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Angst, Furcht und ihre Bewältigung - oops - Carl von Ossietzky ...

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keit bekamen die Probanden während des Tests aber gar keine<br />

Schocks. Die Hirnaktivität wurde mit Hilfe <strong>von</strong> fMRI gemessen.<br />

Interessanterweise zeigte sich nach Androhung <strong>von</strong> Elektroschocks<br />

eine Erhöhung der Hautleitfähigkeit sowie eine starke Aktivierung der<br />

linken Amygdala <strong>und</strong> gleichzeitig des insulären Cortex. In früheren<br />

Untersuchungen hatten diese Autoren gezeigt, dass eine klassische<br />

<strong>Furcht</strong>konditionierung (wie oben bei Ratten beschrieben) nicht zu<br />

einer solchen Aktivierung der Insula, wohl aber zu einer Aktivitätserhöhung<br />

in der rechten Amygdala führt. Phelps <strong>und</strong> Mitarbeiter interpretieren<br />

<strong>ihre</strong> Bef<strong>und</strong>e dahingehend, dass die verbale Instruktion in<br />

diesem Test zu einer mentalen Vorstellung des aversiven Ereignisses<br />

im insulären Cortex geführt hat, die dann über die Amygdala zu entsprechenden<br />

physiologischen Reaktionen (Hautwiderstand usw.)<br />

führte (Phelps et al. 2001). Offenbar ist für die bewusste Vorstellung<br />

des aversiven Ereignisses der insuläre Cortex verantwortlich.<br />

Diese ausgewählten Beispiele zeigen, dass durch die modernen bildgebenden<br />

Techniken der Hirnforschung tatsächlich spezifische Veränderungen<br />

im Gehirn erfasst werden können, die mit bestimmten<br />

emotionalen Empfindungen einhergehen.<br />

Vermutlich gehen die eingangs erwähnten emotionalen Störungen,<br />

wie Phobien <strong>und</strong> andere <strong>Angst</strong>störungen, auf eine fehlerhafte Kontrolle<br />

der Reizverarbeitung in denjenigen neuronalen Strukturen<br />

zurück, die für die Entstehung normaler <strong>und</strong> adaptiver Defensivverhaltensweisen<br />

verantwortlich sind. Tatsächlich zeigen unsere tierexperimentellen<br />

Untersuchungen, zusammen mit denjenigen anderer<br />

Arbeitsgruppen, dass die Amygdala auch beim Überlernen der <strong>Furcht</strong><br />

durch neutrale oder „harmlose“ Gedächtnisspuren eine wichtige Rolle<br />

spielt (Schauz <strong>und</strong> Koch, 2000). Dies ist vor allem wichtig für das<br />

Verlernen <strong>von</strong> <strong>Furcht</strong> (Extinktion), wenn eine Gefahr vorbei ist oder<br />

wenn eine übertrieben furchtsame Interpretation neutraler Situationen<br />

oder Gegenstände vorliegt, wie es bei phobischen Patienten vorkommt.<br />

Durch die Expositionstherapie sollen solche Patienten im<br />

Rahmen eines Extinktionstrainings lernen, <strong>ihre</strong> übersteigerte <strong>Furcht</strong><br />

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