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Angst, Furcht und ihre Bewältigung - oops - Carl von Ossietzky ...

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Insbesondere die Spezifität der Gedächtnisprozesse bei Traumatisierungen<br />

bzw. der Verlust selbstreferentieller Kognition ist bei Patienten<br />

mit PTBS, nicht aber bei Depressionen zu finden <strong>und</strong> mag sich in<br />

unterschiedlichen Gedächtnisprofilen niederschlagen. So scheinen die<br />

Symptome einer PTBS in engerem Zusammenhang zu den mnestischen<br />

Blockaden zu stehen: Gilbertson et al. (2001) konnten beispielsweise<br />

Gedächtnisabrufstörungen <strong>von</strong> Vietnam-Veteranen mit<br />

PTBS auf die posttraumatischen Symptome, nicht aber auf komorbide<br />

Depression zurückführen. Ähnliches wurde <strong>von</strong> Jenkins et al. (1998)<br />

bei einer Gruppe <strong>von</strong> Vergewaltigungsopfern gef<strong>und</strong>en. Trotzdem ist<br />

zu beachten, dass in einigen Fällen nicht-organischer Amnesie depressive<br />

Phasen in der Vorgeschichte zu finden waren (zum Beispiel<br />

Mackenzie Ross, 2000; Yasuno et al., 2000) <strong>und</strong> zumindest eine der<br />

möglichen Determinanten zur Entwicklung mnestischer Blockaden<br />

darstellen (Markowitsch et al., 1999b).<br />

Im Zusammenhang mit Gedächtnisstörungen ist die Rolle der <strong>Angst</strong><br />

getrennt zu sehen <strong>von</strong> den klinisch diagnostizierten <strong>Angst</strong>störungen.<br />

Es ist hier zu beachten, dass angstbesetzte Erfahrungen bei entsprechender<br />

Dauer bzw. Intensität Stressqualität <strong>und</strong> somit traumatisierenden<br />

Charakter annehmen können (zum Beispiel Kopelman, 2000),<br />

so dass bei erlebter <strong>Angst</strong> ebenfalls <strong>von</strong> einer Variable ausgegangen<br />

werden muss, die zur Verursachung schwerer Amnesien beiträgt. Bei<br />

den klinisch diagnostizierten <strong>Angst</strong>störungen ist <strong>von</strong> einer differentiellen<br />

Beeinträchtigung der Gedächtnisfunktionen <strong>und</strong> -inhalte auszugehen,<br />

wobei, vergleichbar mit der Depression, ein dem mnestischen<br />

Blockadesyndrom eher unähnliches Bild entsteht.<br />

Im Tierexperiment konnte vor allem die Beteiligung der Gamma-<br />

Amino-Buttersäure (GABA), des Serotonin <strong>und</strong> des Neuropeptids<br />

Cholecystokinins bei <strong>Angst</strong>zuständen nachgewiesen werden (zum<br />

Beispiel Clement <strong>und</strong> Chapouthier, 1998), wobei die involvierten<br />

Hirnregionen insbesondere im Mittelhirn (dorsales periaquäduktales<br />

Grau) <strong>und</strong> dem limbischen System liegen (Blanchard et al., 2001).<br />

Patienten mit <strong>Angst</strong>störungen können entsprechend der Dysregulation<br />

der Transmittersysteme insbesondere im Bereich anterograder Lern-<br />

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