25.10.2012 Aufrufe

Angst, Furcht und ihre Bewältigung - oops - Carl von Ossietzky ...

Angst, Furcht und ihre Bewältigung - oops - Carl von Ossietzky ...

Angst, Furcht und ihre Bewältigung - oops - Carl von Ossietzky ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Peter M. Hejl<br />

<strong>Angst</strong> in den Medien<br />

1 Einleitung<br />

Sicherlich wäre es falsch zu behaupten, die Medien erhöhten allgemein<br />

die Häufigkeit oder die Intensität, mit der die Bürger <strong>von</strong> Gesellschaften<br />

mit starker Medienpräsenz <strong>Angst</strong> empfinden. Vergleicht<br />

man das heutige <strong>Angst</strong>niveau mit der Situation vor wenigen Jahrh<strong>und</strong>erten,<br />

so wird man zu dem Schluss kommen, dass die Menschen<br />

unserer Zeit insgesamt weniger <strong>Angst</strong> haben dürften als <strong>ihre</strong> Vorfahren.<br />

Vor Aufklärung, Wissenschaft <strong>und</strong> Technik lebten viele Menschen<br />

in ständiger <strong>Furcht</strong> vor vielerlei Geistern <strong>und</strong> Kräften. Man<br />

konnte sie zwar besänftigen aber kaum kontrollieren. 1 Auch wenn<br />

unsere technisch gestaltete Welt mit den Risiken leben muss, die <strong>von</strong><br />

der Technik selbst ausgehen, so ist doch allgemein <strong>von</strong> einer Risikominderung<br />

auszugehen. Das demonstriert nicht zuletzt die steigende<br />

Lebenserwartung in den Ländern, deren Bürger in einer stark durch<br />

Wissenschaft <strong>und</strong> Technik gestalteten Umwelt leben. Hinzu kommt:<br />

Vor der Entstehung moderner Staaten mit <strong>ihre</strong>r Konzentration <strong>von</strong><br />

Gewalt in den Händen einer zunehmend rechtsstaatlich kontrollierten<br />

Exekutive auf der einen <strong>und</strong> einer im Vergleich zu früheren Zeiten<br />

sehr weitreichenden sozialen Absicherung fast aller Lebensrisiken auf<br />

der anderen Seite waren Mitglieder der eigenen Gesellschaft fast<br />

ebenso wie Fremde eine Quelle berechtigter Besorgnis. 2 An ihr<br />

1 Selbst wenn es verbreitete Praxis war, Geister <strong>und</strong> Götter zu bestrafen, die <strong>ihre</strong>r<br />

kontraktuellen Beziehung mit den Menschen nicht nachkamen, mündliche Mitteilung<br />

<strong>von</strong> Klaus E. Müller. Zur <strong>Angst</strong> vom Ausgang des Mittelalters bis ins<br />

18. Jahrh<strong>und</strong>ert vgl. Delumeau, 1978 <strong>und</strong> 1983.<br />

2 Man denke nur an die Bedrohung durch die ständigen Fehden des Mittelalters,<br />

durch die Untersuchungsmethoden <strong>und</strong> Strafen der Justizapparate, aber auch an<br />

die Willkür <strong>von</strong> Herrschern, die <strong>ihre</strong> Untertanen ausbeuteten oder gar als Soldaten<br />

verkauften. Zum Problem des Umgangs mit Fremden vgl. Vowinckel, 1995.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!