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Angst, Furcht und ihre Bewältigung - oops - Carl von Ossietzky ...

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den erstandenen Texten machten, ob sie also gelesen, vorgelesen oder<br />

in irgendeiner Form aufgeführt wurden.<br />

Etwa 30 Texte sind ausschließlich jeweils einem Thema gewidmet:<br />

dem Verbrechen, der Liebe oder dem Tod. Dabei handelt es sich nicht<br />

um fiktionale Literatur, sondern um Texte, die erzählend oder Rat<br />

gebend, für die Leser aber wohl stets unterhaltend, diese Themen<br />

ansprachen <strong>und</strong> damit Gefühle, die den Käufern so wichtig waren,<br />

dass sich die entsprechende Literatur lohnte. Auffällig ist dabei, dass<br />

andere <strong>von</strong> jedermann erlebte Gefühle oder Fragen ausgespart blieben,<br />

man also keine monothematischen Schriften zu Themen wie<br />

Fre<strong>und</strong>schaft, Hass, Sinn des Lebens oder zu moralischen Fragen findet.<br />

Obwohl diese Themen natürlich in zahlreichen Texten angesprochen<br />

wurden, blieben sie doch noch überwiegend in der Zuständigkeit<br />

der Religion bzw. anderer Formen der Unterhaltung.<br />

Beim ersten Thema, dem Verbrechen, stehen Täter im Mittelpunkt,<br />

die trotz großer Intelligenz den Pfad der Tugend verließen <strong>und</strong> wegen<br />

<strong>ihre</strong>r überdurchschnittlichen Fähigkeiten sich eine gewisse Zeit behaupten<br />

konnten, bis sie schließlich gefasst <strong>und</strong> hingerichtet wurden.<br />

Da die Hauptfiguren meistens Reiche <strong>und</strong> Mächtige beraubten, konnten<br />

sie wohl mit einer bestimmten Sympathie der Leser rechnen, die<br />

sich in gewissem Maße <strong>von</strong> ihnen gerächt fühlen konnten.<br />

Die dem Thema Liebe gewidmeten Bücher haben neben der Unterhaltung<br />

auch eine praktische Orientierung, bieten sie doch Hilfen an,<br />

sowohl um die Zuneigung eines ersehnten Partners zu gewinnen als<br />

auch, um sich die Sätze zurecht zu legen, mit denen man um die Hand<br />

einer Tochter, einer reiferen Frau oder einer Witwe anhält. Dabei werden<br />

zwei Modelle der Frau deutlich, <strong>von</strong> denen die Verfasser ausgingen,<br />

die „ehrliche“ <strong>und</strong> das hieß immer auch „christliche“ Frau sowie<br />

die Verführerin, die Frau als Sünderin, die untreu ist <strong>und</strong> Männer in<br />

ihr Unglück stürzen kann, was zur Berechtigung wird, sie mit Hilfe<br />

verschiedener Kniffe zu verführen …<br />

Dem Tod schließlich sind nur wenige Bände gewidmet. Im Mittelpunkt<br />

steht dabei das Motiv des Totentanzes, la danse macabre, wie<br />

man es aus zahlreichen Darstellungen seit dem Mittelalter kannte.

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