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Angst, Furcht und ihre Bewältigung - oops - Carl von Ossietzky ...

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Achim Stephan<br />

Das Auge <strong>und</strong> der Abgr<strong>und</strong> – die <strong>Angst</strong> der<br />

Philosophen<br />

Man kann die <strong>Angst</strong> mit einem Schwindel vergleichen.<br />

Wer in eine gähnende Tiefe hinunterschauen muss, dem<br />

wird schwindlig. Doch was ist die Ursache dafür? Es ist in<br />

gleicher Weise sein Auge wie der Abgr<strong>und</strong> – denn was<br />

wäre, wenn er nicht hinuntergestarrt hätte?<br />

(Søren Kierkegaard, Der Begriff der <strong>Angst</strong>)<br />

Häufig wird <strong>von</strong> einem philosophischen Beitrag erwartet, dass er sich<br />

einer Sache historisch, also unter Berücksichtigung der einschlägigen<br />

„Klassiker“, nähert. Dies war auch meine ursprüngliche Absicht. Je<br />

länger ich mich jedoch mit dem Thema „<strong>Angst</strong>“ <strong>und</strong> der Frage befasste,<br />

welche philosophischen Überlegungen dem interdisziplinären<br />

Gespräch besonders dienlich sein könnten, desto mehr setzte sich<br />

meine ohnehin stärker ausgeprägte Neigung durch, eine zur Debatte<br />

stehende Sache eher systematisch als historisch anzugehen. 1 Denn<br />

was anders als eine ansprechend formulierte philosophische Anekdotengeschichte<br />

hätte ich unter historischen Gesichtspunkten zu der<br />

Tagung „<strong>Angst</strong>, <strong>Furcht</strong> <strong>und</strong> <strong>ihre</strong> <strong>Bewältigung</strong>“ beisteuern können?<br />

Gehen wir deshalb gleich in medias res.<br />

Ziel der folgenden Ausführung ist es, am Beispiel <strong>von</strong> <strong>Furcht</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Angst</strong> aus systematischer Perspektive <strong>und</strong> mit Hilfe aufeinander aufbauender<br />

Schemata zu analysieren, welche Konstellationen üblicherweise<br />

vorliegen, wenn wir Tieren <strong>und</strong> Menschen <strong>Furcht</strong>- beziehungsweise<br />

<strong>Angst</strong>zustände zuschreiben. Darüber hinaus bietet eine solche<br />

1 Für eine philosophiehistorische Annäherung an das Thema vergleiche man zum<br />

Beispiel Walter Schulz „Das Problem der <strong>Angst</strong> in der neueren Philosophie“<br />

(1965).

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