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Angst, Furcht und ihre Bewältigung - oops - Carl von Ossietzky ...

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ist, sie könnten angesichts der geringen Differenzierung vieler öffentlicher<br />

Debatten leicht ignoriert werden. 14 Deshalb besteht eine starke<br />

Tendenz, das Fortbestehen der öffentlich-rechtlichen Sender über den<br />

prozentualen Zuschaueranteil (die Einschaltquote) zu legitimieren,<br />

den <strong>ihre</strong> Sendungen erreichen. Hohe Einschaltquoten werden so faktisch<br />

oft zum zentralen Ziel der Medienplaner. Während die privatwirtschaftlichen<br />

Sender bei zu geringen Einschaltquoten scheitern, da<br />

<strong>ihre</strong> Werbeeinnahmen unter die Rentabilitätsgrenze sinken, können<br />

die über Gebühren finanzierten öffentlich-rechtlichen Anbieter in<br />

Existenzgefahr geraten, wenn Einschaltquoten vorliegen, die als zu<br />

gering <strong>und</strong> deshalb als delegitimierend wahrgenommen werden. Wo<br />

genau freilich diese „Legitimitätsschwelle“ liegt, lässt sich nicht allgemein<br />

sagen. Berücksichtigt man aber, dass Politiker nach Aufmerksamkeit<br />

der Öffentlichkeit streben müssen, <strong>und</strong> bedenkt zudem den<br />

Trend zu einer Deregulierung, bei der keineswegs ernsthaft auf Folgekosten<br />

geachtet wird, so dürfte die Gefahr für ein öffentliches<br />

Medienangebot kaum gering einzuschätzen sein.<br />

Das duale System entstand, als zum politischen Willen <strong>von</strong> Politikern,<br />

die sich durch die staatlichen Anbieter benachteiligt sahen, technische<br />

Möglichkeiten der Programmvermehrung hinzukamen. Dementsprechend<br />

sind aus den wenigen Programmen der ersten Jahrzehnte des<br />

Fernsehens nunmehr über dreißig Angebote geworden. Ihre Anzahl<br />

kann überdies noch um ein Mehrfaches zunehmen, wenn die Digitalisierung<br />

des Angebots <strong>und</strong> der Ausbau leistungsfähiger Übertragungssysteme<br />

weiter fortschreiten.<br />

Auf der Ebene der Regelung der anbietenden Mediensysteme finden<br />

sich Leitungs- <strong>und</strong> Aufsichtsgremien, die ebenfalls ein starkes Interesse<br />

an Einschaltquoten kennzeichnet. Hinter dieser Orientierung,<br />

14 Aus der umfangreichen Diskussion zum Thema Qualitätsfernsehen vgl. etwa die<br />

Beiträge in Weßler et al., 1997, <strong>und</strong> teilweise in Göttlich et al., 1998. Siehe<br />

außerdem Breunig, 1999; Schatz <strong>und</strong> Schulz, 1992; Schulz, 1996, <strong>und</strong> zur<br />

empirischen Befassung mit der Qualitätsproblematik Brosius <strong>und</strong> Zubayr, 1996,<br />

sowie Bolik, 1997.

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