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Angst, Furcht und ihre Bewältigung - oops - Carl von Ossietzky ...

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mit <strong>ihre</strong>n unmittelbaren Folgen in einigen islamischen Ländern auslösten.<br />

5 Insgesamt entstanden in kürzester Zeit zahlreiche Diskussionen<br />

über die Folgen des Anschlags, wobei mögliche kriegerische<br />

Auseinandersetzungen („Krieg gegen den Terror“) ebenso thematisiert<br />

wurden wie die Beziehung einerseits zu den islamischen Mitbürgern<br />

in vielen westlichen Ländern <strong>und</strong> andererseits zu den islamischen<br />

Ländern selbst.<br />

Bereits nach wenigen Tagen derartiger Berichterstattung fand man<br />

auch psychologische Ratschläge, wie mit dem „WTC-<strong>Angst</strong>syndrom“<br />

besonders bei Kindern umzugehen sei.<br />

Konkret begannen die Politiker sehr schnell, sowohl Maßnahmen gegen<br />

terroristische Netzwerke als auch Eingriffe in die bürgerliche Privatsphäre<br />

in einem bis dahin in den westlichen Demokratien unbekannten<br />

Ausmaße vorzubereiten.<br />

Fasst man die Ereignisse zusammen, so lässt sich festhalten: Mit den<br />

Terroranschlägen in den USA vom 11. September 2001 wurden etwa<br />

2800 Menschen ermordet <strong>und</strong> symbolische Gebäude in einer symbolischen<br />

Stadt zerstört. Sowohl die Gebäude als auch New York besitzen<br />

für viele Menschen auf allen Kontinenten, besonders aber in den<br />

westlichen Ländern, einen erheblichen Alltagsbezug, sei es aufgr<strong>und</strong><br />

eigener touristischer Erfahrungen, sei es über die Medien, die sie als<br />

Symbole amerikanischer Macht <strong>und</strong> amerikanischen kulturellen <strong>und</strong><br />

politischen Einflusses präsentierten. 6 Das amerikanische Sicherheitsgefühl<br />

wurde zumindest vorübergehend erheblich erschüttert durch<br />

die Einsicht, dass auch die relative geographische Isolation der USA<br />

allenfalls einen teilweisen Schutz gegen feindliche Angriffe bietet.<br />

Hinzu kam die Erfahrung des Versagens eigener Institutionen in den<br />

5 Relativ schnell wurde dann allerdings auch berichtet, dass einige der „Freudentänze“<br />

<strong>von</strong> den berichtenden Journalisten arrangiert waren. Über diese Relativierung<br />

hinaus gab es jedoch kaum Berichte, nach denen die Attentate in nichtwestlichen<br />

Ländern Betroffenheit auslösten.<br />

6 Dementsprechend rückt der Angriff auf das Pentagon in den Hintergr<strong>und</strong>, die<br />

abgestürzte Maschine wird kaum weiter thematisiert, was freilich durch die unvergleichlich<br />

spektakuläreren Filmsequenzen vom WTC verstärkt wurde.

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