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Angst, Furcht und ihre Bewältigung - oops - Carl von Ossietzky ...

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zu finden. Statt dessen scheint der Nähe-Distanzkonflikt das Geschehen<br />

zu bestimmen, <strong>und</strong> zwar in der Weise, dass sich der maladaptive<br />

Zirkel wiederholt. Tatsächlich brach die Patientin die Behandlung<br />

nach der fünfzehnten Sitzung ab.<br />

Behandlung B: In der ersten Sitzung der Behandlung B findet<br />

THEME 13 repetitive Muster. Diese Muster sind in Tabelle 4 dargestellt.<br />

Der besseren Übersichtlichkeit halber sind die Muster hier<br />

gruppiert: 1 bis 4 sind monadische Muster der Patientin, 5 bis 7 sind<br />

dyadische Muster, bei denen der Therapeut beginnt, 8 bis 13 sind<br />

dyadische Muster, bei denen die Patientin beginnt. Monadische Muster<br />

des Therapeuten kommen nicht vor.<br />

Die monadischen Muster der Patientin bestehen meist aus negativen<br />

Affekten. Insbesondere die Trauer scheint für diese Patienten ein<br />

problematischer Affekt <strong>und</strong> somit Anlass für selbstregulatorische<br />

Prozesse zu sein. Auf sadness folgt contempt <strong>und</strong> dann anger; in<br />

einem Muster folgt auf sadness happiness. Man könnte annehmen,<br />

dass diese Patientin <strong>ihre</strong>n durch sadness ausgedrückten Bindungswunsch<br />

ambivalent gegenübersteht <strong>und</strong> sich entsprechend regelmäßig<br />

durch anger <strong>und</strong> contempt wieder da<strong>von</strong> distanziert.<br />

Die dyadischen Muster, bei denen der Therapeut beginnt, können<br />

insgesamt als Bemühung der Patientin um eine gute Beziehung gesehen<br />

werden. Wie in Behandlung A findet sich auch hier das positivreziproke<br />

Lächelmuster (Nr. 5). Die beiden anderen Muster könnte<br />

man als Reparierungsversuche der Patientin verstehen: In Muster<br />

Nr. 6 wird die durch den contempt-Ausdruck des Therapeuten entstandene<br />

Distanz durch die happiness der Patientin wieder aufgehoben.<br />

In Muster Nr. 7 ist dem noch sadness vorgeschaltet. Hier wird<br />

deutlich, dass das oben beschriebenen monadische Muster sadness →<br />

happiness häufig <strong>von</strong> einem contempt-Ausdruck des Therapeuten ausgelöst<br />

wird, worin der auf korrelativer Ebene gef<strong>und</strong>en Zusammenhang<br />

zwischen contempt der Therapeuten <strong>und</strong> sadness der Patientinnen<br />

auch als repetitive Abfolge auf der Mikroebene sichtbar wird.

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