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Angst, Furcht und ihre Bewältigung - oops - Carl von Ossietzky ...

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mimisch-affektive Verhalten der Patientinnen <strong>und</strong> Therapeuten<br />

mittels eines halbautomatischen Kodiersystems namens EMFACS<br />

(Emotional-Facial-Action-Coding-System, Friesen <strong>und</strong> Ekman, 1984)<br />

erfasst.<br />

Die Erfassung des mimischen Verhaltens mit EMFACS orientiert sich<br />

an der sichtbaren Aktivierung der Gesichtsmuskulatur, wodurch<br />

gegenüber Verfahren, die sich am subjektiven, globalen Eindruck des<br />

Raters orientieren, eine höhere Objektivität gegeben ist <strong>und</strong> hohe<br />

Interraterreliabilitäten erreicht werden. Über ein sogenanntes „Lexikon“<br />

werden Zuordnungen der Mimikkodierungen zu den Affektkategorien<br />

vorgenommen. In bezug auf die Validität ist festzustellen,<br />

dass die so erfassten Ausdrucksmuster <strong>von</strong> externen Beobachtern mit<br />

hoher Übereinstimmung den folgenden Affektkategorien zugeschrieben<br />

werden: Ärger, Ekel, Verachtung, <strong>Angst</strong>, Trauer, Überraschung<br />

<strong>und</strong> Freude. 10 Außerdem können Kombinationen dieser Affekte erfasst<br />

werden. Schließlich gibt es ein Regelwerk, dass die Unterscheidung<br />

<strong>von</strong> „falschem“ <strong>und</strong> „echtem“ Freudeausdruck erlaubt. Die<br />

Anwendung des EMFACS liefert somit Angaben über die Häufigkeiten<br />

<strong>und</strong> die zeitliche Anordnung <strong>von</strong> qualitativ unterschiedlichen<br />

affektiven mimischen Signalen <strong>von</strong> Patientin <strong>und</strong> Therapeut.<br />

THEME (Magnussen, 1993) ist ein Detektionsprogramm, welches<br />

einen Verhaltensstrom nach sich wiederholenden Ereignisabfolgen<br />

unter Berücksichtigung der zeitlichen Abstände durchsucht. Um als<br />

repetitives Muster erkannt zu werden, müssen die Ereignisse (hier<br />

mimische Affektausdrücke) in sich wiederholender Reihenfolge in<br />

ähnlichen zeitlichen Abständen auftauchen, wobei die Muster gegen<br />

eine Zufallsverteilung auf statistische Signifikanz geprüft werden. 11<br />

10 Die Benennung der mimisch-affektiven Verhaltensmuster erfolgt im weiteren<br />

mit den englischen Bezeichnungen (Ärger = anger, Ekel = disgust, Verachtung =<br />

contempt, <strong>Angst</strong> = fear, Trauer = sadness, Überraschung = surprise <strong>und</strong> Freude<br />

= happiness), um deutlich zu machen, dass hiermit nicht notwendigerweise ein<br />

bewusst erlebtes Gefühl gemeint ist.<br />

11 Die Nullhypothese geht da<strong>von</strong> aus, dass alle vorfindbaren Ereignisse <strong>und</strong> auch<br />

alle zeitlichen Abstände zwischen ihnen zufällig über die Beobachtungsperiode

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