinsfrauen erfüllten,<br />
hier ein Auszug aus dem Jahresberi<strong>ch</strong>t von 1946:<br />
treuen Helferinnen Fr. Dr. Lie<strong>ch</strong>ti, Fr.<br />
Ts<strong>ch</strong>iemer und Fr. Lemann ausgebessert<br />
wurden. Neben 26 Paar guten<br />
S<strong>ch</strong>uhen gingen 22 Paar defekte ein,<br />
die wir auf Kosten des Roten Kreuzes<br />
bei hiesigen S<strong>ch</strong>uhma<strong>ch</strong>ern flicken<br />
liessen. Se<strong>ch</strong>zig Franken, die in bar<br />
eingegangenen waren, halfen beim<br />
Bezahlen der Re<strong>ch</strong>nung.<br />
konnten am 5. November 5 Säcke mit<br />
gedörrten Gemüsen abs<strong>ch</strong>icken.<br />
Im Dezember erliess der Bern.<br />
Frauenbund einen Hilferuf für die<br />
notleidenden Kinder in Deuts<strong>ch</strong>land.<br />
Am 14. Dezember s<strong>ch</strong>ickten<br />
wir in vier grossen Reisekörben 1144<br />
Kindersa<strong>ch</strong>en na<strong>ch</strong> Bern, dazu allerlei<br />
Nähmaterial, S<strong>ch</strong>eren, Faden, Bändel<br />
sowie Zahnbürsten, Kämme, Seife<br />
und einen Karton voll Wolle. Einige<br />
Tage vorher konnten wir zehn Säcke<br />
mit Hülsenfrü<strong>ch</strong>ten, Dörrobst, gedörrte<br />
Kartoffeln, Teekräuter und Julienne<br />
abs<strong>ch</strong>icken, im ganzen 205 Kg.<br />
Im Februar bat das Rote Kreuz wieder<br />
um Säuglingswäs<strong>ch</strong>e, aber glückli<strong>ch</strong>erweise<br />
erklärte si<strong>ch</strong> der Samariterverein<br />
soglei<strong>ch</strong> bereit, diese Sammlung<br />
zu übernehmen.<br />
Im Lauf des Krieges s<strong>ch</strong>ickten wir ca.<br />
400 Paar Socken, 115 Hemden und<br />
74 Paar Mitli, Hands<strong>ch</strong>uhe, Kniewärmer,<br />
Leibbinden, Ohrens<strong>ch</strong>ützer und<br />
Helmhauben aus unserer Vorratskiste<br />
an unsere Wehrmänner, sowie in die<br />
Flü<strong>ch</strong>tlings- und Interniertenlager.<br />
Die meisten dieser Sa<strong>ch</strong>en liessen<br />
wir auf unsere Kosten bei Heimarbeiterinnen<br />
stricken oder nähen. Vor<br />
kurzem s<strong>ch</strong>ickten wir 6 Paar Socken<br />
und 4 Hemden an das Rote Kreuz<br />
na<strong>ch</strong> Basel für die österrei<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>en<br />
Kriegsgefangenen, die sehr zerlumpt<br />
von Frankrei<strong>ch</strong> her kommen. Nun<br />
ist unsere Vorratskiste leer und wir<br />
wollen hoffen, sie müsse nie wieder<br />
für einen Krieg gefüllt werden.<br />
da die Männer nun wieder daheim<br />
sind und die Frauen si<strong>ch</strong> mehr der<br />
Hausarbeit widmen können. Aber es<br />
gibt arme, kinderrei<strong>ch</strong>e Familien, wo<br />
die Mutter mit dem besten Willen den<br />
Flickkorb nie «Zbode» kommt und<br />
eine Hilfe bitter nötig wäre. Wir lassen<br />
deshalb wieder unsere Flickliste<br />
passieren und bitten alle si<strong>ch</strong> darauf<br />
einzutragen, die hin und wieder eine<br />
Flickarbeit übernehmen wollen.<br />
Vom Zentralvorstand des SGF wurden<br />
wir gebeten, Textilien für die S<strong>ch</strong>weizerspende<br />
verarbeiten zu helfen.<br />
Wir meldeten uns für 50 Paar Socken<br />
und 100 Kü<strong>ch</strong>entü<strong>ch</strong>er an; statt der<br />
letzteren erhielten wir aber au<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong><br />
Garn für Ts<strong>ch</strong>öpeli und Hösli, die Frau<br />
Gasser dur<strong>ch</strong> unsere Heimarbeiterinnen<br />
stricken liess, ebenso Strümpfe<br />
für das Rote Kreuz, für die kranken<br />
Kinder in Adelboden bestimmt. Unsere<br />
Vereinskasse hat dur<strong>ch</strong> alle die<br />
Hilfsleistungen ziemli<strong>ch</strong> gelitten und<br />
hat dringend Erholung nötig.»<br />
ie Bekämpfung des Alkoholmiss-<br />
D brau<strong>ch</strong>s zieht si<strong>ch</strong> wie ein roter<br />
Faden dur<strong>ch</strong> die Protokolle des Vereins.<br />
1950 glaubte der Verein dieser<br />
Forderung na<strong>ch</strong> einer alkoholfreien<br />
Gaststätte in Langnau na<strong>ch</strong>kommen<br />
zu können, indem er das ehemalige<br />
Restaurant Hiltbrunner/zur S<strong>ch</strong>miede<br />
an der Gerbestrasse mietete. Die «Gemeindestube»<br />
wurde anfängli<strong>ch</strong> von<br />
einzelnen Mitgliedern mit Bedenken<br />
wegen der ungünstigen Lage betra<strong>ch</strong>tet.<br />
In den Anfängen wurden jedo<strong>ch</strong><br />
die Räumli<strong>ch</strong>keiten rege genutzt, au<strong>ch</strong><br />
hielten vers<strong>ch</strong>iedene Vereine dort<br />
ihre Sitzungen ab. Die Mütterbera-<br />
«Im Mai hatten wir glei<strong>ch</strong> zwei<br />
Vorstandssitzungen, um über die<br />
Au<strong>ch</strong> der Umzug zehn Jahre später ins<br />
grosse Kleider- und Hausgeräts<strong>ch</strong>aftensammlungen<br />
zu beraten, hatten wir für kurze Zeit Ruhe. Im Sep-<br />
Ei<strong>ch</strong>enberger an der Bernstrasse gab<br />
Na<strong>ch</strong> diesen beiden Sammlungen<br />
neu erbaute Gebäude der Bäckerei<br />
die im Juni stattfinden sollten. Vom tember kam dann die Geldsammlung<br />
keine Besserung. Der Betrieb des<br />
20. Mai bis 4. Juni sammelten wir für das Internationale Rote Kreuz, die<br />
«Restaurant zum Alten Amtshaus» –<br />
Kleider und Wäs<strong>ch</strong>e, vom 4. bis 16. leider bedeutend weniger ergab als<br />
das «Bürzi» – war ebenso defizitär<br />
Juni Hausgeräte. In 30 Säcken zu 15 im Vorjahr. Wir haben das Komitee<br />
wie in der früheren «S<strong>ch</strong>mitte». Vier<br />
Kg und einem Paket s<strong>ch</strong>ickten wir des I.R.K. gebeten, dieses Jahr die<br />
Anfangs des Jahres flickten wir für die<br />
Jahre später, 1964, beendete der Verein<br />
1450 Gegenstände na<strong>ch</strong> Burgdorf, Sammlung einem anderen Verein zu<br />
Internierten in Trubs<strong>ch</strong>a<strong>ch</strong>en no<strong>ch</strong> 21<br />
seinen Ausflug ins Gastgewerbe. No<strong>ch</strong><br />
davon mussten 82 Stück geflickt oder übertragen, da wir ohnedies beständig<br />
auf Bettelreise sind.<br />
Gegenstände, während die Tra<strong>ch</strong>tengruppe<br />
für überlastete Bäuerinnen<br />
«Gemeindestube» mit einem Klavier um<br />
bis 1972 betrieb der <strong>Frauenverein</strong> eine<br />
gewas<strong>ch</strong>en werden, ohne die vielen<br />
kleinen S<strong>ch</strong>äden zu zählen, die glei<strong>ch</strong> Ende Oktober sammelten wir Julienne<br />
für das notleidende Wien und oder weniger aufgehoben werden,<br />
rung offen halten zu können.<br />
arbeitete. Diese Hilfe kann nun mehr<br />
weiterhin einen Raum für die Bevölke-<br />
14 während dem Verpacken von unseren<br />
15<br />
Die erste<br />
Gaststätte des<br />
Vereins befand<br />
si<strong>ch</strong> an der<br />
Gerbestrasse im<br />
Haus des heutigen<br />
Restaurants<br />
«zur S<strong>ch</strong>miede»<br />
Au<strong>ch</strong> am neuen Standort<br />
an der Bernstrasse<br />
lief die alkoholfreie<br />
Gastwirts<strong>ch</strong>aft ni<strong>ch</strong>t<br />
zufriedenstellend.<br />
tungsstelle, sowie der Säuglingskurs<br />
benützten das Lokal wö<strong>ch</strong>entli<strong>ch</strong>, die<br />
Blaukreuzversammlung monatli<strong>ch</strong>.<br />
Die Bedenken und die zu erwartende<br />
mangelnde Rentabilität erwiesen si<strong>ch</strong><br />
als zutreffend: Mittags war die Gaststätte<br />
zwar immer sehr gut besu<strong>ch</strong>t,<br />
war es do<strong>ch</strong> das einzige öffentli<strong>ch</strong>e<br />
Lokal in Langnau, in dem kostengünstig<br />
gegessen werden konnte – die heute<br />
verbreiteten Selbstbedienungsrestaurants<br />
kamen erst später auf. Das führte<br />
zu einem Gedränge mit dur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>nittli<strong>ch</strong><br />
60 Gästen, die kaum Platz fanden,<br />
na<strong>ch</strong>mittags und abends kam aber<br />
kaum Besu<strong>ch</strong>.<br />
Gaststätten
Brockenstube<br />
Zum Jubiläum «80 Jahre Brockenstube»<br />
gab es am Marktstand der<br />
Brockenstube am Sonntagsverkauf<br />
vom 21.11.2010 Lebku<strong>ch</strong>en.<br />
m heutigen Standort an der S<strong>ch</strong>lossstrasse ist die<br />
A Brockenstube seit April 2004 zu finden. Viel Platz und<br />
grosse S<strong>ch</strong>aufenster um die kleinen, grossen und zum Teil<br />
ausgefallenen Gegenstände, die unsere Brockifrauen mit<br />
