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Angst, Furcht und ihre Bewältigung - oops - Carl von Ossietzky ...

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291<br />

2800 Menschen verloren ihr Leben mit allen Auswirkungen, die sich<br />

daraus für <strong>ihre</strong> Familien <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>e ergaben. Durch die Zerstörung<br />

des WTC gerieten einige Unternehmen direkt oder indirekt in wirtschaftliche<br />

Schwierigkeiten. Gleichzeitig löste der Anschlag eine<br />

Krise des Luftverkehrs aus. Aufgr<strong>und</strong> zeitweise auf ein Drittel zurückgegangener<br />

Passagierzahlen kamen mehrere Fluglinien an den<br />

Rand des Bankrotts bzw. mussten tatsächlich <strong>ihre</strong> Aktivitäten einstellen.<br />

Vorher bereits beobachtbare Rezessionstendenzen verstärkten<br />

sich zusätzlich. Schließlich trugen die sich abzeichnenden Vergeltungsmaßnahmen<br />

der USA <strong>und</strong> <strong>ihre</strong>r Verbündeten mit dem, was als<br />

„Krieg gegen den Terror“ bezeichnet wurde, auch nicht zur Beruhigung<br />

der wirtschaftlichen Lage bei. Zumindest für einige Monate<br />

schien eine „<strong>Angst</strong>krise“ der westlichen Welt unvermeidlich. Plötzlich<br />

wurde vielen Bürgern dieser „westlichen Welt“ ebenso wie Bürgern<br />

aus Ländern, die sich mit dem Westen in Konkurrenz sehen,<br />

erfahrbar, was eigentlich seit vielen Jahren bekannt war <strong>und</strong> immer<br />

wieder diskutiert wurde: Die Industrieländer besitzen eine für sie<br />

typischen Verflechtung soziotechnischer Großsysteme, die in erheblichem<br />

Maße sowohl auf technischer Funktionstüchtigkeit als auch auf<br />

der Erfüllung <strong>von</strong> Verhaltenserwartungen beruht. Damit bieten sie<br />

<strong>ihre</strong>n Gegnern historisch neue Angriffspunkte, an denen die Industrieländer<br />

um so empfindlicher zu treffen sind, je mehr sie <strong>von</strong> ihnen<br />

abhängen.<br />

Zu dieser technischen Infrastruktur gehören auch die Kommunikationsmedien.<br />

Im Zeichen der modernen Informationstechnik denkt<br />

man dabei natürlich sogleich an die Computernetzwerke. Sie machen<br />

aus den Forschungs-, Produktions- <strong>und</strong> Entscheidungsstätten, aus der<br />

Versorgungsinfrastruktur <strong>und</strong> aus den politisch-administrativen Systemen,<br />

die in den Industrieländern räumlich verteilt sind, jenen einzigartigen<br />

Verb<strong>und</strong>, der in unserer Gegenwart so stark betont wird.<br />

Gerade der Anschlag auf das WTC zeigt jedoch, dass auch die „traditionellen<br />

Medien“ – Zeitungen, Radio <strong>und</strong> Fernsehen – nach wie vor<br />

einen erheblichen Einfluss haben. Im Folgenden werde ich mich diesen<br />

Medien zuwenden <strong>und</strong> dabei insbesondere auf die Rolle des Leitmediums<br />

Fernsehen (Teschner, 1998) eingehen.

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