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Angst, Furcht und ihre Bewältigung - oops - Carl von Ossietzky ...

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Die dyadischen Muster, die mit einem Affektausdruck der Patientin<br />

<strong>ihre</strong>n Anfang nehmen, sind sehr heterogen. Es finden sich mehrere<br />

rein negative Muster (Nr. 8, 12 <strong>und</strong> 13). Hier realisiert sich auch der<br />

auf der Häufigkeitsebene gef<strong>und</strong>ene Zusammenhang zwischen sadness-Mimik<br />

der Patientin <strong>und</strong> disgust-Ausdrücken des Therapeuten<br />

(Nr. 8). Muster Nr. 12 scheint eine negative affektive Eskalation, ähnlich<br />

der in der Behandlung A, anzuzeigen.<br />

Anders als in der Behandlung A finden sich hier auch Muster, die ein<br />

affektives Bindungsbemühen des Therapeuten indizieren. In Muster<br />

Nr. 10 reagiert der Therapeut − positiv-reziprok − auf die happiness<br />

der Patientin seinerseits mit happiness, allerdings nur, wenn die Patienten<br />

ein sogenanntes social smile vorschaltet. In Muster Nr. 12 reagiert<br />

er auf die sadness → anger Abfolge der Patientin mit happiness.<br />

Und in Muster Nr. 13 reagiert er auf die längere Abfolge negativer<br />

Affektausdrücke der Patientin mit dem Zeigen <strong>von</strong> Trauer, worin sich<br />

seine Anteilnahme an den Schwierigkeiten der Patientin widerspiegeln<br />

könnte.<br />

Insgesamt scheinen die repetitiven mimisch-affektiven Mikromuster<br />

auch in dieser Behandlung auf die Aktualisierung des Nähe-Distanz-<br />

Konflikts hinzuweisen. Im Unterschied zur oben beschriebenen<br />

Dyade A scheinen aber beide besser in der Lage zu sein, eine positive<br />

Beziehung herzustellen bzw. auch zu reparieren, ohne dabei die negativen<br />

Anteile aus dem Beziehungsgeschehen heraushalten zu müssen.<br />

Insbesondere wird beim Therapeuten neben seinem Distanzierungsverhalten<br />

auch immer wieder das Bemühen um die Beziehung deutlich.<br />

Die Behandlung wurde abgeschlossen <strong>und</strong> <strong>von</strong> Patientin <strong>und</strong><br />

Therapeut als sehr erfolgreich eingestuft.<br />

5 Affekte <strong>und</strong> mentale Repräsantanzen im<br />

Behandlungsprozess<br />

Man kann solche affektiven Mikromuster als unbewusste Dialoge<br />

verstehen, die, wenn man so will, auf einer naturhaft-interaktiven<br />

Ebene stattfinden. Es realisiert sich eine bestimmte Form der Intersubjektivität.<br />

In diesem Feld der weithin unbewussten interaktiven

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