viel Herzblut präsentieren, spre<strong>ch</strong>en für unsere Brockenstube.<br />
Die grossen und hellen Räume erlauben eine übersi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>e<br />
Präsentation des grossen Sortiments: Möbel, Lampen,<br />
Teppi<strong>ch</strong>e, Haushaltgeräte, Ges<strong>ch</strong>irr, Pfannen,Kleider,<br />
S<strong>ch</strong>uhe, Bettwäs<strong>ch</strong>e, Vorhänge, Spielzeug, Bü<strong>ch</strong>er,<br />
Tas<strong>ch</strong>en, Koffer, Accessoires etc. Trouvaillen sind garantiert!<br />
Langnauer Brockenstube<br />
S<strong>ch</strong>lossstr. 24<br />
3550 Langnau<br />
Tel. 034 402 39 46<br />
Freitag 14-18 Uhr<br />
Samstag 9-12 Uhr<br />
an Markttagen 9-16 Uhr<br />
Brockenstube<br />
m Winter 1929/30 eröffnete der<br />
I Verein im Suppenzimmer des<br />
Hinterdorfs<strong>ch</strong>ulhauses erstmals eine<br />
Brockenstube, deren Angebot von<br />
Anfang an sehr gefragt war. Am neuen<br />
Standort in den Räumen der Dörranlage<br />
am Pferdemarkt fehlte es ni<strong>ch</strong>t<br />
an Kunden, vielmehr überstieg die<br />
Na<strong>ch</strong>frage deutli<strong>ch</strong> das Angebot: es<br />
fehlte an Warenlieferungen, entspre<strong>ch</strong>end<br />
gering war der Umsatz.<br />
Ab den fünfziger Jahren entwickelte<br />
si<strong>ch</strong> das Ges<strong>ch</strong>äft jedo<strong>ch</strong> positiv und<br />
wurde zu einer wahren Goldgrube. In<br />
den 70er-Jahren kamen jährli<strong>ch</strong> 8000<br />
Franken, später in den 80ern rund<br />
20’000 Franken in die Kasse: die<br />
Brockenstube wurde zur Haupt-<br />
einnahmequelle des Vereins. 1988<br />
wurde das Haus abgerissen. Der neue<br />
Standort im Mehrzweckgebäude an<br />
der Alleestrasse war bei Brockenstubenfrauen<br />
ni<strong>ch</strong>t sehr beliebt, ebenso<br />
das neue Lokal an der Marktstrasse,<br />
s<strong>ch</strong>lussendli<strong>ch</strong> wurde an der S<strong>ch</strong>lossstrasse<br />
die heutige Bleibe gefunden.<br />
Die Brockenstubenfrauen arbeiteten<br />
stets unentgeltli<strong>ch</strong> (wie hier im Bild<br />
v.l.n.r.: Lotte Hirs<strong>ch</strong>i, Ruth Tanner,<br />
Rosmarie Pfäffli, Rosmarie Aeberhard)<br />
Ans<strong>ch</strong>liessend an die Hauptversammlung<br />
von 1978 fand die «Mar<strong>ch</strong>é brocante»<br />
statt.<br />
Auf einem mit Teppi<strong>ch</strong>en ausgelegten<br />
Laufsteg präsentierten se<strong>ch</strong>s vereinseigene<br />
Mannequins exklusive Modelle<br />
aus der Brockenstube: hier Margrit<br />
Gerber mit einem Seidenrepskleid.<br />
Bei den Brockenstubenfrauen<br />
beliebt, aber leider<br />
Ida Wettstein<br />
baufällig: Das Haus<br />
leitete 12 Jahre<br />
am Pferdemarkt musste<br />
16<br />
lang die<br />
1988 einem Ges<strong>ch</strong>äftshaus<br />
wei<strong>ch</strong>en.<br />
Brockenstube.<br />
17
Sigriswil<br />
Ferienversorgung Sigriswil<br />
Die Langnauer ereits im Sommer 1915 wurden sieben tuberkulose- wie vor für kränkli<strong>ch</strong>e Kinder und Mütter. Ab 1944 kamen<br />
Bevölkerung B gefährdete Kinder während drei Wo<strong>ch</strong>en bei Bauernfamilien<br />
S<strong>ch</strong>ulkolonien dazu, d.h. Ferienlager für S<strong>ch</strong>ülerinnen und<br />
nahm am Ferienheimbazar<br />
untergebra<strong>ch</strong>t. Als si<strong>ch</strong> gesundheitli<strong>ch</strong> ges<strong>ch</strong>wä<strong>ch</strong>-<br />
S<strong>ch</strong>üler, dur<strong>ch</strong>geführt während der S<strong>ch</strong>ulferien unter der<br />
teil, te Kinder während des Krieges mehrten, wurde eine Jugendfürsorge-Kommission<br />
Leitung von Lehrinnen und Lehrer. Die Jahre vergingen,<br />
dessen Erlös zu<br />
gegründet. 1920 konnte in S<strong>ch</strong>angnau die Bedürfnisse veränderten si<strong>ch</strong>. Aus der Jugendfürsorge<br />
einem grossen Teil ein Haus – der «Bauerns<strong>ch</strong>opf»— gemietet werden und fortan<br />
entstand die Betriebskommission, die ab 1986 zustän-<br />
Kauf und Umbau<br />
durften dort im Sommer rund 120 S<strong>ch</strong>üler auf vier Etapdig<br />
war für die Vermietung. Es wurde rei<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> umgebaut:<br />
finanzierte. pen verteilt ihre Erholungsferien verbringen.<br />
neuer Spielplatz, sanitäre Anlagen, Kü<strong>ch</strong>e und Wohnung.<br />
Kauf ohne Herren<br />
Es wurde viel in das Haus investiert. lm Gegenzug nahmen<br />
die Ferienkinder stetig ab und ab 2005 wurde die Leitung<br />
1922 bot si<strong>ch</strong> die Gelegenheit in Sigriswil an bester Lage ein der Kolonien definitiv ni<strong>ch</strong>t mehr dur<strong>ch</strong> die Lehrers<strong>ch</strong>aft<br />
Chalet zum Preis von Fr. 27 000.– zu kaufen. Der <strong>Frauenverein</strong><br />
übernommen. Das Ferienheim wurde kurtaxenpfli<strong>ch</strong>tig, die<br />
liess si<strong>ch</strong> dies ni<strong>ch</strong>t entgehen... Laut Protokoll hat-<br />
Lagerleitersu<strong>ch</strong>e war ni<strong>ch</strong>t lei<strong>ch</strong>t. Die jeweiligen Leiter und<br />
ten die Frauen einen Termin mit den Herren der Gemeinde Leiterinnen gaben ihr Bestes und unter der Obhut der Hausmutter<br />
Erika Hirs<strong>ch</strong>i, durften Kinder aus Langnau bis zum<br />
soweit. Die Vereinsprä-<br />
lm Sommer 2010 war es<br />
ausgema<strong>ch</strong>t um das Chalet zu besi<strong>ch</strong>tigen. Als am besagten<br />
Tag die Herren ni<strong>ch</strong>t ers<strong>ch</strong>ienen, fuhren die Frauen kurzerhand<br />
alleine na<strong>ch</strong> Sigriswil – am Abend kamen sie mit 2007 bes<strong>ch</strong>loss der Vorstand na<strong>ch</strong> rei<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>er Überlegung<br />
übergibt den neuen<br />
S<strong>ch</strong>luss unvergessli<strong>ch</strong>e Ferien in Sigriswil erleben. Dann...<br />
sidentin Madlen Berger<br />
unterzei<strong>ch</strong>netem Kaufvertrag in der Tas<strong>ch</strong>e zurück! Wel<strong>ch</strong> und mit Wehmut die Liegens<strong>ch</strong>aft zu verkaufen.<br />
Besitzern die Hauss<strong>ch</strong>lüssel.<br />
David und<br />
Lina Sants<strong>ch</strong>i selbstbewusste Frauen!<br />
88 Jahre Sigriswil – gesunde Kinder, frohe Kinder, müde,<br />
Erika und Peter Hirs<strong>ch</strong>i<br />
war Hausmutter<br />
aber zufriedene Lagerleiter, liebevolle Hausmütter und ihre<br />
leiteten von 1996-2009<br />
Silvia Steiner werden in<br />
in Sigriswil von S<strong>ch</strong>ulkolonien<br />
legendären Ankeröllerei. Fris<strong>ch</strong>e Luft und eine tolle Aussi<strong>ch</strong>t.<br />
Danke Sigriswil.<br />
Sigriswil<br />
Breakfast» anbieten.<br />
die Ges<strong>ch</strong>icke von<br />
Zukunft Gästen «Bed &<br />
18 1951 bis 1994 Die Ferienversorgung nahm nun ihren Lauf. Anfangs na<strong>ch</strong><br />
19
Jugendherberge<br />
Jugendherberge Langnau<br />
Mooseggstrasse 32 3550 Langnau<br />
Telefon +41 34 402 45 26 www.jugilangnau.<strong>ch</strong><br />
Telefax +41 34 402 89 93 info@jugilangnau.<strong>ch</strong><br />
Jugendherberge<br />
u Beginn der 40er-Jahre erwies si<strong>ch</strong> die Erri<strong>ch</strong>tung<br />
Z einer Jugendherberge – für Viele die einzige ers<strong>ch</strong>wingli<strong>ch</strong>e<br />
Unterkunftsmögli<strong>ch</strong>keit zwis<strong>ch</strong>en Bern und Luzern<br />
– als dringend notwendig. 1932 konnte im Da<strong>ch</strong>stock der<br />
neuen Turnhalle beim Oberfeld-S<strong>ch</strong>ulhaus eine Herberge<br />
erri<strong>ch</strong>tet werden, zu der Pro Juventute Decken, Kissen und<br />
Anzüge zur Verfügung stellte. Na<strong>ch</strong> einem Brand wurde sie<br />
ins Chüe<strong>ch</strong>lihus verlegt. Als dieses zum Heimatmuseum<br />
umgebaut wurde, fand der Verein 1960 im altehrwürdigen<br />
Bauernhaus von 1768 an der Oberstrasse, das seit 1967<br />
im Besitze der «Stiftung Jugendhaus Langnau» ist, das<br />
heutige Domizil.<br />
Ohne S<strong>ch</strong>lafsack<br />
nordis<strong>ch</strong> ges<strong>ch</strong>lafen. Die Selbstko<strong>ch</strong>er-Kü<strong>ch</strong>e ist mit allem<br />
ausgerüstet was es brau<strong>ch</strong>t um von Auberginen-Püree bis<br />
Zibele-Chue<strong>ch</strong>e alles ko<strong>ch</strong>en bzw. backen zu können. Am<br />
Morgen gibt es ein rei<strong>ch</strong>haltiges Buffet im sonnigen Frühstücksraum<br />
