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Angst, Furcht und ihre Bewältigung - oops - Carl von Ossietzky ...

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19 Der Einfluss <strong>von</strong> Setting-Variablen<br />

Dass die kognitive Verhaltenstherapie hochwirksame Methoden für<br />

die Behandlung der Panikstörung bereitstellt, wird heute kaum noch<br />

bestritten. Auch die anderen Psychotherapieschulen bemühen sich<br />

deshalb, Verfahren wie die Expositionstherapie in <strong>ihre</strong> Behandlungsansätze<br />

zu integrieren. Im Folgenden möchten wir zeigen, dass ein<br />

weiterer wichtiger Faktor für den Therapieerfolg in der Form der<br />

Durchführung der KBT liegt.<br />

Wie gehen da<strong>von</strong> aus, dass es nicht <strong>von</strong> institutionellen Gepflogenheiten<br />

(wie dem ambulanten Standard-Setting <strong>von</strong> 50 Minuten Psychotherapie<br />

pro Woche), sondern <strong>von</strong> der Lernfähigkeit des <strong>Angst</strong>netzwerks<br />

im Gehirn abhängt, wie Patienten optimal zu behandeln sind.<br />

Insofern ist es für die zukünftige Gestaltung eines effektiven Versorgungssystems<br />

wichtig, den Einfluss der Behandlungs-Settings auf die<br />

Behandlungsergebnisse versorgungsnah zu untersuchen.<br />

Eine derartige Untersuchung wurde unter Federführung <strong>von</strong> PD Dr.<br />

M. Bassler in den Jahren 1996 bis 1998 durchgeführt. In drei psychosomatischen<br />

Universitätskliniken mit tiefenpsychologischem Schwerpunkt<br />

<strong>und</strong> dem zusätzlichen Angebot der <strong>Angst</strong>exposition, drei tiefenpsychologischen<br />

Fachkliniken, einer verhaltenstherapeutischen Fachklinik<br />

<strong>und</strong> der verhaltenstherapeutischen Christoph-Dornier-Klinik<br />

für Psychotherapie (CDK) wurden insgesamt 321 Patienten mit<br />

Panikstörung mit/ohne Agoraphobie – jeweils nach Art des Hauses –<br />

behandelt <strong>und</strong> nach Entlassung <strong>und</strong> nach einem Jahr nachuntersucht.<br />

Die Studie erbrachte deutliche Unterschiede in der Wirksamkeit <strong>und</strong><br />

Nachhaltigkeit der in den verschiedenen Kliniken standardmäßig<br />

angebotenen Therapie der Panikstörung (siehe die Abbildungen 5 <strong>und</strong><br />

6). Zunächst zeigten die Therapieprogramme aller Kliniken eine<br />

Reduktion der phobischen <strong>Angst</strong> <strong>und</strong> Ängstlichkeit (ohne Abbildung)<br />

sowie einen Rückgang der gr<strong>und</strong>sätzlichen psychischen Belastung<br />

(Gesamtindex der Symptomcheckliste SCL 90-R). Diese Erfolge<br />

waren jedoch in ganz unterschiedlichem Maße stabil. Nur die<br />

Behandlungen der beiden verhaltenstherapeutisch orientierten Kliniken<br />

erwiesen sich als langfristig erfolgreich. Im Vergleich der beiden

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