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Angst, Furcht und ihre Bewältigung - oops - Carl von Ossietzky ...

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zugleich einem vermehrten Reizhunger einhergeht <strong>und</strong> dadurch zur<br />

Missachtung <strong>von</strong> realen Gefahren, aber auch <strong>von</strong> den Rechten <strong>und</strong><br />

Gefühlen anderer führt <strong>und</strong> so zu selbst- <strong>und</strong> fremdschädigendem<br />

Verhalten disponiert. Entsprechend hoch ist denn auch die Kriminalitätsrate<br />

solcher „Psychopathen“ – <strong>und</strong> ebenfalls ihr Score auf Fragebogen-Skalen<br />

für „sensation seeking“, „novelty seeking“ <strong>und</strong> dergleichen.<br />

Probleme ergeben sich auch durch Alkohol- <strong>und</strong> Drogenabusus,<br />

Unfälle <strong>und</strong> schließlich durch Suizid (<strong>Angst</strong> <strong>und</strong> Clayton, 1986).<br />

Diese Menschen fürchten Tod <strong>und</strong> Teufel nicht; Frömmigkeit, Nächstenliebe,<br />

Rücksichtnahme sind ihnen fremd – ein Hinweis auf den<br />

sozialen Nutzen <strong>von</strong> <strong>Angst</strong> <strong>und</strong> einem gewissen Maß <strong>von</strong> Ängstlichkeit.<br />

Tabelle 5: ICD-10-Definition der dissozialen Persönlichkeitsstörung (F60.2)<br />

Diese Persönlichkeitsstörung fällt durch eine große Diskrepanz zwischen dem<br />

Verhalten <strong>und</strong> den geltenden sozialen Normen auf <strong>und</strong> ist charakterisiert durch:<br />

1. Dickfelliges Unbeteiligtsein gegenüber den Gefühlen anderer <strong>und</strong> Mangel an<br />

Empathie.<br />

2. Deutliche <strong>und</strong> andauernde Verantwortungslosigkeit <strong>und</strong> Mißachtung sozialer<br />

Normen, Regeln <strong>und</strong> Verpflichtungen.<br />

3. Unvermögen zur Beibehaltung längerfristiger Beziehungen.<br />

4. Sehr geringe Frustrationstoleranz <strong>und</strong> niedrige Schwelle für aggressives, auch<br />

gewalttätiges Verhalten.<br />

5. Unfähigkeit zum Erleben <strong>von</strong> Schuldbewußtsein <strong>und</strong> zum Lernen aus Erfahrung,<br />

besonders aus Bestrafung.<br />

6. Neigung, andere zu beschuldigen oder vordergründige Rationalisierungen für das<br />

eigene Verhalten anzubieten, durch das die Person in einen Konflikt mit der<br />

Gesellschaft gerät.<br />

7. Andauernde Reizbarkeit.<br />

Die negativen Auswirkungen eines derartigen Mangels an Ängstlichkeit<br />

können wahrscheinlich durch günstige Lebensumstände <strong>und</strong><br />

durch sozial akzeptierte Begabungen gemildert werden. In diesem<br />

Zusammenhang ist wieder an Hemingway zu erinnern, dessen Persönlichkeit<br />

in unserer Terminologie als „Typus manicus“ mit psychopathischen<br />

Zügen im Sinne <strong>von</strong> Hare (1970) zu kennzeichnen wäre.

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