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Angst, Furcht und ihre Bewältigung - oops - Carl von Ossietzky ...

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Michael Koch<br />

Neuronale Gr<strong>und</strong>lagen <strong>von</strong> <strong>Furcht</strong> <strong>und</strong> <strong>Angst</strong>:<br />

vergleichende Untersuchungen bei<br />

Menschen <strong>und</strong> Tieren<br />

Aversive Zustände wie <strong>Furcht</strong> <strong>und</strong> <strong>Angst</strong> gehören beim Menschen<br />

<strong>und</strong> bei Tieren zu den stärksten Determinanten des Verhaltens. Deren<br />

neuronalen Gr<strong>und</strong>lagen sind stammesgeschichtlich tief verwurzelte<br />

hirnphysiologische Systeme <strong>und</strong> Mechanismen, die Reize <strong>und</strong> Kontexte<br />

bewerten <strong>und</strong> entsprechende Defensivreaktionen (Flucht,<br />

Schutzreflexe) auslösen. Insofern handelt es sich um adaptive Reaktionen,<br />

die dem Organismus helfen, gefährliche Situationen zu vermeiden<br />

oder, wenn sie denn eingetreten sind, möglichst unbeschadet zu<br />

überstehen. Allerdings gibt es beim Menschen Störungen dieser<br />

natürlichen Defensivsysteme, die zu einer übersteigerten Reaktion auf<br />

eigentlich ungefährliche Reize <strong>und</strong> Kontexte (<strong>Angst</strong>störungen) oder<br />

zu einer abgestumpften Reaktion auf tatsächlich gefährliche oder<br />

aversive Reize führen. Experimentelle Untersuchungen der Funktion<br />

der neuronalen <strong>Angst</strong>- <strong>und</strong> <strong>Furcht</strong>systeme können zum Verständnis<br />

<strong>und</strong> möglicherweise zur Behandlung <strong>von</strong> <strong>Angst</strong>störungen beitragen.<br />

Wichtig ist allerdings zu betonen, dass die tierexperimentelle Forschung<br />

sich ganz explizit auf die physiologisch messbaren Parameter<br />

<strong>von</strong> Affekten beschränkt <strong>und</strong> keine Aussagen zu deren möglichen<br />

bewusst-emotionalen Konnotationen macht (LeDoux, 1996).<br />

In den letzten Jahren hat der technische Fortschritt auf dem Gebiet der<br />

bildgebenden Verfahren – zum Beispiel die Positronen-Emissionstomographie<br />

(PET) <strong>und</strong> die funktionelle Magnet-Resonanztomographie<br />

(fMRI) – zu aufsehenerregenden Entdeckungen im Gehirn<br />

wacher Menschen geführt. Aber auch tierexperimentelle Bef<strong>und</strong>e<br />

haben – bei kritischer Berücksichtigung der Übertragbarkeitsproble-

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