25.10.2012 Aufrufe

Angst, Furcht und ihre Bewältigung - oops - Carl von Ossietzky ...

Angst, Furcht und ihre Bewältigung - oops - Carl von Ossietzky ...

Angst, Furcht und ihre Bewältigung - oops - Carl von Ossietzky ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

50<br />

1 Formen <strong>von</strong> Gedächtnisstörungen<br />

Gedächtnisstörungen treten primär als Konsequenz <strong>von</strong> organischen<br />

Hirnschäden auf. Trotzdem ist seit langem bekannt, dass sowohl<br />

Umwelteinwirkungen als auch Persönlichkeitsvariablen in nicht unerheblichem<br />

Ausmaß Einfluss auf somatische sowie auch kognitive<br />

Funktionen <strong>und</strong> somit auf Gedächtnisleistungen nehmen können.<br />

Gerade in jüngerer Zeit hat das Bewusstsein für die Existenz derartiger<br />

Zusammenhänge zwischen Kognition, Soma <strong>und</strong> Psyche stark<br />

zugenommen. So entstand in den letzten Jahren der Forschungszweig<br />

der sogenannten kognitiven Neuropsychiatrie. Hier werden psychopathologische<br />

Prozesse als rein quantitativ unterschiedlich zur ges<strong>und</strong>en<br />

Informationsverarbeitung angenommen, <strong>und</strong> es wird versucht,<br />

neurologische, psychiatrische, psychologische, neurobiologische <strong>und</strong><br />

neuroinformatische Erkenntnisse <strong>und</strong> Methoden zum tieferen Verständnis<br />

psychischer Erkrankungen zusammenzuführen (für einen<br />

Überblick: Halligan <strong>und</strong> David, 2001).<br />

Bereits in frühen Patientenbeschreibungen wurden Syndrome geschildert,<br />

bei denen sowohl die psychische Befindlichkeit als auch<br />

Gedächtnisleistungen gemindert waren (Markowitsch, 1992). Unter<br />

ihnen befanden sich beispielsweise Berichte <strong>von</strong> Patienten mit hysterischen<br />

oder dissoziativen Zuständen, wie dem Ganser-Syndrom,<br />

multipler Persönlichkeit oder „Wanderlust“, heute dissoziative Fugue<br />

(Ganser, 1898; Heilbronner, 1903; Pick, 1884). Die gemeinsamen<br />

Komponenten <strong>von</strong> dissoziativen oder Konversionsstörungen <strong>und</strong> anderen<br />

früher als hysterisch bezeichneten Störungen, wie zum Beispiel<br />

somatoforme Störungen, wurden in neuerer Zeit <strong>von</strong> Oakley (1999)<br />

beschrieben. In seinem Modell der <strong>von</strong> ihm als autosuggestiv bezeichneten<br />

Erkrankungen finden sich auf der Ebene der Motorik, der<br />

Sensorik sowie auf der Gedächtnis- <strong>und</strong> Identitätsebene sowohl positive<br />

als auch negative Symptome, wobei Konversionsstörungen eher<br />

die Motorik <strong>und</strong> Sensorik, dissoziative Störungen eher den Bereich<br />

des Gedächtnisses <strong>und</strong> der Identität betreffen. Für diesen Bereich<br />

formuliert er die Negativsymptomatik als Amnesie <strong>und</strong> Depersonalisation;<br />

die Positivsymptomatik umfasst Fugue-Zustände, multiple

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!