25.10.2012 Aufrufe

Angst, Furcht und ihre Bewältigung - oops - Carl von Ossietzky ...

Angst, Furcht und ihre Bewältigung - oops - Carl von Ossietzky ...

Angst, Furcht und ihre Bewältigung - oops - Carl von Ossietzky ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

224<br />

mung der Typenbeschreibung in Tabelle 2 <strong>und</strong> der Auflistung <strong>von</strong><br />

Kriterien der zugehörigen Persönlichkeitsstörung in den Versionen<br />

des DSM-III bis -IV <strong>und</strong> der ICD-10 (Tabelle 4) hervor.<br />

Tabelle 4: ICD-10-Definition der ängstlichen (vermeidenden) Persönlichkeitsstörung<br />

(F60.6)<br />

Persönlichkeitsstörung mit folgenden Merkmalen:<br />

1. Andauernde <strong>und</strong> umfassende Gefühle <strong>von</strong> Anspannung <strong>und</strong> Besorgtheit.<br />

2. Gewohnheitsmäßige Befangenheit <strong>und</strong> Gefühle <strong>von</strong> Unsicherheit <strong>und</strong> Minderwertigkeit.<br />

3. Andauernde Sehnsucht nach Zuneigung <strong>und</strong> Akzeptiertwerden.<br />

4. Überempfindlichkeit gegenüber Zurückweisung <strong>und</strong> Kritik.<br />

5. Weigerung zur Aufnahme <strong>von</strong> Beziehungen, solange der betreffenden Person<br />

nicht unkritisches Akzeptiertwerden garantiert ist; sehr eingeschränkte persönliche<br />

Bindungen.<br />

6. Gewohnheitsmäßige Neigung zur Überbetonung potentieller Gefahren oder Risiken<br />

alltäglicher Situationen, bis zur Vermeidung bestimmter Aktivitäten, ohne<br />

das Ausmaß phobischer Vermeidung.<br />

7. Eingeschränkter Lebensstil wegen des Bedürfnisses nach Gewißheit <strong>und</strong> Sicherheit.<br />

Eine ausgeprägte Verminderung <strong>von</strong> Gewissenhaftigkeit <strong>und</strong> Verträglichkeit<br />

wie bei unserem „nervös-gespannten Typ“ ist für die antisoziale<br />

Persönlichkeitsstörung nach DSM-III-R, die im wesentlichen<br />

der dissozialen Persönlichkeitsstörung der ICD-10 (Tabelle 5) entspricht,<br />

nachgewiesen worden. Eine Variante dieser vor allem für die<br />

Mitmenschen problematischen Störung habituellen Verhaltens wird<br />

auch in der neueren Literatur, in der sonst dieser früher häufig <strong>und</strong> in<br />

einem weiteren Sinne gebrauchte Ausdruck bewusst als diskriminierend<br />

vermieden wird, als Psychopathie (Hare, 1970) bezeichnet (Herpertz<br />

<strong>und</strong> Sass, 2000). Solche „primären Psychopathen“ (Eysenck,<br />

1976) sind durch einen bemerkenswerten Mangel an Ängstlichkeit<br />

gekennzeichnet <strong>und</strong> bilden somit in dieser Hinsicht einen Gegenpol<br />

zur ängstlich-vermeidenden Persönlichkeitsstörung. Es handelt sich<br />

bei dieser Form relativer <strong>Angst</strong>freiheit offenbar um einen echten<br />

Mangel, der mit einem allgemeinen Mangel an Emotionalität <strong>und</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!