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Angst, Furcht und ihre Bewältigung - oops - Carl von Ossietzky ...

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5 Information <strong>und</strong> Unterhaltung<br />

Vor dem Hintergr<strong>und</strong> der Überlegungen zu dem, was Mediennutzer<br />

interessiert, kann nun auch der Unterschied <strong>von</strong> „Information“ <strong>und</strong><br />

„Unterhaltung“ bestimmt werden. Dabei geht es um eine für Medienunternehmen<br />

traditionelle Differenz, die sich bis auf die Ebene <strong>ihre</strong>r<br />

Organisation <strong>und</strong> bis in das Prestige der verschiedenen Berufsgruppen<br />

fortsetzt. Angesichts der zahlreichen Bef<strong>und</strong>e aus der Mediennutzungsforschung<br />

ist jedoch unumstritten, dass viele zum Beispiel an<br />

Politik interessierte Zuschauer nur wenige der in Nachrichtensendungen<br />

angesprochenen Themen erinnern (Merten, 1985) <strong>und</strong> umgekehrt<br />

Unterhaltungssendungen durchaus auch unter dem Gesichtspunkt<br />

gesehen werden, was sie über gesellschaftliche Prozesse mitteilen<br />

(Kepplinger <strong>und</strong> Tullius, 1995).<br />

Zunächst ist jedoch eine Gemeinsamkeit <strong>von</strong> Information <strong>und</strong> Unterhaltung<br />

anzusprechen: Sowohl Informations- als auch Unterhaltungsangebote<br />

müssen interessieren, um wahrgenommen zu werden. Was<br />

nicht interessiert, kann weder informieren noch unterhalten; es wird<br />

nicht wahrgenommen <strong>und</strong> existiert damit nicht für die betreffenden<br />

Adressaten.<br />

Wie schon diese Gemeinsamkeit anzeigt, sind Information <strong>und</strong> Unterhaltung<br />

nicht unabhängig <strong>von</strong>einander. Überdies ist das Interesse,<br />

auf das ein Ereignis stößt, immer auch vom Nutzer abhängig. Dieses<br />

Interesse aber, so hatte ich oben argumentiert, wird durch Merkmale<br />

ausgelöst, die aufgr<strong>und</strong> evolvierter Dispositionen dazu führen, dass<br />

wir das Ereignis als potenziell wichtig einstufen. „Wichtig“ heißt<br />

aber: Es kann sein, dass das Ereignis <strong>von</strong> uns als „handlungsrelevant“<br />

gesehen wird. Somit lässt sich bestimmen: Wenn der Unterschied,<br />

den ein wahrgenommenes Medienangebot für einen Nutzer ausmacht,<br />

in einer Veränderung seines eigenen Zustands besteht, ohne dass er<br />

einen weiteren Handlungsbedarf sieht, so handelt es sich um Unterhaltung.<br />

Unterhaltung ist <strong>von</strong> der Verwendung des kommunikativen<br />

Angebotes her demnach Selbstzweck im Sinne konsumatorischen<br />

Handelns. In jedem anderen Fall, wenn wir ein Ereignis also unter<br />

dem Gesichtspunkt wahrnehmen, dass es für unser aktuelles oder

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