und bezahlen kann man das Ganze au<strong>ch</strong> in der<br />
Jugi mit «Plastikkärt<strong>ch</strong>en». Bereits liegen die Überna<strong>ch</strong>tungen<br />
bei 4000 Besu<strong>ch</strong>ern im Jahr! Die Gäste s<strong>ch</strong>ätzen<br />
die heimeligen Räume dieses heimatges<strong>ch</strong>ützten Hauses<br />
im Emmental und natürli<strong>ch</strong> unsere Hausmutter (Liliane<br />
Sommer) mit ihrer Familie, die mit viel Herzblut und Arbeit<br />
die Jugi in S<strong>ch</strong>wung hält.<br />
600 Joghurts...<br />
Mittlerweile au<strong>ch</strong> dem S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>en Jugendherbergeverband<br />
anges<strong>ch</strong>lossen, hat si<strong>ch</strong> einiges getan. Die<br />
12 Gäste pro Na<strong>ch</strong>t, die Jugi war 320 Tage offen, es wur-<br />
2007 gab es 3783 Überna<strong>ch</strong>tungen mit dur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>nittli<strong>ch</strong><br />
Hausmütter haben im Lauf der Zeit gewe<strong>ch</strong>selt, es wurde de 2628 kg Bettwäs<strong>ch</strong>e gewas<strong>ch</strong>en (oder 1552 Garnituren<br />
oder 500 Trommeln) und 100 kg Kü<strong>ch</strong>entü<strong>ch</strong>er und<br />
gross umgebaut, S<strong>ch</strong>lafräume, Kü<strong>ch</strong>e und die sanitären<br />
Berei<strong>ch</strong>e, laden nun au<strong>ch</strong> Familien zum Überna<strong>ch</strong>ten ein. Putzlappen. Die Gäste hatten au<strong>ch</strong> Hunger: 200 kg Brot,<br />
Heute stehen vier Vierer-Zimmer, zwei Se<strong>ch</strong>ser-Zimmer<br />
100 kg Müesli und Flocken, 60 kg Käse, 600 Joghurts<br />
und zwei A<strong>ch</strong>ter-Zimmer zur Verfügung, wobei der S<strong>ch</strong>lafsack<br />
ni<strong>ch</strong>t gebrau<strong>ch</strong>t wird – in der Jugi in Langnau wird<br />
und 350 Liter Orangensaft wurden vertilgt.<br />
20 21
Frauen & Politik<br />
22<br />
Die Wandlung der grössten bürgerli<strong>ch</strong>en<br />
Dorf-Partei, der «Bauern-, Gewerbe-<br />
und Bürgerpartei (BGB)», von<br />
der Gegnerin (Abstimmungsinserat<br />
links) über die Stimmfreigabe (Mitte)<br />
und s<strong>ch</strong>lussendli<strong>ch</strong> zur Befürworterin<br />
des Frauenstimmre<strong>ch</strong>ts (re<strong>ch</strong>ts).<br />
n der Mitgliederversammlung des Vereins von 1913 hielt<br />
A Bertha Trüssel, die damalige Präsidentin des «S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>en<br />
Gemeinnützigen Frauenverbandes», einen lange<br />
erwarteten Vortrag zum Thema «Die moderne Frau und ihre<br />
Pfli<strong>ch</strong>ten». Für die Refendarin war das Errei<strong>ch</strong>en des Frauenstimmre<strong>ch</strong>tes<br />
kein primäres Ziel: «Unsere Bestrebungen<br />
verfolgen edlere Ziele als nur die Erlangung des politis<strong>ch</strong>en<br />
Stimmre<strong>ch</strong>tes. Die moderne Frauenbestrebung unseres Landes<br />
hat ni<strong>ch</strong>ts gemein mit dem Tun und Treiben der englis<strong>ch</strong>en<br />
Suffragetten, wel<strong>ch</strong>es die ganze gebildete Welt mit<br />
Abs<strong>ch</strong>eu und Entrüstung erfüllt».<br />
Die Einführung des Frauenstimmre<strong>ch</strong>ts war seit jeher vor<br />
allem eine Forderung der Linken und wurde von den bürgerli<strong>ch</strong>en<br />
Frauenverbänden wie dem GFV mit Skepsis und<br />
Ablehnung aufgenommen. Die Frauen empfanden si<strong>ch</strong> als<br />
«unpolitis<strong>ch</strong>» und engagierten si<strong>ch</strong> vornehmli<strong>ch</strong> sozial, z.B.<br />
in der Kriegswohlfahrt während des Ersten Weltkrieges.<br />
Politis<strong>ch</strong>e Unmündigkeit<br />
In den Protokollen des Vereins ist über die Jahre ein Wandel<br />
zum Thema Frau und Politik na<strong>ch</strong>zulesen. Aus dem<br />
anfängli<strong>ch</strong> an Gemeinnützigkeit und Fürsorge orientierten<br />
«unpolitis<strong>ch</strong>en» <strong>Frauenverein</strong> wurde zwar ni<strong>ch</strong>t eine wilde<br />
Kampftruppe radikaler Feministinnen, do<strong>ch</strong> eine langsame<br />
aber stetig anhaltende Wandlung in Bezug auf das Frauenstimmre<strong>ch</strong>t<br />
ist in den Protokollen deutli<strong>ch</strong> dokumentiert.<br />
Immer mehr störten si<strong>ch</strong> die Vereinsmitglieder an der Diskrepanz<br />
zwis<strong>ch</strong>en dem sozialen Engagement der Frauen und<br />
deren politis<strong>ch</strong>en Unmündigkeit. 1919 wurde an der Jahresversammlung<br />
des S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>en Gemeinnützigen Frauenverbandes<br />
eine Resolution zuhanden der Bundesversammlung<br />
verabs<strong>ch</strong>iedet, wona<strong>ch</strong> das Frauenstimmre<strong>ch</strong>t als «eine<br />
Notwendigkeit zur Hebung der Frauenwelt einerseits und zur<br />
Förderung des Staatsganzen andererseits» zu betra<strong>ch</strong>ten<br />
sei. Dieser Vor-stoss, gefasst in der gesells<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>-politis<strong>ch</strong>en<br />
Aufbru<strong>ch</strong>stimmung Ende der Zwanziger Jahre, blieb<br />
jedo<strong>ch</strong> lange Zeit einzigartig. In den Krisenjahren der 30er-<br />
Jahre fand eine konservative Wende hin zu traditionellen<br />
Werten statt, die au<strong>ch</strong> die Stellung der Frau mit eins<strong>ch</strong>loss.<br />
Aktiver <strong>Frauenverein</strong> in den Vierziger Jahren<br />
Erste Anläufe zur Einführung des Frauenstimmenre<strong>ch</strong>ts im<br />
Kanton Bern fanden im Grossen Rat statt. 1928 forderte eine<br />
Motion den Regierungsrat auf, einen Beri<strong>ch</strong>t zu diesem Thema<br />
zu verfassen. Dieses Begehren wurde von der Kantonsregierung<br />
s<strong>ch</strong>ubladisiert und der Beri<strong>ch</strong>t nie vorgelegt.<br />
1942 nahm der Langnauer <strong>Frauenverein</strong> an einer Aktion für<br />
das Frauenstimmre<strong>ch</strong>t teil und organisierte zusammen mit<br />
dem Lehrerinnenverein und der Sozialistis<strong>ch</strong>en Frauengruppe<br />
einen Vortrag mit Dr. Flückiger, einem Grossrat, der eine<br />
1.2.1959 18.2.1968<br />
Motion für die Einführung des Gemeinde-Frauenstimmre<strong>ch</strong>ts<br />
eingerei<strong>ch</strong>t hatte. 1943 lehnte das Parlament die Motion mit<br />
74 zu 64 Stimmen ab. Im Mai 1945 lancierten die Bernis<strong>ch</strong>en<br />
<strong>Frauenverein</strong>e eine Petition, in der fast 40000 Frauen und<br />
12000 Männer si<strong>ch</strong> für das Frauenstimmre<strong>ch</strong>t in Gemeindeangelegenheiten<br />
einsetzten. Der Regierungsrat legte darauf<br />
einen Gesetzesentwurf vor, do<strong>ch</strong> beharrte er ni<strong>ch</strong>t darauf, als<br />
die Kommission des Grossen Rates Ni<strong>ch</strong>teintreten empfahl.<br />
An der Herbstversammlung des Langnauer Gemeinnützigen<br />
<strong>Frauenverein</strong>s vom 8. November 1944 referierte Frl. D. Grütter<br />
aus Bern über «die Mitarbeit der Frau in der Gemeinde». Im<br />
Protokoll wurde die Hoffnung ausgedrückt, dass damit der<br />
Bewegung für die Einführung des Frauenstimmre<strong>ch</strong>ts weitere<br />
Anhängerinnen zugeführt worden seien.<br />
Niederlagen<br />
1953 wurden im Kanton Bern – naturgemäss männli<strong>ch</strong>e<br />
– Unters<strong>ch</strong>riften für eine «Initiative zugunsten des Frauenstimm-<br />
und Wahlre<strong>ch</strong>tes in den Gemeinden» gesammelt.<br />
«Wir Frauen können diese Initiative ni<strong>ch</strong>t unters<strong>ch</strong>reiben,<br />
wohl aber die Aktion tatkräftig unterstützen, dur<strong>ch</strong> die Werbung<br />
stimmbere<strong>ch</strong>tigter Männer, die in der Mithilfe und Mitverantwortung<br />
der Frau im Gemeindehaushalt eine Notwendigkeit<br />
sehen und diese Mitarbeit als gere<strong>ch</strong>t empfinden.»<br />
hielt die damalige Präsidentin des Langnauer <strong>Frauenverein</strong>s<br />
7.2.1971<br />
Hedwig S<strong>ch</strong>enker-Reuteler fest. Es rei<strong>ch</strong>te zu 35’122 gültigen<br />
Unters<strong>ch</strong>riften im Kanton, die Initiative wurde aber zurückgezogen<br />
zugunsten eines Gegenvors<strong>ch</strong>lages, der es den einzelnen<br />
Gemeinden überliess, ob sie diese Neuerung einführen<br />
wollten oder ni<strong>ch</strong>t. Dieses gemässigte Begehren unterlag<br />
aber in der Volksabstimmung vom 4. März 1956 mit 63000<br />
Nein gegen 53000 Ja.<br />
