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Angst, Furcht und ihre Bewältigung - oops - Carl von Ossietzky ...

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Konflikts im Bereich <strong>von</strong> Bindung <strong>und</strong> Trennung/Unabhängigkeit als<br />

dominierender auslösender Faktor für eine Panikstörung gesehen<br />

wird. Auch die Schwierigkeiten im Umgang mit Aggressionen ist eng<br />

mit dem Trennungsthema verb<strong>und</strong>en. Es kann sich dabei um reale<br />

oder phantasierte Trennungen <strong>und</strong> Verluste bedeutsamer Bezugspersonen<br />

handeln, häufig verb<strong>und</strong>en mit dem Gefühl, alleinss weder<br />

funktionieren noch überleben zu können. Im allgemeinen wird dies<br />

auf blasse, vage bzw. instabile Objektrepräsentanzen zurückgeführt, was<br />

mit dem Fehlen einer positiven Selbstregulierungskompetenz einhergeht,<br />

welche dann bei den Beziehungspartnern eingeworben werden. Es bestehen<br />

ausgeprägte Wünsche nach Unabhängigkeit <strong>und</strong> Autonomie, die aber<br />

nicht realisiert werden, da die Patienten dadurch die Bindung der Objekte<br />

an sie zu gefährden meinen. Abgrenzung oder gar der Ausdruck <strong>von</strong><br />

Aggression führen in der Phantasie der Patienten unweigerlich zum Verlassenwerden<br />

durch die Bindungsperson. Die Partner sind <strong>von</strong> den konfliktuösen<br />

Bindungs- <strong>und</strong> Anforderungsansprüchen der Patienten überfordert<br />

oder genervt, so dass weder die intensiven regressiven Bedürfnisse<br />

der Patienten nach Nähe, Hilfe <strong>und</strong> Verständnis, noch die Autonomiewünsche<br />

befriedigt werden können. Dies im Gegensatz zu anderen Störungsbildern,<br />

in denen beispielsweise die Wahrung der Autonomie durch<br />

Distanz <strong>und</strong> Kälte als dominierendes Beziehungsangebot zu beobachten<br />

ist.<br />

Ausgehend <strong>von</strong> diesen klinischen Beschreibungen kann man in Psychotherapien<br />

mit Panikpatienten <strong>und</strong> -patientinnen ein nonverbales Interaktionsverhalten<br />

erwarten, das auf seiten der Patienten <strong>und</strong> Patientinnen insbesondere<br />

zu Beginn der Behandlungen primär <strong>von</strong> <strong>ihre</strong>n dominierenden<br />

Bindungswünschen geprägt ist <strong>und</strong> wenig distanzierende, affektiv negative<br />

Anteile enthält. Wir gehen da<strong>von</strong> aus, dass Panikpatientinnen versuchen,<br />

auch mit <strong>ihre</strong>m Therapeuten die innerlich so dringend gebrauchte<br />

affektiv positive <strong>und</strong> stützende Beziehung herzustellen, die nicht durch<br />

affektiv negatives Interaktionsverhalten gefährdet werden darf.

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