Orte <strong>und</strong> <strong>Aromen</strong> Die Straße der Weine <strong>und</strong> gastronomischen Spezialitäten in Friaul-Julisch Venetien 12
Die Terrano-Weinstraße Lamm nach istrianischer Art, Öl, Weine wie der Vitovska <strong>und</strong> Käse wie der Tabor. Kinder der unergiebigen Karsthochebene, windig <strong>und</strong> reich an typischen kleinen Dörfern. Und im kosmopolitischen Triest einen besonderen Kochschinken, den Cotto, Konditoreien <strong>und</strong> historische Cafès. D ie karge Hochebene des Karstes ist windig <strong>und</strong> reich an kleinen charakteristischen Dörfern, Weiden <strong>und</strong> wohlriechenden Kräutern. In dem Gebiet in Richtung Triest mit dem typisch roten Boden gibt es Weinberge der Erinnerung, das sind die, die liebevoll gepflegt <strong>und</strong> erhalten wurden <strong>und</strong> die heute dank des gegenwärtigen Weinbaus, der die Tradition berücksichtigt, ausgezeichnete Weine hervorbringen wie den Terrano <strong>und</strong> den Vitovska. An den sonnigen, terrassenartig angelegten Hängen, abgegrenzt durch grobe Steinmauern, wird Öl angebaut, das stolz auf eine lange Tradition blickt, die auf die Zeit des Römischen Reiches zurückgeht. Die Gegend um San Dorligo della Valle liegt besonders günstig; das Tal ist sehr sonnig <strong>und</strong> windgeschützt <strong>und</strong> das Mikroklima ist vor allem für die Olivenhaine geeignet. Das Karst- Öl wird in kleinen, herkömmlichen Ölmühlen gepresst. Die Oliven kommen von den Olivenhainen an den sandigen Moränenhügel <strong>und</strong> in den Becken der Wildbäche Ospo <strong>und</strong> Rosandra. Die Hochebene verfügt über versteckte Ressourcen. Hier wird das istrianische Lamm im Freien gezüchtet; es wird mit den Kräutern des Karsts gefüttert, deshalb ist sein Fleisch auch sehr schmackhaft. In dieser Gegend findet man auch zwei außerordentliche Käsesorten: den Tabor, der mindestens einen Monat vor dem Reifungsprozess in einer besonderen Salzlake ruhen muss <strong>und</strong> dann den Monte Re. Er soll schon zu österreichisch-ungarischen Zeiten verarbeitet worden sein; heute wird er in einer einzigen Käserei in Monrupino erzeugt aus Kuhmilch, während früher Kuh-, Ziegen- <strong>und</strong> Schafsmilch vermischt wurden. Fährt man von der Karsthochebene hinunter in die Stadt, taucht Triest in seinem ganzen Glanz an der Adria auf. Die Stadt der „Bora“, gewaltig <strong>und</strong> kosmopolitisch, wo man auf der Suche nach vergangenen Zeiten historische Cafés besuchen kann oder typische Buffets, wo man zu jeder Tageszeit dampfende Schweinefleisch-Spezialitäten mit Senf oder frisch geriebenem Meerrettich bekommt. Hier wird der Kochschinken, der Cotto aus Triest (der aus unbekannten Gründen Prager Schinken genannt wird) mit der Hand geschnitten, wie es Tradition ist <strong>und</strong> mit einem bodenständigen Weißwein aus dem Karst begleitet. Von einem Cafè zum anderen bummelnd, findet man Spuren der zahlreichen Kuchen österreichischer <strong>und</strong> slowenischer Tradition <strong>und</strong> vor den Konditoreien bleibt man bew<strong>und</strong>ernd stehen; es sind echte Bonbonnieren, ordentlich <strong>und</strong> sauber, mit hohen Kastendecken <strong>und</strong> antiken Möbeln. 13