Als Vorbereitung für den nä<strong>ch</strong>sten Anlauf – der eidg. Volksabstimmung<br />
vom 1. Februar 1959 über «den Bundesbes<strong>ch</strong>luss<br />
über die Einführung des Frauenstimm- und Wahlre<strong>ch</strong>ts in<br />
eidgenössis<strong>ch</strong>en Angelegenheiten»– organisierte der Verein<br />
zusammen mit den drei politis<strong>ch</strong>en Dorfparteien eine öffentli<strong>ch</strong>e<br />
Versammlung mit einer Pro- und einer Kontra-Referentin.<br />
Die Abstimmung ging aber ebenfalls deutli<strong>ch</strong> verloren:<br />
Das Begehren wurde national mit 67 % Nein-Stimmen abgelehnt,<br />
die Langnauer Männer lehnten no<strong>ch</strong> etwas deutli<strong>ch</strong>er<br />
ab: 442 stimmten für, 1063 (70,6 %) gegen «die Einführung<br />
des Frauenstimm- und Wahlre<strong>ch</strong>ts in eidgenössis<strong>ch</strong>en Angelegenheiten».<br />
Stimmre<strong>ch</strong>t auf Gemeindeebene<br />
Na<strong>ch</strong> diesen beiden Niederlagen dauerte es fast 10 Jahre bis<br />
wieder über das Frauenstimmre<strong>ch</strong>t abgestimmt wurde. Am<br />
18. Februar 1968 stellten es die Männer des Kantons Bern<br />
mit 52 % Ja den einzelnen Gemeinden frei, ihren Frauen das<br />
Stimmre<strong>ch</strong>t in kommunalen Angelegenheiten zu gewähren<br />
– allerdings ni<strong>ch</strong>t die Langnauer: no<strong>ch</strong> 54% der Stimmbürger<br />
stellten si<strong>ch</strong> mannhaft diesem Ansinnen entgegen. Denno<strong>ch</strong><br />
verhalf diese Abstimmung dem Frauenstimmre<strong>ch</strong>t zum<br />
Dur<strong>ch</strong>bru<strong>ch</strong>. Sehr überras<strong>ch</strong>end war das Resultat der Lang-<br />
1974 wird mit Hildegard Liniger die erste Frau in die Langnauer<br />
Exekutive gewählt (v.l.n.r.: Fred Wenger, Hans Bigler,<br />
Hildegard Liniger, Ernst S<strong>ch</strong>ütz, Niklaus Roethlisberger)<br />
nauer Gemeindeabstimmung, die vier Monate später auf<br />
Grund dieser kantonalen Vorgabe dur<strong>ch</strong>geführt wurde: Am<br />
22. Juni 1968 votierten in der offenen Abstimmung von den<br />
anwesenden 222 Stimmbere<strong>ch</strong>tigten nur 6 gegen die Einführung<br />
des Frauenstimmre<strong>ch</strong>ts in der Gemeinde Langnau.<br />
Die Langnauer Frauen reagierten sofort: Gemeinsam mit<br />
dem Landfrauenverein und der sozialistis<strong>ch</strong>en Frauengruppe<br />
führte der GFL einen gut besu<strong>ch</strong>ten Redes<strong>ch</strong>ulungskurs<br />
für Frauen dur<strong>ch</strong>. «Wir denken dabei weder an öffentli<strong>ch</strong>e<br />
Brandreden, no<strong>ch</strong> an fulminante Wahlkampagnen – wir<br />
mö<strong>ch</strong>ten nur lernen, wie wir uns als mitbestimmende und<br />
mitredende Staatsbürgerinnen zu verhalten haben.» begründete<br />
der Vorstand bes<strong>ch</strong>wi<strong>ch</strong>tigend den dreiteiligen<br />
Kurs, der im Jahr darauf unter anderem mit einer «fiktiven<br />
Gemeinderat/Gemeinderätinnensitzung» vertieft wurde.<br />
«Die S<strong>ch</strong>weizer Männer haben uns grosszügig die<br />
Glei<strong>ch</strong>bere<strong>ch</strong>tigung zugestanden.»<br />
1971 war es dann au<strong>ch</strong> gesamts<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong> soweit: «Was<br />
von Frauenre<strong>ch</strong>tlerinnen erbittert erkämpft und von einsi<strong>ch</strong>tigen<br />
Frauen des 20. Jahrhunderts als selbstverständli<strong>ch</strong><br />
erwartet wurde, das ist an diesem denkwürdigen Tag<br />
in Erfüllung gegangen: die S<strong>ch</strong>weizer Männer haben uns<br />
grosszügig die Glei<strong>ch</strong>bere<strong>ch</strong>tigung auf eidgenössis<strong>ch</strong>er<br />
Ebene zugestanden.» verkündete die damalige Präsidentin<br />
des Langnauer <strong>Frauenverein</strong>s Emmy Hess auf ironis<strong>ch</strong>e Art<br />
und Weise. In der eidg. Abstimmung vom 7. Februar 1971<br />
gewährten die S<strong>ch</strong>weizer Männer ihren Frauen das Stimmund<br />
Wahlre<strong>ch</strong>t «in eidgenössis<strong>ch</strong>en Angelegenheiten». Die<br />
Langnauer Männer waren mit 782 Ja- zu 449 Nein-Stimmen<br />
dafür – im Gegensatz zu den umliegenden Gemeinden im<br />
Amt Signau, die allesamt ablehnten...<br />
Frauen an der Ma<strong>ch</strong>t?<br />
Im glei<strong>ch</strong>en Jahr wurde in den 40 Mitglieder umfassenden<br />
Grossen Gemeinderat erstmals drei Frauen gewählt. Ein Jahr<br />
darauf nahm die amtierende Präsidentin des <strong>Frauenverein</strong>s,<br />
Emmy Hess, Einsitz ins Dorfparlament (GGR). Damit war aber<br />
der von man<strong>ch</strong>en Männern befür<strong>ch</strong>tete Ansturm der Frauen<br />
an die Ma<strong>ch</strong>t erstmal vorbei. Bis Ende der 80er-Jahre bes<strong>ch</strong>ränkte<br />
si<strong>ch</strong> die Zahl der Frauen im Rat auf 10% der Sitze,<br />
der Aufs<strong>ch</strong>wung fand 1990 statt: erstmals war ein Viertel des<br />
GGR weibli<strong>ch</strong>. Dieser Anteil ist bis heute mehr oder weniger<br />
glei<strong>ch</strong> geblieben.<br />
Isabelle<br />
Chassot<br />
Marthe<br />
Gosteli<br />
Helen<br />
Leumann<br />
Doris<br />
Leuthard<br />
Ellen R.<br />
Ringier<br />
Christine<br />
Egerszegi-Obrist<br />
Brigitte<br />
Häberli-Koller<br />
Judith<br />
Stamm<br />
Erika Forster-<br />
Vannini<br />
Ursula<br />
Haller-Iseli<br />
Regula<br />
Stämpfli<br />
Ruth<br />
Gisi<br />
Karin<br />
Keller-Sutter<br />
Bots<strong>ch</strong>afterinnen des S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>en<br />
Gemeinnützigen <strong>Frauenverein</strong>s<br />
Frauen aus Politik und Wirts<strong>ch</strong>aft vertreten den Da<strong>ch</strong>verband<br />
S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong> <strong>Gemeinnütziger</strong> Frauen na<strong>ch</strong><br />
aussen und setzen somit ein Zei<strong>ch</strong>en der Werts<strong>ch</strong>ätzung<br />
für all die Frauen, wel<strong>ch</strong>e si<strong>ch</strong> seit Jahren zum Wohle<br />
unserer Gesells<strong>ch</strong>aft einsetzen.<br />
Christa<br />
Markwalder<br />
Lucrezia<br />
Meier-S<strong>ch</strong>atz<br />
Ursula<br />
Renold<br />
Eveline Widmer-<br />
S<strong>ch</strong>lumpf<br />
23Frauen & Politik
Kindergärten<br />
Hanna Brand war während 45 Jahren Kindergärtnerin in<br />
Langnau. Seit 1920 betreute sie unzählige Generationen<br />
von Langnauer Kindern (links eine Aufnahme aus den 20er-<br />
Jahren, unten der Jahrgang 1959).<br />
SGF-Jahresversammlung 1976<br />
erstmals in Langnau<br />
Am 11. und 12. Mai 1976 wurde in<br />
Langnau die 88. Jahresversammlung<br />
des S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>en Gemeinnützigen<br />
<strong>Frauenverein</strong>s dur<strong>ch</strong>geführt, wohl<br />
gemerkt zum ersten Mal in einer<br />
ländli<strong>ch</strong>en Gegend.<br />
Dies ist vor allem der damaligen<br />
Präsidentin Leonore Keller-Meyer zu<br />
verdanken. Sie und all die Frauen des<br />
<strong>Frauenverein</strong>s Langnau haben mit<br />
grossem Engagement diese Tagung<br />
organisiert.<br />
Vor gut 600 Frauen aus vers<strong>ch</strong>iedenen<br />
Kantonen eröffnete die Zentralpräsidentin<br />
Betty Steinmann-Wi<strong>ch</strong>ser<br />
im Kir<strong>ch</strong>gemeindehaus die Jahresversammlung.<br />
Begrüsst wurden die<br />
Frauen ebenfalls von der Sektionspräsidentin<br />
Leonore Keller-Meyer, sowie<br />
von Gemeindepräsident Kurt Lie<strong>ch</strong>ti<br />
und Regierungsrat E. Blaser.<br />
All diese 600 Frauen mussten eine<br />
Überna<strong>ch</strong>tungsmögli<strong>ch</strong>keit haben. Sie<br />
wurden unter anderem in Trubs<strong>ch</strong>a<strong>ch</strong>en,<br />
auf der Lüdernalp, der Ho<strong>ch</strong>wa<strong>ch</strong>t,<br />
Moosegg und im Moosbad<br />
untergebra<strong>ch</strong>t. Laut Protokoll ging<br />
vor allem im Moosbad die «Post ab».<br />
Statt ein Badezimmer fanden die<br />
Frauen einen Na<strong>ch</strong>ttopf und einen<br />
Was<strong>ch</strong>krug vor. Sie nahmen dies mit<br />
Humor und kurzerhand wurde eine<br />
Modes<strong>ch</strong>au inszeniert und bis in die<br />
Morgenstunden getanzt!<br />
Mit vier Ausflugsmögli<strong>ch</strong>keiten na<strong>ch</strong><br />
Würzbrunnen (Kir<strong>ch</strong>e), Tra<strong>ch</strong>selwald<br />
( S<strong>ch</strong>loss), Lützelflüh (Jeremias<br />
