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Angst, Furcht und ihre Bewältigung - oops - Carl von Ossietzky ...

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auch Psychotherapie wirksam sind, zugleich aber keiner der Ansätze<br />

eine vollständige oder perfekte Wirksamkeit beanspruchen kann, liegt<br />

der Gedanke nahe, beide Behandlungsansätze zu kombinieren.<br />

Paradoxerweise führt die Kombination beider Therapieansätze kurzfristig<br />

zu keinen überzeugenden Additions- oder Potenzierungseffekt<br />

(Angenendt et al., 1998; Peter et al., 2001). Mehrere Meta-Analysen<br />

ergaben diesbezüglich keine eindeutigen Ergebnisse: Mattick et al.<br />

(1990) <strong>und</strong> Van Balkom et al. (1997) zeigten eine Überlegenheit der<br />

Kombinationstherapie im kurzzeitigen Verlauf; Clum et al. (1993)<br />

<strong>und</strong> Gould et al. (1995) konnten hingegen keine additiven Effekte<br />

nachweisen.<br />

Auch mittel- bis langfristig ließ sich die Überlegenheit einer Kombinationstherapie<br />

(mit Antidepressiva) gegenüber einer KBT-Monotherapie<br />

nicht eindeutig belegen (Cohen et al., 1984; Mavissakalian<br />

<strong>und</strong> Michelson, 1986; Lelliott et al., 1987).<br />

Die Kombination mit Benzodiazepinen war hingegen eindeutig nachteilig;<br />

nach Beendigung der Behandlung erwies sich die KBT-Monotherapie<br />

als deutlich überlegen (Marks et al., 1993). Man muss insgesamt<br />

da<strong>von</strong> ausgehen, dass Kombinationstherapien, insbesondere<br />

solche mit Benzodiazepinen, das Behandlungsergebnis der KBT eher<br />

verschlechtern (Spiegel <strong>und</strong> Bruce, 1997; Perry <strong>und</strong> Drummond,<br />

1997).<br />

Therapiewirksamkeitsstudien werden häufig dadurch angreifbar, dass<br />

sie Therapieablehner bzw. Therapieabbrecher – die schwierigen, womöglich<br />

co-morbiden Patienten also – nicht einbeziehen (Rufer et al.,<br />

2001). Barlow et al. (2000) führten eine wegweisende, multizentrische<br />

Studie durch, die im Sinne der Intent-to-Treat-Variable alle<br />

Abbrecher mit einbezog. Diese Studie soll aufgr<strong>und</strong> <strong>ihre</strong>r großen Bedeutung<br />

im Folgenden näher beschrieben werden:<br />

Untersucht wurden 326 Panikpatienten, bei denen verschiedene Behandlungsregimes<br />

verglichen wurden: kognitive Verhaltenstherapie<br />

vs. Imipramin vs. Kombination <strong>von</strong> Verhaltenstherapie <strong>und</strong> Imipramin.<br />

Erklärtes Ziel dieser Studie war es, die optimale Therapieform

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