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Angst, Furcht und ihre Bewältigung - oops - Carl von Ossietzky ...

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innere Bereitschaft zur aktiven Mitarbeit fehlt, sind die Erfolgsaussichten<br />

<strong>von</strong> vornherein auf ein Minimum beschränkt. Bei übermäßig<br />

ängstlichen Menschen ist zwar der Wunsch, <strong>ihre</strong> Ängstlichkeit loszuwerden,<br />

häufig vorhanden, sehr viel seltener jedoch die Bereitschaft,<br />

dazu einen aktiven Beitrag zu leisten – eventuell mit Ausnahme einer<br />

regelmäßigen Einnahme angstlösender Medikamente. Dies ist aber<br />

kein Weg zur Überwindung einer übertriebenen Ängstlichkeit <strong>und</strong><br />

kann im allgemeinen nur als vorübergehende Notlösung betrachtet<br />

werden, unter anderem wegen der Gefahr einer Medikamentenabhängigkeit.<br />

Die Überwindung einer zur „zweiten Natur“ gewordenen bzw. schon<br />

<strong>von</strong> früher Kindheit an bestehenden Ängstlichkeit ist wohl nur in<br />

einer längerfristig angelegten komplexen Psychotherapie möglich<br />

(siehe Fiedler, 2000). Die auch in anderen Indikationsbereichen einer<br />

solchen Behandlung identifizierten Wirkmechanismen sind erstens<br />

eine vertrauensvolle, stabile emotionelle Beziehung zum Therapeuten<br />

bzw. zur Therapeutin, die aber den Charakter einer Arbeitsbeziehung<br />

haben oder zumindest gewinnen muss; das heißt, der Patient bzw. die<br />

Patientin muss im Schutz dieser Beziehung lernen, sich den eigenen<br />

Problemen zu stellen <strong>und</strong> aktiv an <strong>ihre</strong>r <strong>Bewältigung</strong> zu arbeiten. Nur<br />

so kann er/sie korrigierende Erfahrungen machen, die sich <strong>von</strong> der<br />

Behandlungs- auf die Lebenssituation des/der Betreffenden übertragen.<br />

Es kommt in diesem Zusammenhang entscheidend darauf an, die dysfunktionalen<br />

kognitiven Schemata zu identifizieren <strong>und</strong> sie dann so zu<br />

modifizieren, dass schließlich auch das Vermeidungsverhalten aufgegeben<br />

werden kann. Dazu gehört somit das, was als zweiter Wirkmechanismus<br />

erfolgreicher Psychotherapie nachgewiesen werden<br />

konnte, nämlich die Klärung der dem dysfunktionalen Verhalten<br />

zugr<strong>und</strong>e liegenden Probleme. Zunächst müssen aber die vordergründigen<br />

Probleme, die dem Patienten/der Patientin durchaus bewusst<br />

sind, offen angesprochen werden, was gerade für sehr ängstliche<br />

Naturen bereits ein erhebliches Problem darstellen kann. Aus der<br />

Erhellung der störungsrelevanten Probleme ergeben sich auch die

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