Gotthelf), oder einer Dorfbegehung<br />
dur<strong>ch</strong> Langnau, wurde den Gästen<br />
viel Kulturelles angeboten. Laut den<br />
Dankess<strong>ch</strong>reiben blieben die zwei<br />
Tage der 88. Jahresversammlung<br />
im Emmental den Frauen in bester<br />
Erinnerung.<br />
50 Jahre «<strong>Gemeinnütziger</strong> <strong>Frauenverein</strong> Langnau»<br />
Der Verein umfasste 1961 493 Mitglieder. 200 davon<br />
feierten mit geladenen Gästen am 30. November 1961 im<br />
Hotel Ilfisbrücke das 50-jährige Bestehen. Eingeladen<br />
waren die Präsidentin des S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>en Gemeinnützigen<br />
Frauenverbandes, die Präsidentin des Bernis<strong>ch</strong>en<br />
Frauenbundes, der Gemeinderat und der Kir<strong>ch</strong>gemeinderat<br />
Langnau, die Präsidentinnen der Sozialistis<strong>ch</strong>en<br />
Frauengruppe und des Landfrauenvereins, der Präsident<br />
der Fürsorgekommission, die erste Sekretärin des<br />
Vereins Rosa Zbinden, sowie die Ehrenmitglieder Anna<br />
Joost-Lauterburg und Elisabeth Müller. Gemäss den<br />
Dankess<strong>ch</strong>reiben wurde die Jubilarin rei<strong>ch</strong> bes<strong>ch</strong>enkt:<br />
von den Landfrauen gab es einen prä<strong>ch</strong>tigen Ca<strong>ch</strong>e-pot,<br />
vom Bernis<strong>ch</strong>en Frauenbund einen Bü<strong>ch</strong>erbon, vom SGF<br />
eine ni<strong>ch</strong>t näher definierte «Gabe», je 100 Franken vom<br />
Kir<strong>ch</strong>gemeinderat und vom Gemeinderat, Fr. 50.– von der<br />
Fürsorgekommission, Fr. 200.– von der Bank in Langnau<br />
und Fr. 1000.– von der Ersparniskasse.<br />
Die amtierenden Präsidentin Martha Kipfer bedankte<br />
si<strong>ch</strong> in ihrer Anspra<strong>ch</strong>e unter anderem au<strong>ch</strong> bei den<br />
Behörden der Gemeinde für die jahrelange Unterstützung<br />
der Vereinstätigkeiten, so beispielsweise für die mietfreien<br />
Räume der Brockenstube oder der Jugendherberge.<br />
ank der Initiative neuer Mitglie-<br />
D der im Vorstand bildete si<strong>ch</strong> ein<br />
Die Zentralpräsidentin Betty Steinmann<br />
hält an der Jahresversammlung<br />
garten finanziell, aber von einer an der Mooseggstrasse. Unter dem wurde die finanzielle Belastung für<br />
Übernahme wollte sie ni<strong>ch</strong>ts wissen. Motto: «Ganz Langnau hilft dem den <strong>Frauenverein</strong> untragbar. An der<br />
im Kir<strong>ch</strong>gemeindehaus Langnau vor<br />
eigenes Kindergartenkomitee, das Somit gingen die Frauen wieder Kindergarten» wurde dur<strong>ch</strong> einen Bazar<br />
Herbstversammlung 1952 bes<strong>ch</strong>loss<br />
über 600 Frauen die Eröffnungs-<br />
Im «Emmenthaler Blatt» ers<strong>ch</strong>ien<br />
vertragli<strong>ch</strong> an den Verein gebunden auf Raumsu<strong>ch</strong>e, Bauplätze wurden<br />
ein grosser Teil der Kosten gedeckt der Vorstand, die zwei Kindergartenanspra<strong>ch</strong>e.<br />
eine Kolumne zum Jubiläumsanlass<br />
war. 1916 konnte der erste Langnauer<br />
besi<strong>ch</strong>tigt und 1928 kaufte der Verein und mit dem Bau konnte begonnen häuser an die Gemeinde abzutreten.<br />
Kindergarten in einem Lokal ein Haus an der Oberfeldstrasse für werden. Im Frühjahr 1951 bezogen die Das Kindergartenkomitee hatte weiter-<br />
am Pferdemarkt ins Leben gerufen eine zweite Kindergartenklasse. Eine Kindergärteler voller Stolz ihre neuen hin die Aufsi<strong>ch</strong>t über den Betrieb und<br />
werden. Das Lokal erwies si<strong>ch</strong> bald Haussammlung im Winter bra<strong>ch</strong>te Räume zum Spielen. Infolge kostspieliger<br />
der Verein unterstützte die Kinderals<br />
zu klein, die Kinderzahl nahm 20’000 Franken ein, diese Summe<br />
Ausbauten im Ferienheim Sigriswil gärten der Gemeinde finanziell.<br />
stetig zu und gelegentli<strong>ch</strong> musste wurde zum Ausbau des Hauses verwendet.<br />
An der Hauptversammlung<br />
eine Hilfslehrerin angestellt werden.<br />
Das Haus des Oberfeld-Kindergartens Der Kindergartenpavillon an der<br />
In der neuen Primars<strong>ch</strong>ule fanden 1929 stand das Haus zur Besi<strong>ch</strong>tigung wurde vom Verein 1928 gekauft und Mooseggstrasse wurde 1950<br />
si<strong>ch</strong> neue Räume, die si<strong>ch</strong> aber bald offen. Die idealen Unterri<strong>ch</strong>tsräume, umgebaut.<br />
erbaut.<br />
Bild Hans Wüthri<strong>ch</strong><br />
au<strong>ch</strong> als zu klein erwiesen. Bedrängt der Garten und die Spielhalle fanden<br />
dur<strong>ch</strong> den dauernden Raummangel grossen Anklang, was zur Folge hatte,<br />
und den zunehmenden finanziellen dass no<strong>ch</strong> mehr Kinder angemeldet<br />
Sorgen bes<strong>ch</strong>loss der Verein 1922 wurden. Eine zweite Kindergärtnerin<br />
an der Hauptversammlung, dass der musste angestellt werden.<br />
Kindergarten zur Gemeindes<strong>ch</strong>ule Mit den kinderrei<strong>ch</strong>en Na<strong>ch</strong>kriegsjahren<br />
werden solle. Allerdings ging die<br />
nahmen die Probleme wieder<br />
24<br />
Gemeinde ni<strong>ch</strong>t auf den Handel ein, zu. Das Kindergarten-Komitee ents<strong>ch</strong>loss<br />
si<strong>ch</strong> zum Bau eines Pavillons<br />
wohl unterstützte sie den Kinder-<br />
25<br />
Vereinsgesci<strong>ch</strong>te(n)
Vereinsges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te(n)<br />
«Lisme»<br />
Marthy Kipfer hatte 1958 die Idee,<br />
mit dem Erlös von Stricksa<strong>ch</strong>en, wel<strong>ch</strong>e<br />
am Herbstmärit verkauft würden,<br />
das vereinseigene alkoholfreie<br />
Restaurant zu unterstützen. Somit<br />
trafen si<strong>ch</strong> etwa 20 Frauen immer<br />
am ersten Dienstag im Monat zum<br />
«Lisme». Später wurden au<strong>ch</strong> andere<br />
Institutionen mit dem Erlös der verkauften<br />
Ware unterstützt.<br />
Über Jahre hinweg strickten Frauen<br />
und ihre Leiterinnen unermüdli<strong>ch</strong> und<br />
voller Elan, bis die Na<strong>ch</strong>frage mehr<br />
und mehr na<strong>ch</strong>liess. im Lauf der Zeit<br />
we<strong>ch</strong>selten au<strong>ch</strong> die Namen, von «Arbeitsna<strong>ch</strong>mittag»<br />
über «Lismerna<strong>ch</strong>mittag»<br />
zu «Handarbeitsgruppe».<br />
Diese wurde aus Alters- und Na<strong>ch</strong>folgegründen<br />
aufgelöst und somit haben<br />
die drei übriggebliebenen Frauen<br />
unter der Leitung von Erika Lehmann<br />
zum letzten Mal am «Herbst-Märit»<br />
2010 die s<strong>ch</strong>ön gestrickten Socken,<br />
Kinderpullover, Bébéfinkli und vieles<br />
mehr verkauft.<br />
Mitglieder<br />
1911 zählte der neugegründete Verein<br />
35 Mitglieder. Die Zahl stieg kontinuierli<strong>ch</strong>:<br />
1925 waren es s<strong>ch</strong>on 294,<br />
in den 50er Jahren stieg die Zahl der<br />
Mitglieder über 400, in den 60ern<br />
auf über 500, der Rekordstand mit<br />
518 Mitgliedern wurde 1969 errei<strong>ch</strong>t.<br />
Heute zählt der Verein 360 Mitglieder.<br />
Präsidentinnen<br />
Zu Ehrenmitgliedern wurden ernannt:<br />
1915 Rosette Pfister (Gründerin und<br />
erste Präsidentin)<br />
1915 Sophie Lehmann, Gritli Lehmann,<br />
Ida Lehmann<br />
(Gründerinnen des Strick- und<br />
Leseabends)<br />
1927 Thekla Probst<br />
(Präsidentin 1915-1926)<br />
1949 Anna Joost-Lauterburg<br />
(Präsidentin 1936-1948)<br />
1956 Frl. S<strong>ch</strong>neider (Hebamme,<br />
Gründungsmitglied, Pionierin<br />
der Jugendfürsorge)<br />
1963 Hedwig S<strong>ch</strong>enker-Reuteler<br />
(Präsidentin 1948-1958)<br />
1965 Martha Kipfer<br />
(Präsidentin 1958-1965)<br />
1980 Esther Lemann (Präsidentin<br />
Betriebskommission Sigriswil)<br />
1989 Therese Blaser<br />
(für 26 Jahre Hauspflege)<br />
1941 wurde die Hauptversammlung mit<br />
der Hymne «Rufst du mein Vaterland»<br />
eröffnet, später begann die jährli<strong>ch</strong>e HV<br />
jeweils mit dem «Langnauer Psalm» und<br />
wurde mit «Hab oft im Kreise der Lieben»<br />
beendet. 1999 wurde laut Protokoll<br />
«kraftvoll im Kanon Dona Nobis Pacem<br />
gesungen».<br />
Umsonst su<strong>ch</strong>st du des Guten Quelle<br />
weit ausser dir in wilder Lust;<br />
In dir trägst Himmel oder Hölle<br />
und deinen Ri<strong>ch</strong>ter in der Brust.<br />
Kein Gold erkauft den innern Frieden,<br />
