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Angst, Furcht und ihre Bewältigung - oops - Carl von Ossietzky ...

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302<br />

nen Wandel auch als „Demokratisierung“ verstehen. Offenbar sind<br />

nämlich Themen <strong>und</strong> Darstellungsformen (verstärkt oder erneut) in<br />

den Vordergr<strong>und</strong> gelangt, die für viele Nutzer attraktiv sind. Für diese<br />

Auffassung spricht, dass kein massiver <strong>und</strong> mit diesen Veränderungen<br />

einhergehender Rückgang der Mediennutzung beobachtet werden<br />

kann. Trotz aller im einzelnen geübten Kritik werden die neuen<br />

Merkmale der Senderangebote vielmehr kaum als Verschlechterungen<br />

wahrgenommen. Gegen dieses Verständnis <strong>von</strong> Demokratisierung<br />

lässt sich allerdings einwenden, dass Demokratie auf nicht zuletzt<br />

medial weitergegebenen kulturellen Gr<strong>und</strong>lagen ruht, die auch deshalb<br />

das Funktionieren demokratischer Abläufe ermöglichen, weil sie<br />

Respekt vor dem Mitbürger <strong>und</strong> vor Institutionen vermitteln, die für<br />

das friedliche Zusammenleben gebraucht werden. 16<br />

Auch wenn die Entscheidung für die eine oder andere Bewertung<br />

schwer fallen mag, bleibt doch der Bef<strong>und</strong>, dass es in den letzten Jahren<br />

erhebliche Veränderungen in den Medienangeboten gegeben hat.<br />

Sehr viel unklarer ist jedoch, was genau sich geändert hat. Waren es<br />

die Inhalte, die Darstellungsformen, oder resultiert die wahrgenommene<br />

Veränderung vor allem aus der schieren Menge? Welche Rolle<br />

spielen schließlich die Medien selbst?<br />

Auf der Suche nach einer Antwort möchte ich mich zunächst den Inhalten<br />

<strong>und</strong> dann den durch die Medien bedingten Veränderungen<br />

zuwenden.<br />

16 Dass die oft geringe sprachliche Differenzierung – die viele der auf Einschaltquoten<br />

zielenden Sendungen kennzeichnet – unter anderem auch zu dem Bildungsdefizit<br />

beigetragen haben mag, das die Ergebnisse der PISA-Studie<br />

(http://www.pisa.oecd.org/) belegt, wurde kaum diskutiert. Demgegenüber führte<br />

die Ermordung zahlreicher Lehrer <strong>und</strong> einiger Schüler durch einen Attentäter in<br />

Erfurt im April 2002 sofort zu einer der periodisch geführten Auseinandersetzung<br />

mit dem Thema „Medien <strong>und</strong> Gewalt“. In beiden Fällen dürfte es sich<br />

jedoch um komplexe Zusammenhänge handeln, bei denen sowohl eine direkte<br />

Zurechnung auf die Medien als auch <strong>ihre</strong> schnelle Exkulpierung unangemessen<br />

sein dürfte.

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