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Angst, Furcht und ihre Bewältigung - oops - Carl von Ossietzky ...

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corticale <strong>und</strong> subcorticale Netzwerke anfällig für stressbedingte Veränderungen<br />

zu sein (Lupien <strong>und</strong> Lepage, 2001). Der Mechanismus<br />

dieser pathologischen Prozesse ist möglicherweise durch eine Dysregulation<br />

in der Genexpression <strong>von</strong> Corticosteroidrezeptoren vermittelt,<br />

kombiniert mit einer Hemmung der Ausschüttung neurotropher<br />

Faktoren während chronischer Stresszustände (Meyer et al., 2001;<br />

Nam et al., 2000).<br />

Auswirkungen massiver Stresszustände auf die kognitive Leistungsfähigkeit<br />

<strong>und</strong> auf die Hirnfunktion sind mittlerweile sowohl für den<br />

tierexperimentellen als auch für den Humanbereich vielfach belegt<br />

(zum Beispiel Haines et al., 2001; Markowitsch, 2000a; Park et al.,<br />

2001; van der Kolk, 1994). Hierbei muss allerdings unterschieden<br />

werden zwischen experimentell induziertem, akutem Stresserleben<br />

mit seinen Konsequenzen auf kognitiver <strong>und</strong> hirnanatomischer Ebene<br />

<strong>und</strong> chronischen Stressfolgen wie sie zum Beispiel in der PTBS festgestellt<br />

werden können (Bremner, 1999; Jelicic <strong>und</strong> Bonke, 2001).<br />

Eine Prädisposition zur Entwicklung stressbedingter kognitiver Dysfunktionen<br />

im Erwachsenenalter kann durch verschiedene Prozesse<br />

wie zum Beispiel Psychotraumatisierung der Eltern, physischer oder<br />

sexueller Missbrauch in der Kindheit sowie durch genetische Prädispositionen<br />

begünstigt sein (Aldenhoff, 1997; Bremner <strong>und</strong> Vermetten,<br />

2001; Glaser, 2000; Lyons et al., 2001; Yehuda et al., 2001).<br />

Die direkt auf Stresserfahrungen zurückführbare Erkrankung der<br />

PTBS entsteht nach dem kognitiven Modell <strong>von</strong> Ehlers <strong>und</strong> Clark<br />

(2000) dann, wenn eine Lebensbedrohung für sich selbst oder andere<br />

erlebt wurde. Im Anschluss werden das Trauma oder seine Umstände<br />

<strong>und</strong> Folgen exzessiv negativ bewertet, was möglicherweise mit einer<br />

Änderung <strong>von</strong> Verhaltensweisen <strong>und</strong> kognitiven Stilen einhergeht<br />

(Hüther et al., 1999). Infolgedessen kann es zu Beeinträchtigungen<br />

des autobiographischen Gedächtnisses kommen, da Störungen in der<br />

selbstreferentiellen Perspektive (vergleichbar mit dem autonoëtischen<br />

Bewusstsein nach Wheeler, Stuss <strong>und</strong> Tulving, 1997) auftreten <strong>und</strong> es<br />

zur fehlerhaften Einbettung <strong>von</strong> Informationen in den für die Autobiographie<br />

essentiellen Zeitrahmen kommt.<br />

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