kein Glanz ma<strong>ch</strong>t di<strong>ch</strong> den Göttern glei<strong>ch</strong>.<br />
Ist dir Genügsamkeit bes<strong>ch</strong>ieden.<br />
so bist du glückli<strong>ch</strong>, bist du rei<strong>ch</strong>.<br />
Sei Mens<strong>ch</strong> und ehre Mens<strong>ch</strong>enwürde,<br />
sei frei und lass es andre sein;<br />
ers<strong>ch</strong>were nie des Armen Bürde,<br />
bewahre Herz und Zunge rein.<br />
Sei Christ, und segne die dir flu<strong>ch</strong>en,<br />
steh für die Uns<strong>ch</strong>uld wie ein Wall!<br />
Und wirst du eine Heimat su<strong>ch</strong>en,<br />
so findest du sie überall.<br />
Blick auf zu jenen gold’nen Sternen,<br />
sie blinken dir so freundli<strong>ch</strong> zu,<br />
als riefen sie aus jenen Fernen:<br />
Wir sind Ges<strong>ch</strong>öpfe, so wie du!<br />
Was kann die Erde dir gewähren,<br />
auf der du Gast und Fremdling bist?<br />
Du musst dem Himmel angehören,<br />
weil Himmelssehnsu<strong>ch</strong>t in dir ist.<br />
1911-1915 Rosette Pfister-Salzmann<br />
1953 Mina Egger-Baur<br />
Erdruts<strong>ch</strong> ins Sekretariat<br />
Suppe, Chüe<strong>ch</strong>li, Würstli, Nussgipfel, Äpfel und Gemüse…<br />
1915-1926 Thekla Probst<br />
(Präsidentin 1929-1936)<br />
1926-1929 Rosette Pfister<br />
1989 Ida Wettstein<br />
Das legendäre Unwetter vom 24. le und Jahresberi<strong>ch</strong>te des Vereins wie In den 20er Jahren betrieb der<br />
bei der die Verpflegung fiktiver<br />
verzweifelte Hausfrauen gegeben<br />
Stricksa<strong>ch</strong>en «Made in Langnau»<br />
1929-1936 Mina Egger-Baur<br />
1954 Dr. h.c. Elisabeth Müller<br />
(für 12 Jahre Brockenstube)<br />
Juli 1997 verursa<strong>ch</strong>te grosse Übers<strong>ch</strong>wemmungen<br />
in Langnau, ganze aus dieser Zeit zeugen no<strong>ch</strong> heute von Auftrag der Gemeinde die dorfeigene Die Aufgabe des <strong>Frauenverein</strong>s war, und Maggi gegriffen hätten. Der Erlös<br />
au<strong>ch</strong> die abgelegte Korrespondenz <strong>Frauenverein</strong> neun Jahre lang im Obda<strong>ch</strong>loser geprobt werden sollte. haben, die in letzter Minute zu Knorr<br />
gelangten bis na<strong>ch</strong> Afrika.<br />
1936-1948 Anna Joost-Lauterburg<br />
(S<strong>ch</strong>riftstellerin)<br />
1991 Lina Sants<strong>ch</strong>i<br />
Dörranlage, die im Sekundars<strong>ch</strong>ulhaus<br />
untergebra<strong>ch</strong>t war. Der Ofen und Suppe zu verteilen und dafür au<strong>ch</strong> des geplanten Kir<strong>ch</strong>gemeindehauses<br />
Hier tragen Kinder in Sambia<br />
1948-1958 Hedwig S<strong>ch</strong>enker-Reuteler<br />
(für 39 Jahre Sigriswil)<br />
Hänge kamen ins Ruts<strong>ch</strong>en wie hier diesem Jahrhundert-Unwetter und<br />
1000 Liter vom Zivils<strong>ch</strong>utz geko<strong>ch</strong>te von über 2000 Franken kam dem Bau<br />
an der Oberstrasse. Im Haus der weisen <strong>ch</strong>arakteristis<strong>ch</strong>e S<strong>ch</strong>mutzspuren<br />
auf.<br />
die Dörrhurden wurden vom Abwart «Proganda» zu ma<strong>ch</strong>en. Um die zu Gute. Im selben Jahr fuhren einige<br />
«Glismets» der Handarbeitsgruppe.<br />
1958-1965 Martha Kipfer<br />
PS: «Ehrenmitglieder zahlen keinen Jahresbeitrag und an der HV ist ihr Zvieri<br />
damaligen Präsidentin Ursula Zaugg<br />
1965-1970 Dora Zür<strong>ch</strong>er-Joost gratis.» (Protokoll 2.2.89)<br />
sowie au<strong>ch</strong> in der Liegens<strong>ch</strong>aft der<br />
betreut, die Annahme und Abgabe Gemüsesuppe, zu der die Landfrauen<br />
das Gemüse zum halben Preis Bärau, um diese den Bewohnern<br />
Mitglieder mit 400 Nussgipfeln ins<br />
1970-1975 Emmy Hess<br />
Sekretärin Marianne Grossenba<strong>ch</strong>er<br />
des Dörrgutes organisierten die<br />
1975-1980 Leonore Keller-Meyer<br />
(Hinterdorfstrasse), befanden si<strong>ch</strong><br />
Frauen des Vereins, die per Zettel – lieferten, no<strong>ch</strong> etwas attraktiver zu des Pflegeheims zu überbringen.<br />
1980-1989 Madeleine Lie<strong>ch</strong>ti-Salzmann<br />
Die «Lismifroue» der «Handarbeitsgruppe»<br />
zum letzten Mal<br />
in der Dörre» – aufgeboten wurden. In Paar Wienerli dazu. Beides fand<br />
«Donnerstag na<strong>ch</strong>mittag 1 Uhr, Dienst ma<strong>ch</strong>en, verkaufte der Verein 1000<br />
1989-1993 Ursula Hofer<br />
Dieses Vereins-<br />
die Vereinsunterlagen und das Ar<strong>ch</strong>iv<br />
Kulinaris<strong>ch</strong>e Toleranz ist im Jahresberi<strong>ch</strong>t<br />
vermerkt: «Jeder genoss die<br />
1993-2002 Ursula Zaugg<br />
signet war<br />
des <strong>Frauenverein</strong>s eträ<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>, unter<br />
am Herbstmärit 2o1o (v.l.n.r.):<br />
einem einzigen Herbst wurden über reissenden Absatz: Um 11.30 Uhr war<br />
2002-2004 Evelyne Kuster (interim)<br />
bis 2010 in<br />
anderem kamen au<strong>ch</strong> die kurz vorher<br />
kleine Überras<strong>ch</strong>ung auf seine Weise,<br />
Hanni Siegenthaler, Verena<br />
6 Tonnen Gemüse, hauptsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> an allen vier Ausgabestellen weder<br />
2004- Madlen Berger<br />
Gebrau<strong>ch</strong><br />
anges<strong>ch</strong>afften Sigriswil-Badetü<strong>ch</strong>er<br />
und wenn einer den Nussgipfel in die<br />
Duba<strong>ch</strong>, Erika Lehmann<br />
zu S<strong>ch</strong>aden. Die ar<strong>ch</strong>ivierten Protokol-<br />
Bohnen und Frü<strong>ch</strong>te, vor allem Äpfel, Suppe no<strong>ch</strong> Würstli zu haben, es soll Suppe brockte, so war das sein gutes<br />
<strong>Frauenverein</strong> Bärau<br />
Aufgabenhilfe<br />
gedörrt.<br />
Re<strong>ch</strong>t!».<br />
«109 Gemeindearbeitern und armen<br />
Am 24. März 1962 gab es den ersten<br />
Der Ursprung liegt im Dunkeln. Seit Im Jahr des Kindes 1979 bes<strong>ch</strong>loss gute Zusammenarbeit zwis<strong>ch</strong>en Lehrers<strong>ch</strong>aft,<br />
Familien s<strong>ch</strong>enkten wir zu Weih-<br />
«Chüe<strong>ch</strong>litag» vor dem «Bürzi»,<br />
jeher aber gehörte Bärau zur Sektion der <strong>Frauenverein</strong> eine Aufgabenhilfe<br />
Eltern und Koordinationsna<strong>ch</strong>ten<br />
Rau<strong>ch</strong>würstli, je na<strong>ch</strong> Zahl<br />
der vereinseigenen Gaststätte an<br />
Langnau. Es gab au<strong>ch</strong> einen «Armenabend<br />
zu realisieren. Seither erhalten stelle. Zur Zeit sind fünfzehn Frauen<br />
der Familienmitglieder 2-10 Ringli.<br />
der Bernstrasse. Es wurden neben<br />
Bärau» und einen «Arbeits-<br />
S<strong>ch</strong>ulkinder von der 1. bis zur 9. und ein Aufgabenhelfer im Einsatz,<br />
Alleinstehende Frauen erhielten<br />
selbstgebackenen Züpfen, S<strong>ch</strong>lüferli,<br />
na<strong>ch</strong>mittag». Es wurden ebenfalls Klasse Unterstützung bei ihren sie betreuen rund 25 Kinder, davon<br />
einen Kaffee und ein kranker Mann<br />
S<strong>ch</strong>enkeli, Torten und Cakes au<strong>ch</strong> 400<br />
bedürftige Mens<strong>ch</strong>en mit unzähligen Hausaufgaben. Die Helferinnen sind sind zwei Drittel fremdspra<strong>ch</strong>ig.<br />
Ovomaltine» ist im Jahresberi<strong>ch</strong>t<br />
«Verhabni», 600 Berliner und 340<br />
Stricksa<strong>ch</strong>en und Handarbeiten für viele Kinder ni<strong>ch</strong>t nur im S<strong>ch</strong>ulis<strong>ch</strong>en<br />
von 1941 rapportiert. Im Jahr darauf<br />
Rosenkü<strong>ch</strong>li verkauft. Der Erlös kam<br />
unterstützt.<br />
eine grosse Stütze, sondern<br />
waren es 424 Ringli Rau<strong>ch</strong>würstli, die<br />
der Aktion «Brot für Brüder» zu Gute.<br />
Ebenfalls gab es einen Kindergarten sie bieten ihnen au<strong>ch</strong> ein familiäres<br />
an 92 bedürftige Familien gingen.<br />
und no<strong>ch</strong> heute gibt es den Kindergartenverein<br />
Umfeld.<br />
Damit keine «Doppelspurigkeiten zu<br />
Bärau. 1995 trennte<br />
befür<strong>ch</strong>ten waren» wurde die Liste<br />
si<strong>ch</strong> Bärau von unserer Sektion und Kinder, wel<strong>ch</strong>e Hilfe und Unterstützung<br />
der Bedüftigen jeweils von «vers<strong>ch</strong>ie-<br />
arbeitete fortan als eigenständiger<br />
brau<strong>ch</strong>en, werden meistens<br />
denen Instanzen» geprüft.<br />
<strong>Frauenverein</strong> Bärau weiter. 2010 von der Lehrers<strong>ch</strong>aft den Aufgabenhilfe-Koordinatorinnen<br />
Der erste Suppentag dürfte 1968<br />
Suppenverkauf<br />
26<br />
des Frauen-<br />
stattgefunden haben. Der Zivils<strong>ch</strong>utz<br />
vor der Migros-Filiale<br />
wurde er an der Hauptversammlung<br />
aufgelöst.<br />
vereins gemeldet. Dies fordert eine<br />
führte eine zweitägige Übung dur<strong>ch</strong>,<br />
am Bärenplatz<br />
27<br />
Langnauer Psalm<br />
Vereinsges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te(n)
Vereinsges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te(n)<br />
Männli<strong>ch</strong>e Hilfe<br />
An der Jahresversammlung des<br />
S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>en Gemeinnützigen<br />
<strong>Frauenverein</strong>s SGF, die 1976 erstmals<br />
in Langnau stattfand, war das<br />
Na<strong>ch</strong>tessen im «Hirs<strong>ch</strong>en» zwar ausgezei<strong>ch</strong>net,<br />
ni<strong>ch</strong>t so der Kaffee und<br />
obendrein streikte die Abwas<strong>ch</strong>mas<strong>ch</strong>ine.<br />
Kurzum wurden alle männli<strong>ch</strong>en<br />
Helfer zum Abwas<strong>ch</strong> abkommandiert!<br />
Bru<strong>ch</strong> habe es keinen gegeben,<br />
dafür ein Männerfest im «Turm» na<strong>ch</strong><br />
getaner Arbeit!<br />
Die s<strong>ch</strong>lafende Wirtin<br />
Rund 600 Frauen aus der ganzen<br />
S<strong>ch</strong>weiz nahmen an dieser Versammlung<br />
teil. Ni<strong>ch</strong>t überall lösten die<br />
Hotels Begeisterung aus. In einem<br />
uralten Kleinbus mit brummigem<br />
Chauffeur wurden die Gäste spediert.<br />
Ankunft auf Ho<strong>ch</strong>wa<strong>ch</strong>t bei Na<strong>ch</strong>t und<br />
Nebel, kein einladendes Li<strong>ch</strong>t, das<br />
Haus vers<strong>ch</strong>lossen… Die Frauen aus<br />
Graubünden erklärten kategoris<strong>ch</strong>, da<br />
oben würden sie niemals überna<strong>ch</strong>ten!<br />
Der energis<strong>ch</strong>e Chauffeur holte<br />
s<strong>ch</strong>lussendli<strong>ch</strong> die Wirtin aus dem<br />
S<strong>ch</strong>laf …und zuletzt? Ende gut alles<br />
gut.<br />
Aus dem Vorstand<br />
Protokoll vom 17. März 1913, 4 Uhr im<br />
Sekundars<strong>ch</strong>ulhaus (anwesend 4 Mitglieder),<br />
Traktandum 3: Laut Kassierin<br />
wird bes<strong>ch</strong>lossen, den Aktivsaldo<br />
aus der ersten Jahresre<strong>ch</strong>nung von<br />
etwas mehr als Fr. 30.– vorläufig no<strong>ch</strong><br />
in Verwaltung von Frau Zür<strong>ch</strong>er zu<br />
belassen und erst na<strong>ch</strong> Eingang der<br />
Jahresbeiträge auf ein Kassabü<strong>ch</strong>lein<br />
anzulegen.<br />
«Blöterliwasser»<br />
Weihna<strong>ch</strong>tssitzung 1978: In ihrem<br />
s<strong>ch</strong>önen Heim empfängt uns Frau Elisabeth<br />
Giger im Jugendstil-Tenue zum<br />
Gin-Tonic-Apéro! Unser Weihna<strong>ch</strong>tsmenu:<br />
indis<strong>ch</strong>er Rindscurry, Getränke:<br />
kühles Bier und für die strengen<br />
Antialkoholiker «Blöterliwasser»!<br />
Der süffige Weisse<br />
Im Laufe der Zeit s<strong>ch</strong>eint si<strong>ch</strong> im Verein<br />
der Umgang mit Alkohol gelockert zu<br />
haben. Der Vorstand besu<strong>ch</strong>te 1973<br />
pfli<strong>ch</strong>ts<strong>ch</strong>uldigst die Jugendherberge<br />
und die heilpädagogis<strong>ch</strong>e Tagess<strong>ch</strong>ule,<br />
ans<strong>ch</strong>liessend aber (gemäss<br />
Protokoll): «Um 15 Uhr wurden wir im<br />
Käsekeller Lemann empfangen, wo<br />
si<strong>ch</strong> beim offerierten Imbiss der <strong>Frauenverein</strong><br />
in ganz neuem, unerwarteten<br />
Li<strong>ch</strong>te zeigte; dem süffigen Weissen<br />
nämli<strong>ch</strong> wurde re<strong>ch</strong>t tapfer zugespro<strong>ch</strong>en<br />
und die gefüllten Oranginagläser<br />
diskret zur Seite ges<strong>ch</strong>oben. So etwas<br />
kann halt passieren.»<br />
Gestern und heute<br />
Jahresbeitrag pro Mitglied:<br />
– 1911 Fr. 3.–<br />
– 2011 Fr. 20.–<br />
Ein biss<strong>ch</strong>en «Dolce far niente»…<br />
Unter dem Namen «Sektion Langnau des<br />
S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>en Gemeinnützigen <strong>Frauenverein</strong>s»<br />
besteht ein Verein ... mit Sitz in Langnau<br />
im Emmental. Er bezweckt, gemeinnützige<br />
Bestrebungen zu fördern und Werke sozialer<br />
Art zu unterstützen. Der Verein ist politis<strong>ch</strong><br />
und konfessionell neutra.<br />
Art. 1 der revidierten Statuten von 1966<br />
SOLIDARISCH,<br />
GEZIELT,<br />
FORTSCHRITTLICH<br />
Der «Gemeinnützige <strong>Frauenverein</strong> Langnau» setzt<br />
si<strong>ch</strong> für gemeinnützige und soziale Anliegen<br />
ein und unterstützt zudem Einri<strong>ch</strong>tungen<br />
und Projekte anderer lokaler Institutionen<br />
und Vereine. Zudem bietet der<br />
Verein seinen Mitgliedern abwe<strong>ch</strong>slungsrei<strong>ch</strong>e<br />
Angebote an (Turngruppe,<br />
Singgruppe, Vorträge, Anlässe,<br />
Vereinsreise, Weiterbildungen).<br />
wo wir beim Eingang wie am Flughafen<br />
Das neue Motto des Vereins seit 2004<br />
Na<strong>ch</strong> Erledigung der Traktanden<br />
2003 fuhren die Vorstandsfrauen unter dur<strong>ch</strong>su<strong>ch</strong>t wurden. Nun ja, eine e<strong>ch</strong>te<br />
SGF Zeits<strong>ch</strong>rift Jahresabonnement: kundiger Reiseleitung von Irma Bernini Emmentalerin hat eben ein Tas<strong>ch</strong>enmesser<br />
im Hosensack… Dieses wurde<br />
«Viele Jahre war unsere Hauptversammlung<br />
jeweilen im Bärau zu<br />
– 1911 «S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>es Haushaltungsblatt»:<br />
Fr. 1.–<br />
stand Shopping, feines Essen und die jedenfalls glei<strong>ch</strong> konfisziert! Marianne<br />
na<strong>ch</strong> Mailand. Auf dem Programm<br />
Gaste, wo uns na<strong>ch</strong> Besi<strong>ch</strong>tigung der<br />
– 2011 «Idelle»2011: Fr. 32.-<br />
Besi<strong>ch</strong>tigung des Mailänder Doms, Grossenba<strong>ch</strong>er lässt grüssen!<br />
in den Kursen verfertigten Handarbeiten<br />
und na<strong>ch</strong> Erledigung der Vereinstraktanden<br />
von den Fortbildungss<strong>ch</strong>ülerinnen<br />
Emmentalerinnen auf Reisen<br />
ein rei<strong>ch</strong>es Zvieri serviert<br />
2004 führte die Vorstandsreise na<strong>ch</strong> Basel. Na<strong>ch</strong> einem fehlen und der «Fährimaa» hatte seine Freude an uns Emmentalerinnen,<br />
vorab an Marianne Zür<strong>ch</strong>er, die er soglei<strong>ch</strong><br />
wurde, bei dem in den ersten Jahren<br />
feinen Mittagessen ging es direkt ins Läckerli-Huus zum<br />
die vers<strong>ch</strong>iedensten Sorten Chüe<strong>ch</strong>li<br />
Eine Verwe<strong>ch</strong>slung<br />
Grosseinkauf! Au<strong>ch</strong> eine kurze Rheinfahrt durfte ni<strong>ch</strong>t in sein «Kaböis<strong>ch</strong>en» einlud und glei<strong>ch</strong> behalten wollte…<br />
ni<strong>ch</strong>t fehlen durften. Später wurden<br />
Die Herbstversammlung von 1947 war sie dur<strong>ch</strong> eine kalte Fleis<strong>ch</strong>platte ersetzt.<br />
wider Erwarten wenig besu<strong>ch</strong>t. Grund<br />
Viele von uns werden si<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong><br />
waren Vorbehalte gegenüber der no<strong>ch</strong> jener Hauptversammlung 1922<br />
Referentin, Frau Thomann aus Olten. im Dorfs<strong>ch</strong>ulhause erinnern, wo wir,<br />
Sie wurde von einigen Mitgliedern mit wohl um der dortigen neuen Kü<strong>ch</strong>e<br />
Das Vorstandsteam im Jubiläumsjahr 2011:<br />
El. Thommen verwe<strong>ch</strong>selt, einer Vorkämpferin<br />
au<strong>ch</strong> einmal die Ehre zu erweisen,<br />
hinten v.l.n.r.: Irene Blaser (Kassierin),<br />
für das Frauenstimmre<strong>ch</strong>t. jede mit eigenem Kaffee<strong>ch</strong>a<strong>ch</strong>eli und<br />
Therese Ritter (Ressort Jugendherberge),<br />
Laut Protokoll war der Vortrag von Essbesteck bewaffnet ers<strong>ch</strong>ienen, zu<br />
Annemarie Ingold (Vizesekretärin),<br />
Frau Thomann über das Bu<strong>ch</strong> «Muetterli»<br />
gross an der Zahl um im regulären<br />
Marianne Zür<strong>ch</strong>er (Beisitz)<br />
von J. Reinhart «ni<strong>ch</strong>t aufrühre-<br />
Esszimmer bewirtet zu werden und<br />
vorne v.l.n.r.: Gisela S<strong>ch</strong>lapba<strong>ch</strong> (Sekretä-<br />
ris<strong>ch</strong> oder umstürzleris<strong>ch</strong>» – obwohl darum an langen Tis<strong>ch</strong>en im geräumigen<br />
rin), Irène Wittwer (Beisitz), Madlen Berger<br />
28<br />
Korridor des ersten Stockwerkes<br />
(Präsidentin), Silvia Glatz (Beisitz),<br />
sie si<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> als Frauenstimmre<strong>ch</strong>tsbefürworterin<br />
zu erkennen gab. plaziert wurden.»<br />
Rosmarie Rüfena<strong>ch</strong>t (Mitgliederbetreuung)<br />
29<br />
Heute
Heute<br />
Austaus<strong>ch</strong><br />
Die Teilnahme an der jährli<strong>ch</strong>en<br />
Generalversammlung<br />
des SGF und der Kantonalversammlung<br />
Bern/Freiburg<br />
sowie die Treffen mit unseren<br />
Partnervereinen bieten eine<br />
ausgezei<strong>ch</strong>nete Plattform für<br />
den Gedanken- und Erfahrungsaustaus<strong>ch</strong><br />
zwis<strong>ch</strong>en den<br />
unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>sten <strong>Frauenverein</strong>en.<br />
Besu<strong>ch</strong> von kulturellen Veranstaltungen<br />
Regelmässig werden Führungen wie hier an der Bilderausstellung<br />
in Trubs<strong>ch</strong>a<strong>ch</strong>en organisiert. Anlässli<strong>ch</strong> des<br />
100-Jahre-Jubiläums findet eine eigene Kinovorstellung im<br />
«Kino in der Kupfers<strong>ch</strong>miede» statt.<br />
Vereinsreisen<br />
die jährli<strong>ch</strong>e Vereinsreise bedeutet<br />
vor allem gemütli<strong>ch</strong>es Zusammensein.<br />
Ein interessantes Rahmenprogramm<br />
gehört dazu, wie 2008<br />
die Besi<strong>ch</strong>tigung des Fernsehstudios<br />
Leuts<strong>ch</strong>enba<strong>ch</strong> oder eine Führung<br />
dur<strong>ch</strong> die Erlebniswelt «Jura – World<br />
Kasperlitheater<br />
«Chäs<strong>ch</strong>pu» und<br />
«Bluemeköhli»<br />
begeistern Jahr für<br />
Jahr Jung und Alt!<br />
Ihre Abenteuer<br />
werden jeweils<br />
in der Freizeitstätte<br />
gezeigt.<br />
Daneben gibt es<br />
eine gemütli<strong>ch</strong>e<br />
Kaffeestube.<br />
Ovo und Teebeutel<br />
Es gibt immer etwas zum Feiern, wie<br />
hier na<strong>ch</strong> dem Umbau des Jugendhauses,<br />
der mit einem Tag der Offenen<br />
Tür und einem Brun<strong>ch</strong> für 120 Gäste<br />
abges<strong>ch</strong>lossen wurde. Das Team zeigte<br />
viel Organisationstalent bis alles vorhanden<br />
war: Orangenjus, Mil<strong>ch</strong>, Blumen,<br />
Ovo, Aufs<strong>ch</strong>nitt, Körbe, Kaffee,<br />
Frü<strong>ch</strong>te, Brot, Züpfe, Müesli, Honig,<br />
Teebeutel, Käse, Eier, Dekoration,<br />
Platten, Zucker, Ku<strong>ch</strong>en, Konfitüre…<br />
eit ungefähr 40 Jahren besteht<br />
S das Angebot «Vormittagsturnen»<br />
des Gemeinnützigen <strong>Frauenverein</strong>s<br />
Langnau.<br />
S<strong>ch</strong>on damals war es eine ges<strong>ch</strong>ätzte<br />
Mögli<strong>ch</strong>keit, si<strong>ch</strong> am Morgen Gutes zu<br />
tun und den Abend frei zu halten.<br />
Zur Freude an Bewegung, Tanz und<br />
Wohlgefühl setzen unsere Leiterinnen<br />
seit jeher zusätzli<strong>ch</strong>e S<strong>ch</strong>werpunkte.<br />
Heute ist es au<strong>ch</strong> Üben von<br />
A<strong>ch</strong>tsamkeit für äussere und innere<br />
Bewegli<strong>ch</strong>keit und Bewegung, was<br />
spürbar bis in den Alltag hinein wirkt.<br />
(Bewusstwerden von Haltung und<br />
Bewegungsabläufen beim Stehen,<br />
Gehen, Sitzen, Tragen.)<br />
Im Laufe der Jahre lernten wir dur<strong>ch</strong><br />
unsere jeweiligen Leiterinnen unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>e<br />
Ansätze kennen. Freude,<br />
Tanz und kreatives Bewegen kamen<br />
und kommen aber nie zu kurz, so<br />
dass wir uns jeweils erfris<strong>ch</strong>t und<br />
vergnügt auf den Heimweg ma<strong>ch</strong>en.<br />
Die Turnhalle der «dahlia Lenggen» ist<br />
gross genug für weitere Teilnehmerinnen<br />
– wir freuen uns über «glus<strong>ch</strong>tig»<br />
gewordene Frauen.<br />
S<strong>ch</strong>nuppern ist ohne weiteres mögli<strong>ch</strong>,<br />
au<strong>ch</strong> mitten im Quartal, jeweils<br />
Dienstag von 9-10 Uhr.<br />
– Susanna Sturm, Ressortleiterin<br />
Turngruppe, 034 402 33 14<br />
– Ursula Klänts<strong>ch</strong>i, Tanzpädagogin,<br />
Placement (na<strong>ch</strong> Ursula Stricker,<br />
basierend auf Ideokinese) und<br />
(Kreis)Tanz, 034 402 49 68<br />
– Susanne Walder, Feldenkrais-Lehrerin<br />
SFV, dipl. Physiotherapeutin<br />
034 402 40 65<br />
adleine Lie<strong>ch</strong>ti und Annerös<br />
M Egger haben 1988 eine Singgruppe<br />
ins Leben gerufen und letztere<br />
hat während 20 Jahren mit viel Freude<br />
und Herzblut das Singen geleitet.<br />
Winter für Winter treffen si<strong>ch</strong> die gut<br />
35 Frauen im Tea Room Wisler-Hofer<br />
um zu singen und die Geselligkeit<br />
zu pflegen. Unter der neuen Leitung<br />
von Ueli Streit wird weiter aus vollen<br />
Kehlen gesungen, begleitet von Klavierklängen.<br />
Die unter fa<strong>ch</strong>kundiger<br />
Leitung einstudierten Lieder werden<br />
gerne in der Kir<strong>ch</strong>e oder kranken und<br />
betagten Mens<strong>ch</strong>en vorgetragen.<br />
Annerös Egger<br />
leitete während<br />
30<br />
of Coffee» mit ans<strong>ch</strong>liessender S<strong>ch</strong>ifffahrt<br />
auf dem Hallwilersee<br />
Singgruppe<br />
20 Jahren die<br />
31<br />
Heute
zum S<strong>ch</strong>luss<br />
«Ni<strong>ch</strong>ts ist so<br />
beständig wie<br />
Ni<strong>ch</strong>t nur die Welt, au<strong>ch</strong> unser <strong>Frauenverein</strong> war<br />
während den vergangenen 100 Jahre permanent<br />
Veränderungen unterworfen.<br />
Entwicklung setzt voraus, Veränderungen zuzulassen<br />
und ents<strong>ch</strong>eidend dabei ist, wie sehr wir<br />
Es wäre s<strong>ch</strong>ön, wenn der Gemeinnützige <strong>Frauenverein</strong><br />
Langnau dem Wandel der Zeit au<strong>ch</strong> in<br />
Zukunft standhalten könnte und Frauen sowie<br />
Männer si<strong>ch</strong> engagiert zum Wohle unserer Gesells<strong>ch</strong>aft<br />
einsetzen würden.<br />
der Wandel.»<br />
bereit sind, den Wandel mitzugestalten.<br />
An dieser Stelle ein ganz grosses Dankes<strong>ch</strong>ön<br />
Heraklit<br />
Die wi<strong>ch</strong>tigsten Ereignisse und Veränderungen<br />
der vergangenen 100 Jahre haben wir in dieser<br />
Chronik zusammengefasst. Um allem gere<strong>ch</strong>t zu<br />
allen, die jemals in irgend einer Form für den<br />
<strong>Frauenverein</strong> tätig waren, ihn unterstützt haben<br />
und mithalfen den «Karren» zu ziehen.<br />
werden, hätte no<strong>ch</strong> einiges niederges<strong>ch</strong>rieben<br />
werden müssen. Es war jedo<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>t ni<strong>ch</strong>t mög-<br />
Herzli<strong>ch</strong>st<br />
li<strong>ch</strong>, all die unzähligen Tätigkeiten und Erlebnisse<br />
Der Vorstand des Gemeinnützigen<br />
des <strong>Frauenverein</strong>s in diese Chronik zu verpacken.<br />
<strong>Frauenverein</strong>s Langnau<br />
«100 Jahre <strong>Gemeinnütziger</strong> <strong>Frauenverein</strong> Langnau»<br />
Herausgeberin: Verein <strong>Gemeinnütziger</strong> <strong>Frauenverein</strong> Langnau GFL<br />
www.frauenverein-langnau.<strong>ch</strong><br />
Redaktion: Madlen Berger, Annemarie Ingold, Hanspeter Buholzer<br />
Lektorat: Christine Röthlisberger<br />
Konzept, Layout, Produktion: PUBLIFORM Text & Gestaltung, www.<strong>publiform</strong>.<strong>ch</strong><br />
Druck: Tanner Druck AG, Langnau<br />
© <strong>Gemeinnütziger</strong> <strong>Frauenverein</strong> Langnau GFL 1.2.2011<br />
Quellen:<br />
– Vorstandsprotokolle und Jahresberi<strong>ch</strong>te<br />
– Caroline Bühler: Die Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te des Gemeinnützigen <strong>Frauenverein</strong>s SGF<br />
– Staatsar<strong>ch</strong>iv des Kantons Bern<br />
– Verwaltungsberi<strong>ch</strong>te Gemeinde Langnau<br />
– Emmenthaler Blatt<br />
– Berner Zeitung<br />
– Anzeiger für das Amt Signau<br />
Bilder: Annemarie Ingold, Hans Wüthri<strong>ch</strong>, Bruno Heiniger, Ueli Werren,<br />
Staatsar<strong>ch</strong>iv des Kantons Bern (BB 13.1.708), Ar<strong>ch</strong>iv <strong>Frauenverein</strong>
Säuglingspflege<br />
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